Rüstungswerte wie Rheinmetall und Hensoldt eilen momentan von Rekord zu Rekord. Was steckt dahinter? Und wie lange geht es noch aufwärts?
Am letzten Freitag erreichte die Aktie des Rüstungsunternehmens Rheinmetall einen Meilenstein. Erstmals konnte die Aktie des Konzerns die Marke von 500 Euro überschreiten. Und das nachhaltig. Im vorbörslichen Handel am Dienstag notierte der Titel bei etwa 506 Euro. Auch dem Wettbewerber Hensoldt gelang zuletzt der Sprung auf ein neues Allzeithoch. Am Montag schloss die Aktie mit einem Plus von über zehn Prozent und konnte sich im vorbörslichen Handel ebenso wieder über Gewinne freuen. Dort notiert die Aktie zwischenzeitlich bei 43,50 Euro.
Der sich weiter zuspitzende Krieg in der Ukraine, die Aufrüstung in Europa und weitere politische Krisen auf der ganzen Welt treiben die Aktien der Konzerne an. Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine haben sich die Aktienwerte von Rheinmetall verfünffacht, die von Hensoldt verdreifacht. Ein Ende der Rallye ist noch nicht in Sicht.
Analysten heben Kursziele für Rüstungsaktien
Die Analysten von Berenberg raten derzeit zum Kauf der Aktie und hoben ihr Kursziel von 425 auf 590 Euro. Das entspricht einem Zuwachs von fast 40 Prozent und verspricht im Verhältnis zum aktuellen Kurs immerhin noch ein Upside von etwa 16 Prozent. Die US-Bank JPMorgan beließ dagegen ihr Kursziel bei 600 Euro mit dem Rating „Overweight“. Das von der Bank ausgegebene Kursziel von 38 Euro für Hensoldt hat die Aktie selbst mittlerweile schon überschritten, daher stufte JPMorgan das Papier mit „Neutral“ ein. Ein positiver Ausblick im Geschäftsbericht zieht derzeit aber die Bullen an.
Wie lange geht die Rallye noch?
Wie lange dieser Aufwärtstrend anhält, kann natürlich niemand mit Sicherheit sagen, doch die Bedingungen für weiteres Wachstum sind für Rheinmetall und Co. gut. Wie JPMorgan-Analyst David Perry in einer am Dienstag veröffentlichten Studie mitteilte, könnte der Wiederaufrüstungszyklus in Europa durch den Krieg in der Ukraine noch mindestens ein Jahrzehnt anhalten. Auch die Aussichten auf höhere Etats für die Verteidigung in Asien oder im Nahen Osten seien für die Branche positiv. Ähnlich schätzt das Analyst Benjamin Heelan von der Bank of America ein.
Der Verteidigungsmarkt in der EU werde bis ins Jahr 2030 wahrscheinlich ein struktureller Wachstumsmarkt sein. Im laufenden Jahr rechnet der Experte zudem mit einem starken Auftragseingang bei Rüstungsunternehmen. Das Marktumfeld könnte für die Aktien von Rheinmetall und Hensoldt also noch die ein oder andere Chance bieten.
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