Samsung bekommt den verschärften Konkurrenzkampf mit Apple und chinesischen Rivalen immer stärker zu spüren. Der Smartphone-Weltmarktführer wies 2014 den ersten Gewinnrückgang seit drei Jahren aus. Nach den vorläufigen Zahlen von Donnerstag brach das operative Ergebnis um rund 32 Prozent auf umgerechnet 19,3 Milliarden Euro ein. Für das neue Jahr erwarten Branchenexperten einen weiteren Rückgang auf 18,3 Milliarden Euro. Denn Apples neue iPhone-Modelle setzen dem südkoreanischen Elektronikkonzern im lukrativen Premiumsegment, chinesische Hersteller mit günstigeren Geräten zu. Hoffnungen auf einen Stopp des Abwärtstrends machen Samsung allerdings bessere Geschäfte mit billigeren Handys, Speicherchips und LCD-Bildschirmen.
Samsung verlor mit Smartphones zuletzt immer mehr Marktanteile. Allein im vierten Quartal fiel der operative Gewinn um 37,4 Prozent auf umgerechnet vier Milliarden Euro (5,2 Billionen Won). Das Ergebnis machte Anlegern dennoch etwas Mut. Denn es war mehr als von Analysten erwartet und eine leichte Erholung im Vergleich zu den drei Monaten zuvor, als der lange Jahre von Rekord zu Rekord eilende Konzern das schlechteste Quartal seit mehr als drei Jahren erlebte. Daher legte die Samsung-Aktie in Seoul um 0,5 Prozent zu.
Der Gewinn im Smartphone-Geschäft zog zwar dank einer stärkeren Nachfrage nach Premium-Produkten wie dem Galaxy Note 4 an. Insgesamt ging Unternehmenskreisen zufolge Samsungs Smartphone-Absatz im vierten Quartal allerdings zurück. Laut Experten drückt zudem die neue Konzentration auf das weniger lukrative Geschäft mit günstigeren Modellen auf die Margen. Mit dieser Strategie versucht der Konzern seit einiger Zeit vor allem in Schwellenländern Marktanteile zurückzugewinnen. Besonders in China machen schnell wachsende Rivalen wie Xiaomi und Lenovo Samsung zu schaffen. Experten schätzen aber, dass die Mobilsparte von Samsung die besten Jahre hinter sich haben dürfte. Ohne ein neues Top-Gerät werde es schwer fallen, den Gewinn wieder anzuschieben, sagte Analyst Park Jung Hoon vom Fondsmanager HDC Asset Management.
Reuters