Bei steigenden Preisen würden die Betreiber versuchen, ihre Produktion zu erhöhen. So steigen die Kosten schneller als die Einnahmen. "Ein eleganter Weg, um von der Dynamik der Minen zu profitieren - ohne die Nachteile -, sind Royalty-Firmen", erklärt der Investor. "Dabei muss der Preis von Gold nicht einmal steigen. Im Gegenteil, er kann sogar um einen bestimmten Prozentsatz fallen." Im Moment sind Goldminen nicht sehr profitabel, das bedeutet, sie bekommen weniger Finanzmittel. Hier springen Royalty-Firmen ein. Sie geben den Minenbetreibern Geld zur Entwicklung neuer Abbaustätten. Dafür erhalten sie das Recht, einen bestimmten Anteil der Produktion über einen langen Zeitraum zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen.
Fallende Einkaufspreise
Weil zukünftige Goldkäufe stetig abgezinst werden, fällt der Preis pro Unze. Dadurch entsteht ein hoher Hebel, wenn der Goldpreis steigt.
Ein spannendes Unternehmen ist aus Sicht von Stahl der kanadische Mid Cap Sandstorm Gold. Hier sei der Hebel noch größer, das Risiko überschaubar. Das Unternehmen besitzt über 170 Lizenzen an Minenproduktionen. Davon produzieren laut Stahl nur rund 20 Prozent: "Das ist schlafendes Vermögen, das Einkommen bringen wird, wenn die Minen entwickelt sind." Und das wird zunehmend der Fall sein. In den nächsten drei Jahren soll sich der Anteil, der Sandstrom aus der Minenproduktion zusteht, verdoppeln. Dabei zahlt die Firma nicht einmal 250 Dollar pro Unze und würde auch bei fallenden Goldpreisen mehr Gewinn machen.
Anders als die meisten Minenfirmen ist Sandstrom frei von Verbindlichkeiten. Das Wachstum wurde über Eigenkapitalzufuhr finanziert. Bald werden aber die Lizenzeinnahmen ausreichen, um neue Reserven mit Projekten zu schaffen. Damit ist keine Verwässerung der Aktien mehr nötig und das Gewinnpotenzial pro Anteilschein bei steigenden Goldpreisen noch höher.
Das größte Risiko ist ein Einbruch des Goldpreises. Das würde Sandstorm zwar treffen, aber keine existentielle Gefahr darstellen. Die Aussichten auf einen wachsenden Einnahmestrom fielen erst einmal weg, weil die Minen die Kapazitäten dann nicht nutzen. Das würde auch am Kurs nicht spurlos vorübergehen.