Zusammenschlüsse seien kein taugliches Instrument, um Dumping-Importen aus China zu begegnen oder Belastungen aus der europäischen wie deutschen Energie- und Umweltpolitik auszugleichen. "Hier ist die Politik in Berlin und Brüssel gefordert, denn auch eine geschrumpfte, konsolidierte Stahlbranche würde solchen existenzbedrohenden Risiken nicht standhalten."

In der Branche werden immer wieder Ideen für Fusionen in Europa durchgespielt. So hatte die Nachrichtenagentur Reuters im April erfahren, dass Thyssenkrupp mit Tata Steel Gespräche über einen Zusammenschluss führt. Salzgitter sieht sich bei diesen Überlegungen außen vor. "Was Fusionsideen mit anderen europäischen Stahlproduzenten angeht, gibt es bis heute offenbar kein Konzept, das uns als Konzern weiterbringen würde oder besser wäre als die bisherige Strategie, unseren Weg der Eigenständigkeit fortzusetzen", sagte Fuhrmann. Einen Schutz gegen eine ungewollte Übernahme bietet die Beteiligung des Landes Niedersachsen, das 26,5 Prozent an dem Konzern hält.

Eigene Zukäufe schloss Fuhrmann dagegen nicht aus. "Akquisitionen sind in den Geschäftsbereichen Technologie und Handel sowie im Energiebereich durchaus möglich." Ohne finanzielle Klimmzüge könne Salzgitter einen Zukauf mit einem Volumen von mehreren Hundert Millionen Euro stemmen.

Stellenstreichungen über den bereits bekannten Umfang hinaus schloss Fuhrmann aus. Nach dem Wegfall von rund 1500 Arbeitsplätzen im Zuge eines Konzernumbaus hatte Salzgitter vor wenigen Monaten den Abbau von mehreren Hundert weiteren Jobs an den vier deutschen Standorten angekündigt. Dieser Stellenabbau werde in diesem Jahr umgesetzt. "Weitere Restrukturierungsvorhaben gibt es nicht", sagte Fuhrmann.

Reuters