Kinnevik hält derzeit 13,2 Prozent an Rocket Internet und ist darüber hinaus an diversen Startups aus dem Rocket-Haus mitbeteiligt. Dazu zählen die Modehändler der Global Fashion Group (GFG) und die Online-Möbelhändler Home24 und Westwing.
Insidern zufolge liegen sich Rocket und Kinnevik seit längerem über Kreuz, was bereits für Spekulationen über einen Komplettausstieg sorgte. Zumal Rocket kürzlich ankündigte, beide Kinnevik-Vertreter - darunter Grabau - würden sich zur Hauptversammlung im Juni aus dem Aufsichtsrat zurückziehen. Grabau betonte, dies habe nichts mit einem Streit zwischen den beiden Unternehmen zu tun, sondern hänge mit dem Fakt zusammen, dass beide Firmen nun Wettbewerber bei potenziellen Investitionen seien. Insidern zufolge hatte es unter anderem im Zusammenhang mit dem abgeblasenen Börsengang des Kochbox-Anbieters HelloFresh im vergangenen Jahr Zwist gegeben. Zum anderen schätzt Kinnevik den Wert von Rocket in seiner Bilanz ganz anders ein als die Berliner selbst. Im März 2015 bewerteten die Schweden das Unternehmen noch mit mehr als sieben Milliarden Euro, ein Jahr später sind es drei Milliarden Euro weniger.
Rocket steht angesichts seines gesunkenen Börsenkurses stark unter Druck. Zuletzt sorgten Spekulationen über mögliche Abwertungen der Beteiligungen für eine weitere Talfahrt. Die im schwach regulierten Entry Standard notierte Aktie wird derzeit nur noch mit rund 20 Euro gehandelt. Der Ausgabekurs beim Börsengang im Herbst 2014 hatte mehr als das Doppelte betragen. Grabau bezeichnete den Wert von Rocket Internet als derzeit "sehr niedrig".
Reuters