So stufte nun die Deutsche Bank die Anteile des Essener Dax-Konzerns von "Hold" auf "Buy" hoch mit einem von 16 auf 22 Euro angehobenen Kursziel. Goldman Sachs sprach ebenfalls eine Kaufempfehlung aus und hob das Kursziel von 16,50 sogar auf 22,80 Euro an. Die Credit Suisse erhöhte das Kursziel von 16,40 auf 17,90 Euro, die Commerzbank hat das ihre Schätzung von 15,00 auf 17,70 Euro verbessert, die Einstufung aber auf "Hold" belassen.
Grund für die nach oben gesetzten Kursziele ist, dass der Versorger nun mit der Rückzahlung bereits entrichteter Atomsteuern im Volumen von 1,7 Milliarden Euro rechnen kann. Nach Zinsen und Steuern entspräche dies rund 2,70 Euro je Aktie. RWE betonte jedoch: "Über eine etwaige Mittelverwendung gebe es derzeit keinen Beschluss." Die Milliarden kann RWE gut gebrauchen. Die Essener plagen ihre Kohle-und Gaskraftwerken sowie der Atomausstieg. Der Verlust im Geschäftsjahr 2016 belief sich auf 5,7 Milliarden Euro, auf die Kohle-und Gaskraftwerke mussten 4,3 Milliarden Euro abgeschrieben werden. Im Sommer muss RWE 6,8 Milliarden Euro in den Atomfonds einzahlen, aus dem die Bundesregierung die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls bestreiten will.
Vor diesem Hintergrund macht die in Aussicht stehende Steuerrückzahlung die Bilanz des Energiekonzerns noch transparenter und steigere die Liquidität, zählt Deutsche-Bank-Analyst James Brand weitere Vorteile des Urteils auf. Einig sind sich die RWE-Experten auch darin, dass die Ökostrom-Tochter Innogy eine höhere Bewertung verdiene und als potentieller Übernahmekandidat gelte. Trotz des jüngsten Kurssprungs, bietet die Aktie daher weiter Kurspotential.
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Einschätzung der Redaktion
Das Urteil zur Brennelementesteuer ist neben dem zuletzt guten Quartal, den bereits seit einigen Wochen steigenden Kurszielen und der Übernahmefantasie für Innogy ein weiterer Kurstreiber. Wir bestätigen unsere Kaufempfehlung.
Kursziel: 20,00 Euro
Stoppkurs: 13,20 Euro