Samsung wittert wieder Morgenluft. Zwar nagen die wachsende Konkurrenz aus China und US-Erzrivale Apple weiter am Smartphone-Geschäft des Branchenprimus. Dennoch rechnet der südkoreanische Elektronikkonzern mit einem Anstieg des Gewinns im dritten Quartal um fast 80 Prozent. Es wäre der erste Zuwachs seit zwei Jahren, und mit 5,6 Milliarden Euro würde er auch größer ausfallen am Markt als erwartet. Der Umsatz soll in den drei Monaten von Juli bis September um 7,5 Prozent zugelegt haben. Die Zahlen schickten die Samsung-Aktie auf einen Höhenflug.
Analysten gehen davon aus, dass Samsung sowohl der Verkaufsstart des Smartphones Galaxy Note 5 geholfen hat als auch die Abschwächung der südkoreanischen Landeswährung Won. Verlassen konnte sich der Konzern aber wohl vor allem auf die Chipsparte, die ihm erneut den größten Gewinn eingebracht haben sollte, so die Experten. Auch die hauseigene Bildschirmsparte sollte zugelegt haben, getrieben auch von Verkäufen an Kunden wie den chinesischen Smartphone-Konkurrenten Huawei.
Samsung steht in seiner Smartphone-Sparte seit längerem unter Druck. chinesische Rivalen wie Lenovo, Huawei und Xiaomi entwickeln sich dynamischer. Nachdem sie Samsung erst mit Billigmodellen das Leben schwermachten, drängen sie mit neuen Modellen nun auch in den Luxusbereich. Hier konkurrieren die Südkoreaner aber bereits mit dem erfolgreichen iPhone von Apple. Während der US-Konzern zuletzt mehr Geräte verkaufte, büßte Marktführer Samsung Marktanteile ein. Doch sollten neue Modelle im unteren Preissegment und das neue Galaxy Note 5 dem Konzern nun geholfen haben, so Analysten.
Nach der Gewinnankündigung machten sich unter den Anlegern Erleichterung und Zuversicht breit. Die Aktie legte 8,7 Prozent zu, der größte Tagesgewinn seit fast sieben Jahren. "Es gab Befürchtungen, dass die Ergebnisse mit sinkenden Smartphone-Gewinnen weiter zurückgehen würden, aber die Zahlen zeigen nun, dass Samsung die Kraft hat, der Schwäche des Handy-Geschäfts standzuhalten", sagte Analyst Lee Seung-woo vom Broker IBK Securities. Samsung nannte keine weiteren Details. Der Konzern will die endgültigen Zahlen Ende Oktober vorlegen.
Reuters