Der Umsatz verdreifachte sich fast auf 4,8 Milliarden Euro. "Die Erholung bleibt fragil", sagte Konzernchef Michael O'Leary. Eine Ergebnisprognose sei deshalb erst im zweiten Geschäftshalbjahr möglich. Er sei etwas besorgt, dass Konkurrenten die Erholung im Sommer schönredeten. Vorsicht sei mit Blick auf den Winter geboten wegen des erwarteten Wirtschaftsabschwungs.
Ryanair rechnet demnach nicht damit, in die Reichweite des Vorkrisengewinns von einer Milliarde Euro zu kommen. Die Airline werde dieses schwierige Branchenumfeld meistern und langfristig gestärkt aus der Situation herauskommen, kommentierte Analyst Gerald Khoo von der Investmentbank Liberum. Anleger trennten sich wegen des vorsichtigen Ausblicks dennoch von Ryanair-Aktien, sodass der Titel sich an der Börse in Dublin um 3,5 Prozent verbilligte.
FLUGGASTPROGNOSE STEHT
Trotz der Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg und die Corona-Lage will der EasyjetEZJ.L-Konkurrent sein Passagier-Aufkommen auf 165 Millionen Fluggäste erhöhen nach 97 Millionen im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das wären deutlich mehr als vor der Corona-Krise, als Europas passagierstärkste Airline 149 Millionen Kunden beförderte. Selbst bei einer Rezession wollen die Iren in zwei Jahren eine Zahl von 180 Millionen erreichen.
Die Buchungen im laufenden Quartal hätten sich verbessert. Allerdings hätten die Ticketpreise nicht so stark angehoben werden können wie zunächst erhofft, sagte Finanzchef Neil Sorahan Reuters. In den vergangenen Wochen seien die Preise prozentual einstellig geklettert, lägen aber weiter unter Vorkrisenniveau. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatten sie gut ein Viertel darunter gelegen. Er sehe keine Anzeichen, dass die steigenden Inflationsraten die Nachfrage nach Flügen dämpfe, erklärte Sorahan. Viele Analysten erwarten, dass Verbraucher sich wegen steigender Lebenshaltungskosten das Reisen verkneifen könnten.
rtr