Auch Zukäufe sowie der Ausbau des digitalen Geschäfts und kostenpflichtiger Angebote trugen ihr Teil dazu bei, dass RTL Belastungen aus einem Steuerstreit mit Ungarn und einen schwierigen französischen Werbemarkt ausgleichen konnte. Der Überschuss der wichtigsten Tochter von Europas größtem Medienkonzern Bertelsmann sank hingegen wegen Abschreibungen auf das Ungarn-Geschäft und höherer Finanzerträge im Vorjahr auf 653 Millionen von 870 Millionen Euro.

"Trotz eines von Herausforderungen geprägten Umfeldes in Frankreich und Ungarn konnte die RTL Group erneut starke Ergebnisse vorlegen. Unser Ebita haben wir auf dem Rekordniveau des Vorjahres gehalten, die Ebita-Marge belief sich erneut auf fast 20 Prozent", erklärten die Vorstandschefs Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch am Donnerstag. Im Gesamtjahr erzielte der ProSiebenSat.1 -Konkurrent einen Umsatz von 5,8 Milliarden Euro und lag damit leicht über der Analystenprognose, ebenso wie das Ebita, das bei 1,15 Milliarden Euro herauskam. Allein im vierten Quartal stieg der Umsatz der RTL Group um 2,8 Prozent, das Ebita legte um 7,1 Prozent auf den Rekordwert von 466 Millionen Euro zu.

Nachdem RTL dem Hauptaktionär Bertelsmann und den übrigen Anteilseignern wegen prall gefüllter Kassen bereits eine Sonderdividende von zwei Euro je Aktie genehmigte, sollen nun nochmals 3,50 Euro Schlussdividende dazu kommen, davon ein Euro als außerordentliche Zahlung. Für 2013 hatte RTL eine Gesamtdividende von sieben Euro ausgeschüttet.

2015 rechnen die RTL-Vorstände mit einem insgesamt stabilen Gesamtumsatz und Ebita - ohne Sondereffekte. 2014 hätten mit Ausnahme Frankreichs, das sich letztlich stabil gezeigt habe, und Belgiens, das 2,8 Prozent einbüßte, alle europäischen TV-Werbemärkte den Umsatz gesteigert. "Für das Jahr 2015 wird ein ähnliches Bild mit insgesamt leichtem Wachstum der TV-Werbemärkte erwartet."

Reuters