Neben Expertenmeinungen, Chartanalyse und Fundamentaldaten kann auch ein Blick in die Google Trends helfen, die künftige Entwicklung einer Aktie vorauszusagen. In der Vergangenheit ergaben sich so schon verblüffende Überschneidungen. Auch bei den DAX-Werten Rheinmetall und Siemens Energy?
Nein, Google kann natürlich nicht die Zukunft von Aktien voraussagen. Zumindest nicht direkt und vielleicht auch nicht indirekt. Doch im Netz finden sich zahlreiche Videos und Artikel, die immer wieder die Bedeutung der Plattform Google Trends für die Aktienanalyse hervorheben. Kurz gesagt: Ist auf der Plattform das Suchvolumen für eine Aktie besonders hoch, steigt oder fällt auch der Aktienkurs meist deutlich.
Klar, suchen viele Leute eine Aktie, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass in der Folge die Papiere womöglich verstärkt gehandelt werden, während ein relativ konstantes oder niedriges Suchvolumen eher dafür sprechen, dass sich die Aktie mehr oder weniger seitwärts bewegt. Anleger sollten sich aber nie nur auf diese Trendanalyse verlassen, wenn sie Aktien kaufen oder verkaufen, sondern verschiedenste Informationsquellen zu Rate ziehen.
Dennoch ist es interessant zu sehen, wie stark teilweise Kursschwankungen mit der Google-Suche übereinstimmen. Nehmen wir als Beispiel einen der deutschen DAX-Topwerte in diesem Jahr: Rheinmetall. Die Aktie liegt seit Jahresanfang um die 80 Prozent im Plus, musste zuletzt aber auch gleich zwei große Gewinnmitnahmen verkraften.
Hohes Suchvolumen, tiefer Sturz der Rheinmetall-Aktie
Schaut man sich bei Google Trends den Suchverlauf für Rheinmetall über ein Jahr betrachtet an, dann sieht man, dass viele Kurssprünge und auch die beiden Kursabstürze Anfang April und Anfang Juni mit einem Peak beim Suchvolumen zusammenfielen. Insgesamt hat sich das Suchvolumen für die Aktie seit Jahresbeginn erhöht, was bedeuten könnte, dass momentan besonders genau auf alle Entwicklungen rund um die Aktie geschaut wird.
Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass sich die aktuell schnelle Abfolge von Spitzen in der Suchabfrage fortsetzt und ein nächsten deutliches Kurssignal noch im Juni ansteht. Das Suchvolumen liegt bei Rheinmetall übrigens in der Spitze gerade so hoch wie seit Beginn des Ukraine-Krieges nicht mehr.
Siemens Energy wird häufiger gesucht
Auch das Suchvolumen von Siemens Energy hatte sich zuletzt stark erhöht und erreichte im Fünf-Jahres-Vergleich im November 2023 einen Rekord, bevor sich der Wert wieder deutlich abkühlte. Dafür war der Peak im letzten Jahr der Auftakt für einen AUfwärtstrend bei dem Konzern. Seit Anfang des Jahres liegt die Aktie schon über 100 Prozent im Plus. Momentan vermittelt das durchschnittliche Suchvolumen aber eher den Eindruck, dass die Siemens Energy-Aktie ihre Seitwärtsbewegung von April fortsetzt oder langsam fällt.
Doch heute sticht die Aktie besonders hervor, liegt bereits knapp 3,5 Prozent im Plus. Der Grund: Die Aktien haben nach einem Großauftrag ihre Erholungsgewinne am Montag noch etwas ausgebaut. Den Rückschlag vom Freitag machten die Titel so großteils wett.
Saudi-Arabien beauftragte die Münchener mit dem Bau von Kraftwerken. In den kommenden Jahren sollen zwei Gas- und Dampfturbinenkraftwerke in dem Wüstenstaat gebaut werden, wie der Konzern bekannt gab. Diese sollen dann zusammen fast vier Gigawatt Energie liefern. Zudem wurde ein Wartungsvertrag über 25 Jahre geschlossen. Den Angaben nach sind die Aufträge etwa 1,5 Milliarden US-Dollar (1,4 Mrd Euro) schwer.
Interessant ist aber bei beiden Aktien, dass ein konstant höheres Suchvolumen auf einem bestimmten Niveau einhergeht mit kontinuierlich wachsenden Kursen. Anleger können die Trends als zusätzlichen Faktor bei der Entscheidung für ein Investment durchaus im Auge behalten.
Mit Material von dpa afx
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