Die Geschäfte des französischen Pharmakonzerns Sanofi laufen derzeit rund. Einerseits durch effektive Kostensenkungsmaßnahmen, anderseits spielt dem Konzern die Suche nach einem Corona-Impfstoff in die Karten. Entsprechend sieht das Ergebnis des abgelaufenen zweiten Quartals aus.

Von April bis Juni legte der Nettogewinn wechselkursbereinigt um 5,6 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu. Dazu beigetragen hat auch der Verkauf von Anteilen am US-Mitbewerber Regeneron sowie Kostensenkungen durch interne Umstrukturierungen.

Obwohl der Umsatz im zweiten Quartal um 3,4 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro zurückgegangen war, hob Sanofi seine Jahresprognose an. Eigenen Angaben zufolge peile man im laufenden Geschäftsjahr jetzt ein Ergebniswachstum zwischen sechs und sieben Prozent je Aktie an. Zuvor war der Konzern von lediglich fünf Prozent ausgegangen.

Florierende Geschäfte dank Großbritannien


Die britische Regierung hat angesichts der hohen Fallzahlen in Großbritannien schnelle Gegenmaßnahmen angekündigt. Dazu zählt auch, dass ein möglicher Impfstoff rasch und in ausreichender Menge verfügbar ist. Dafür haben sich die Briten Sanofi mit ins Boot geholt und sich so den Zugriff auf 60 Millionen Impfdosen gesichert. Die Franzosen arbeiten bei der Entwicklung eines Impfstoffs mit der britischen Branchengröße GlaxoSmithKline zusammen. Ein geschickter Schachzug, um sich Marktanteile auf der Insel zu sichern - und das über den Brexit-Termin hinaus.

Zudem ergeben sich durch die Zusammenarbeit beider Unternehmen Synergieeffekte, wie beispielweise die Aufteilung der Kosten bei Forschung und Entwicklung des Corona-Impfstoffs sowie Nutzung der jeweiligen Vertriebskanäle zum Verkauf des Mittels. Beide Konzerne rechnen für die erste Jahreshälfte 2021 mit einer behördlichen Genehmigung ihres Gemeinschaftsprodukts. Vorausgesetzt, die klinischen Tests verlaufen erfolgreich.


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Einschätzung der Redaktion


Im Rennen um die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs liegt die französische Firma weit vorne. Durch den Deal mit der britischen Regierung zur Produktion und Lieferung von Impfdosen im Millionenbereich - und die Zusammenarbeit mit GlaxoSmithKline bei der Entwicklung des Mittels - dürften die Geschäfte von Sanofi auch langfristig weiteren Auftrieb erhalten.

Die Sanofi-Aktie notiert aktuell auf 89,97 Euro, ein Plus von rund 0,67 Prozent im Vergleich zum Handelsschluss am Dienstag. Innerhalb eines Jahres kletterte der Titel von 77,18 Euro Ende Juli 2019 bis auf aktuell 89,97 Euro und zeigt somit einen stabilen Aufwärtstrend.

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