Die Straßensperren stehen, die Gegendemonstrationen sind geplant: Wie jedes Jahr im Februar kommen in der Münchner Innenstadt Staatschefs, Minister, Militär- und Wirtschaftsvertreter zur Sicherheitskonferenz zusammen. Die Stimmung ist besorgt, der parallel erscheinende "Munich Security Report" noch düsterer als in den vergangenen Jahren. Von einer "neuen Zeit des Machtkampfes zwischen den USA, China und Russland" spricht Konferenzchef Wolfgang Ischinger und stellt fest: "Zwischen Russland und den USA ist die Rivalität vor allem eine rüstungspolitische."
Denn mit der Kündigung des INF-Vertrags über das Verbot atomarer Mittelstreckenraketen haben die USA womöglich einen Stein ins Rollen gebracht. 2021 läuft das START-Abrüstungsabkommen zu strategischen Atomwaffen ab, eine Verlängerung ist unter der aktuellen US-Regierung unwahrscheinlich.
Erfolgreiche Performance
Selbst wenn die Supermächte neu verhandeln würden, gibt es gleichzeitig mit Saudi-Arabien und Iran, Syrien, Nordkorea und der Ukraine zahlreiche weitere schwelende Konflikte. Vom allgemeinen Klima der Instabilität und Unsicherheit profitiert die Rüstungsbranche. Obwohl viele institutionelle Anleger Investments in Waffenhersteller ausschließen, hat der S & P Aerospace & Defense Index allein seit Weihnachten deutlich um mehr als 20 Prozent zugelegt.
In den vergangenen drei Jahren ist der Index, der Titel wie Northrop Grumman enthält, um 91 Prozent gestiegen. ETFs auf Rüstungsaktien (beispielsweise von iShares, ISIN: US 464 288 760 2) werden unter anderem auf Tradegate oder an der Börse Berlin gehandelt, können aber bei vielen Direktbanken aus steuerlichen Gründen nicht geordert werden. Neben Einzeltiteln bietet der DWS Smart Industrials eine Alternative: Sein Anlageschwerpunkt sind Industriewerte, darunter ein erheblicher Anteil an Konzernen, die im Rüstungssektor aktiv sind.