An der Anlage ist auch der Karlsruher Versorger EnBW beteiligt. In dem Kraftwerk und dem dazu gehörigen Tagebau sind rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt.

Umweltschützer fordern seit Jahren von RWE, sich rasch von seinen Braunkohlekraftwerken in Deutschland zu verabschieden. Der Konzern lehnt dies ab und will noch bis zur Mitte des Jahrhunderts Braunkohle abbauen und in seinen Kraftwerken verfeuern. Der Versorger beschäftigt im Tagebau und den Kraftwerken im Rheinischen Revier rund 10.000 Mitarbeiter. Die Anlagen stehen allerdings wegen des Verfalls der Strom-Großhandelspreise unter Druck. RWE nimmt daher seine Kraftwerke genau unter die Lupe, hat diverse Anlagen geschlossen und zahlreiche Arbeitsplätze abgebaut.

TSCHECHISCHER VERSORGER CEZ WINKT AB



An dem Kraftwerk in Ungarn ist EnBW mit 21,7 Prozent beteiligt. Von dort war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Das Kraftwerk in Ungarn erzielte zuletzt einen Umsatz von umgerechnet rund 316 Millionen Euro. Sowohl RWE als auch EnBW könnten Einnahmen aus einem Verkauf gut gebrauchen. Beide Konzerne schrieben im vergangenen Jahr Milliardenverluste und kämpfen mit hohen Schulden.

Wegen des vergleichsweise hohen Ausstoßes von Kohlendioxid hatte der staatliche schwedische Energiekonzern Vattenfall nach zähen Verhandlungen im vergangenen Jahr seine deutschen Braunkohlekraftwerke und den Tagebau an den tschechischen Versorger EPH und den Finanzinvestor PPF verkauft. EPH, der tschechische Konkurrent CEZ und der ungarische Staatskonzern MVM wurden von Zeitungen in Ungarn auch nun als mögliche Interessenten für die heimischen Braunkohlegeschäfte ins Spiel gebracht. Angebote könnten in zwei Monaten eingereicht werden, berichteten die Zeitungen "Magyar Idok" and "Vilaggazdasag". CEZ erklärte, nicht interessiert zu sein. EPH lehnte einen Kommentar ab. Von MVM war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.