Noch muss Rocket Internet allerdings beweisen, dass man mit dem Gründen von Startups nach dem Baukastenprinzip Geld verdienen kann. Bisher schreiben alle der Jungfirmen, an denen Rocket Internet beteiligt ist, rote Zahlen. Dazu gehören unter anderem die Möbelhändler Westwing und Home24 sowie die Essens-Lieferdienste HelloFresh, Foodpanda und Delivery Hero.
Das Portfolio aus noch Verluste schreibenden Startups wie auch der anhaltende Expansionskurs verbrennen Geld. Um finanziell flexibel zu bleiben, wollte sich Samwer beim Aktionärstreffen die Erlaubnis für eine Kapitalerhöhung von 50 Prozent des Grundkapitals, die nach dem derzeitigen Aktienkurs mehr als 2,5 Milliarden Euro bringen könnte, sowie für Wandelanleihen im Volumen von bis zu zwei Milliarden Euro einholen. Die Erlaubnis würde bis 2020 gültig sein. Rocket war erst im Oktober an die Börse gegangen und hatte dabei 1,4 Milliarden Euro bei Investoren eingesammelt. Im Februar folgte dann überraschend eine Kapitalerhöhung von knapp 590 Millionen Euro.
Bisher sind die Anteilseigner jedoch skeptisch bezüglich der Zukunftsaussichten von Rocket. Am Dienstag verlor die im schwach regulierten Entry Standard notierte Aktie mehr als zwei Prozent auf unter 38 Euro. Der Ausgabekurs hatte bei 42,50 Euro gelegen.
Reuters