Singers Forderung nach einer Sonderdividende in Höhe von umgerechnet 26 Milliarden Dollar wies Samsung indes zurück. Die Aktionäre bekommen trotzdem mehr Geld. Im laufenden Jahr erhöht Samsung die Dividende um 30 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar. Zudem will der Marktführer bei Smartphones im kommenden Jahr vermehrt Aktien zurückkaufen.
Über seinen Hedgefonds Elliott Management hält Singer 0,6 Prozent der Anteile an Samsung Electronics. Internationale Investoren sind mit rund 60 Prozent an Samsung beteiligt - und ein Großteil würde eine Aufspaltung wohl unterstützen. Wegen seiner komplizierten Konzernstruktur steht Samsung auch in Südkorea unter Druck. Die Gründerfamilie Lee kontrolliert die stark verschachtelte Samsung-Gruppe, deren wichtigstes Standbein Samsung Electronics ist, seit Jahrzehnten. Mit Singers Vorstoß könnte die Lee-Familie ihren Einfluss sichern, die Struktur aber stark vereinfachen, argumentiert der Hedgefonds-Manager. Zudem rechnet Singer mit steuerlichen Vorteilen.
An der Börse kommen die Überlegungen gut an. In Seoul schloss die Aktie von Samsung Electronics auf dem höchsten Stand seit dem Börsengang vor 40 Jahren. In Frankfurt notieren die Titel währungsbedingt knapp unter ihrem Allzeithoch. Der Skandal um das Smartphone-Flaggschiff Galaxy Note 7 ist damit zumindest an der Börse vergessen. Wegen der Brandgefahr der Akkus musste Samsung das Gerät komplett vom Markt nehmen. Das Fiasko dürfte den Konzern rund fünf Milliarden Dollar kosten, schätzen Analysten. Umsatzseitig könnten sogar bis zu 17 Milliarden Dollar wegfallen.
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Einschätzung der Redaktion
Die Spekulationen um eine Aufspaltung treiben die Samsung-Aktie an. Das Debakel um das Galaxy Note 7 spielt indes keine Rolle mehr. Bei zukünftigen Geräten dürfte Samsung alles daran setzen, einen solchen Fehler zu wiederholen. Die Aktie ist - auch aus charttechnischer Sicht - aussichtsreich. Wir stufen die Samsung-Aktie auf Kaufen und erhöhen das Kursziel auf 600 Euro.
Kursziel: 600 Euro
Stoppkurs: 430 Euro