Rocket-Internet war erst Ende September in den streng regulierten Prime Standard der Deutschen Börse aufgerückt, der Voraussetzung für eine Index-Mitgliedschaft ist. Gemessen am Börsenwert von 3,3 Milliarden Euro wäre Rocket Internet auch groß genug für den MDax, der Streubesitz liegt allerdings nur bei knapp 23 Prozent.

Eigentlich wären die Börsenindizes erst im Dezember wieder auf ihre Zusammensetzung überprüft würden. Rocket profitierte aber von der Übernahme des Solar- und Windanlagenbetreibers Chorus Clean Energy durch den Konkurrenten Capital Stage. Damit sank der Streubesitz von Chorus auf 5,7 Prozent - zehn Prozent sind die Mindestquote für eine Index-Mitgliedschaft. Unternehmen im Prime Standard müssen einmal im Quartal nach internationalen Bilanzstandards (IFRS) über ihren Geschäftsverlauf informieren, die Regeln dafür waren aber Anfang des Jahres gelockert worden.

Der SDax-Aufstieg gab der Rocket-Internet-Aktie aber keinen Schub. Sie pendelte am Mittwoch um ihren Vortages-Schlusskurs von 19,80 Euro. Allein seit Anfang des Jahres hat sie 30 Prozent verloren, weil die Investoren daran zweifeln, dass sich viele Startup-Beteiligungen von Rocket Internet zu hohen Bewertungen losschlagen lassen.

rtr