Luxus geht immer, heißt es. Tatsächlich sind hochpreisige Güter ziemlich krisenresistent. Doch derzeit herrscht eine Konsumflaute bei Luxus-Konzernen LVMH, Kering, Burberry und Co. Am Donnerstag nun sorgt auch Luxusuhren-Händler Watches of Switzerland mit den Marken Rolex und Cartier mit einer Gewinnwarnung für einen Schock.

Der Uhrenhändler Watches of Switzerland bekommt die schwindende Kauflust seiner Kunden zu spüren. Luxusuhren der Marken mit Marken wie Rolex, Cartier, Omega, Audemars Piguet und Patek Philippe werden weniger nachgefragt. Der Vorstand des britischen Konzerns kassiert daher seine Prognose für das im April endende Bilanzjahr.

"Die Feiertage waren in diesem Jahr für den Luxussektor besonders unbeständig, da die Verbraucher ihr Geld für andere Waren ausgeben", erklärte Firmenchef Brian Duffy. Er rechne daher im laufenden Bilanzjahr mit einem Rückgang der Ergebnismarge auf 8,7 bis 8,9 Prozent nach 10,7 Prozent im Vorjahr.

Gewinnwarnung lässt Aktien abstürzen

Beim Umsatz peile er noch ein Plus von zwei bis drei Prozent an auf 1,53 bis 1,55 Milliarden Pfund (rund 1,8 Milliarden Euro). Zuvor hatte Duffy einen Anstieg um acht bis elf Prozent auf 1,65 bis 1,70 Milliarden Pfund avisiert.

Die Aussicht auf eine niedrigere Gewinnmarge lässt die Aktien von Watches of Switzerland am Donnerstag abstürzen. Die in London notierten Papiere sacken zeitweilig um 32 Prozent ab auf 400 Britische Pence - der tiefste Stand seit November 2020.  Im Frankfurter Handel beträgt das Minus etwa 28 Prozent auf 4,82 Euro.

Watches of Switzerland  (in Euro, Frankfurt)
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Watches of Switzerland (in Euro, Frankfurt)

Analysten sind wenig optimistisch

Das vor allem auf Rolex-Uhren spezialisierte Unternehmen erwartet auch für den Rest des Geschäftsjahres 2023/2024 schwierige Bedingungen. Die Prognose geht davon aus, dass sich die Nachfrage der Verbraucher nicht nachhaltig erholt.

Analysten äußerten sich dann auch zurückhaltend. Piral Dadhania von RBC Capital Markets etwa stuft die Aktien weiter mit "Negativ" ein und verweist auf einen früheren Kommentar zum volatilen Weihnachtsgeschäft sowie auf eine schwächere Verbrauchernachfrage mit geringeren Ausgaben für Mode, Schönheit und Reisen. Auch James Grzinic, Analyst bei Jefferies, geht nicht mehr davon aus, dass die zuvor erwartete Erholung der Nachfrage kurzfristig eintreten wird.

BÖRSE ONLINE empfiehlt Anlegern, bei den Aktien des Luxusuhren-Händlers Watches of Switzerland weiterhin an der Seitenlinie zu bleiben. Unterdessen dürften die Luxusuhren selbst kaum an Wert verlieren. Wer es sich leisten kann, greift bei Rolex, Cartier oder Audemars Piguet zu.

(Mit Material von Reuters)

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