Das Sanierungsprogramm des Stahlkonzerns Salzgitter zahlt sich aus. Nach einem deutlichen Rückgang der Verluste im vergangenen Jahr will sich Konzernchef Heinz Jörg Fuhrmann 2015 aus der Verlustzone kämpfen. Doch lassen Preisdruck und Überkapazitäten die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Mit seiner Ankündigung eines Vorsteuergewinns im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich konnte Fuhrmann die Markterwartungen denn auch nicht erfüllen. Analysten hatten für 2015 mit einem Vorsteuergewinn von über 60 Millionen Euro gerechnet. Die Anleger machten daher einen Bogen um den MDax-Wert, der mit einem Abschlag von über drei Prozent auf 26,43 Euro die Verliererliste im Nebenwerteindex anführte.

Der ThyssenKrupp -Rivale reduzierte 2014 seinen Verlust vor Steuern auf 15,2 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 482,8 Millionen im Vorjahr. Nach Steuern verbuchte die Stahlschmiede ein Minus von 31,9 (Vorjahr: minus 490) Millionen Euro. "Diese unzweifelhaften Erfolge dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir noch eine harte Wegstrecke in Richtung allseits zufriedenstellender wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zurückzulegen haben", schränkte Fuhrmann ein. Die Erlöse blieben wegen des Preisdrucks mit 9,0 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert von 9,3 Milliarden. Für das laufende Jahr kündigte Fuhrmann einen Anstieg des Umsatzes auf 9,5 Milliarden Euro an.

Salzgitter wie auch der größere Rivale ThyssenKrupp kämpfen seit längerem mit der Branchenflaute. Salzgitter musste im Herbst seine Umsatzprognose für 2014 von zehn auf neun Milliarden Euro stutzen. Die Firmen leiden unter dem anhaltenden Preisverfall für Stahl in Europa, wo derzeit ein Überangebot herrscht. Salzgitter hatte daher bereits 2013 den Abbau von 1500 der einst 23.000 Stellen angekündigt, um sich zurück in die Gewinnzone zu arbeiten.

Reuters