Zu verdanken sei das beste Ergebnis seit drei Jahren einer starken Nachfrage nach Speicherchips und Displays sowie einer Erholung im Handy-Geschäft. Die konkreten Zahlen will der weltgrößte Hersteller von Smartphones, Fernsehern und Speicherchips Ende Januar vorlegen.
Auch eine rund zwei Milliarden Euro schwere Gewinnbelastung nach dem Rückruf seines neuen Top-Smartphones Galaxy Note 7 wegen entflammbarer Akkus im Oktober bremste Samsung im wichtigen Weihnachtsquartal nur bedingt. Damit scheint sich die Handy-Sparte des Elektronikgiganten trotz des hart umkämpften Marktes und eines abebbenden Booms schneller von dem Debakel zu erholen als von Experten angenommen. Das Ergebnis mit den älteren Modellen mache Hoffnung für das Nachfolgegerät S8, sagte Branchenexperte Kim Sung Soo vom Broker LS Asset Management. "Sollte das gut laufen, erwarte ich, dass Samsung in diesem Jahr einen Rekordgewinn erzielt."
RIVALE LG KANN VON SAMSUNG-PROBLEMEN NICHT PROFITIEREN
Mit dem Galaxy Note 7 wollte Samsung eigentlich Apples neuem iPhone 7 Paroli bieten. Die Südkoreaner stellten jedoch die Fertigung ein, nachdem sich mehrere Geräte entzündet hatten und auch ein Ersatzhandy Feuer fing. Experten hatten befürchtet, dass die Marke Samsung darunter leiden und Konkurrenten Marktanteile gewinnen könnten. Zumindest dem heimischen Rivalen LG gelang dies aber offenbar nicht. Er geht nun - ebenfalls auf Basis vorläufiger Zahlen - von dem ersten operativen Quartalsverlust seit sechs Jahren aus. Das Unternehmen rechnet mit einem Fehlbetrag von umgerechnet rund 28 Millionen Euro, obwohl der Umsatz um 1,5 Prozent gestiegen sein soll. Analysten hatten einen Gewinn erwartet.
Rund dürfte es bei Samsung aber Analysten zufolge vor allem weiterhin im Geschäft mit Speicherchips gelaufen sein. Auch das Geschäft mit der neuen Bildschirm-Technik OLED bereite dem Management Freude, sagten Experten. Zudem könnte auch die Schwäche der Landeswährung Won zu dem Ergebnis beigetragen haben, da Samsung gewöhnlich den Teileverkauf in Dollar abwickelt. Das kräftige Gewinnplus dürfte auch die Konzernführung etwas entlasten. Sie steht unter dem Druck von Aktionären, die Konzernstruktur durch eine Aufspaltung zu vereinfachen und das operative Geschäft mit Handys, TV-Geräten und Speicherchips an die US-Technologiebörse Nasdaq zu bringen.