Erst in der vergangenen Woche hatte die Samsung-Electronics-Aktie ein Rekordhoch erreicht - nun erlitt sie den größten Tagesverlust seit 2008. Der Kursrutsch belastete am Dienstag das komplette Marktumfeld in Südkorea, wo der Leitindex Kospi mehr als 1 Prozent tiefer schloss.
Nach neuen Berichten von Verbrauchern über brennende Smartphones hatte Samsung den weltweiten Verkauf gestoppt. Nach Börsenschluss in Seoul verkündete der Technologiekonzern schließlich, die Produktion des erst im August eingeführten Mobiltelefons ganz einzustellen. Die Talfahrt der Samsung-Titel setzten sich daraufhin im europäischen Handel fort. Die Aktien des Erzrivalen Apple dagegen legten in Frankfurt ein gutes halbes Prozent zu.
ANALYST SPRICHT VOM 'WORST CASE'
Analyst CW Chung von Nomura sprach angesichts der jüngsten Entwicklungen von einem "worst case". Über die bisher schon veranschlagten Kosten für den Austausch der Geräte hinaus geht er davon aus, dass der Vorfall noch tiefergehende Auswirkungen auf den Gewinn haben wird. Hinzu komme der Schaden, den das Image des am Weltmarkt führenden Smartphone-Herstellers erleide. Er hält auch negative Folgen bei den übrigen Modellen für möglich, bleibt aber in Erwartung positiver Entwicklungen in anderen Geschäftsbereichen bei seinem bisherigen Votum mit "Kaufen".
Bis zum Desaster mit dem Galaxy Note 7 war Samsung auf Erfolgskurs: Die Aktie stand zu Jahresbeginn erst bei 1,26 Millionen Won und stieg dann bis auf 1,71 Millionen Won - da lief der Rückruf des Hoffnungsträgers in der Smartphone-Modellfamilie der Südkoreaner bereits.
Die Krise kommt inmitten einer Phase, in der Apple mit dem iPhone 7 gerade erst sein neues Flaggschiff vorgestellt hat und mit dem ersten Google-eigenen Smartphone "Pixel" weitere Konkurrenz im Premiumsegment auf den Markt zu kommen droht./tih/das