Das Vorsteuerergebnis von Salzgitter könne auf 100 bis 150 Millionen Euro klettern nach rund 53 Millionen 2016. Mit dem Ausblick konnte der Manager allerdings nicht punkten. Die Aktie verlor zeitweise fast fünf Prozent und war schwächster Wert im Nebenwerteindex MDax.
"Die Prognose für 2017 ist vorsichtig", schrieben die Experten der Baader Bank. Morgan Stanley hatte bislang mit 173 Millionen Euro gerechnet. Der Konzern betonte die starken Schwankungen im Geschäft mit Stahl. Bei einem Absatz von zwölf Millionen Tonnen könnten Margenveränderungen von 25 Euro je Tonne das Ergebnis in Höhe von 300 Millionen Euro verändern, rechnete Salzgitter vor.
SALZGITTER SETZT SPARANSTRENGUNGEN FORT
Die Schwerindustrie mit dem deutschen Branchenprimus Thyssenkrupp und Weltmarktführer ArcelorMittal kämpft seit Jahren mit Preisdruck, Überkapazitäten und Billigimporten aus China. Die Preise hatten sich zwar zuletzt dank der EU-Anti-Dumping-Maßnahmen gegen China etwas erholt. Wegen der vielen längerfristigen Verträge schlagen diese bei den Herstellern aber erst allmählich durch. Obwohl die Aussichten so günstig seien wie seit 2012 nicht mehr, werde der Konzern seine Sparanstrengungen weiter vorantreiben, kündigte Salzgitter-Chef Fuhrmann an.
Im vergangenen Jahr kehrten die Niedersachsen unter dem Strich in die Gewinnzone zurück. Das Unternehmen fuhr einen Nettogewinn von 56,8 Millionen Euro ein nach einem Verlust von 56 Millionen im Jahr davor. Salzgitter profitierte von Kostensenkungen und den sich in der zweiten Jahreshälfte stabilisierenden Stahlpreisen. Der Konzernumsatz soll 2017 auf rund neun Milliarden Euro klettern, nachdem er im vergangenen Jahr wegen des Preisverfalls beim Stahl auf 7,9 Milliarden von 8,6 Milliarden geschrumpft war. Die komplette Bilanz für 2016 legt Fuhrmann am 24. März vor.
rtr