Das unterschiedliche Interesse hat mit der Größe der Unternehmen zu tun, deren Liquidität und Tradition, aber auch damit, ob eine Gesellschaft gerade eine spannende oder eine langweilige Story zu bieten hat.
Die Börse Stuttgart weist jede Woche die zehn deutschen Inlandstitel mit den meisten Handelsaktivitäten aus. Für im Zeitraum vom 12. bis zum 18. November belegten in dieser Liste gemessen an der Anzahl der Preisstellungen die Aktien von Bayer, Lufthansa, Volkswagen, BASF und TUI die Plätze von sechs bis zehn.
Uns interessieren in diesem Beitrag aber die fünf Erstplatzierten. Diese bestehen aus VA-Q-TEC, Varta, Allianz, Daimler und dem Spitzenreiter SAP. Vier dieser Werte aus diesem Quintett deckt die Berenberg Bank ab.
Das ist auch keine Überraschung, denn das deutsche Traditionsinstitut beschäftigt sich mit 135 Analysten in London und New York nicht nur mit mehr als 970 Aktien weltweit, sondern mit 133 Aktien aus dem gesamten Spektrum der diversen Kapitalisierungsgrößen verfügen man nach eigenen Angaben über die breiteste deutsche Coverage im Markt.
Bei Daimler greifen wir in Ermangelung einer Berenberg Bank-Einstufung ersatzweise auf die Einschätzung der Bank of America zurück. Das US-Institut hat vor der Berichtssaison wie von uns berichtet bei den meisten großen europäischen Autobauern zum Kauf geraten, weil man von vergleichsweise guten Ergebnissen ausging. Der Aktienkurs von Daimler hat seitdem klar zugelegt und nachdem die neuen Ergebnisse inzwischen vorliegen, ist es an der Zeit für eine aktualisierte Bestandsaufnahme.
Nachfolgend mehr zu den zuletzt fünf meistgehandelten deutschen Inlandsaktien, die übrigens alle auch zu den meistgesuchten Aktien auf boerse-online.de zählen.
VA-Q-TEC-Aktie
Laut Börse Stuttgart kamen die Aktien von im Zeitraum vom 12. bis zum 18. November auf 841 Preisstellungen. Das waren deutlich mehr als die 701 Preisstellungen die gleichzeitig für Bayer und damit jenem DAX-Vertreter registriert wurden, der in der Liste mit den meistgehandelten Inlandsaktien den sechsten Platz belegt.
Bei dem Anbieter von hocheffizienten Produkten und Lösungen im Bereich der thermischen Isolation ist der zuständige Analyst Benjamin Pfannes-Varrow zwar grundsätzlich positiv gestimmt gewesen. Jedenfalls hat er die Aktie bereits zum Kauf empfohlen, als sie deutlich niedriger notierte als aktuell. Allerdings ist auch Pfannes-Varrow von dem jüngsten Gipfelsturm des Titels etwas überrannt worden, denn sein bis vor kurzem optimistisches Kursziel von 30 Euro hat der Wert mit einer aktuellen Notiz von 43,30 Euro längst pulverisiert und ein neues Update hat Pfannes-Varrow noch nicht veröffentlicht.
Auf der jüngst erfolgten Vorlage von Quartalszahlen hatte Pfannes-Varrow mit einer Anhebung des Kursziels um sechs Euro von zuvor 24,00 Euro reagiert. Außerdem ging er davon aus, dass eine beschleunigte Nachfrage in den kommenden Monaten das mittelfristige Wachstum von VA-Q-TEC und die Gewinnung neuer Kunden beschleunigen könnte.
Passend dazu hat die Gesellschaft kürzlich den Abschluss einer umfangreichen Eckpunktevereinbarung mit einem globalen Top-Pharmahersteller zur Bereitstellung von Thermocontainern für die internationale Distribution eines Coronavirus-Impfstoffes gemeldet. Demnach ist mit dem Partner vereinbart, dass die großvolumige Distribution seiner Vakzine vorbehaltlich deren Zulassung im 1. Quartal 2021 mithilfe der Thermocontainer von VA-Q-TEC global starten soll. Das mögliche Auftragsvolumen erstreckt sich über mehrere tausend der Hochleistungs- Thermocontainer und liegt damit umsatzseitig im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich.
Bei der vorliegenden Vereinbarung handelt es sich bei voller Umsetzung um die umfangreichste in der Unternehmensgeschichte und wohl auch um die erste und eine der größten in der Thermocontainer-Branche überhaupt. VA-Q-TEC befindet sich mit weiteren internationalen Impfstoff-Herstellern in fortgeschrittenen Verhandlungen für Aufträge in Bezug auf Impfstofftransporte. Allerdings soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass der offenbar ebenfalls erfolgreich an einem Covid-19-Impfstoff arbeitende US-Konzern Moderna Lagerung und Verteilung vergleichsweise einfach sein sollen.
Die Berenberg Bank lobt ansonsten allgemein, dass es sich bei VA-Q-TEC um einen führenden Premium-Player auf dem Nischenmarkt für Vakuum-Isolationslösungen handelt. Man vermiete und verkaufe Behälter und Boxen (Systeme) für den Pharma- und Healthcare-Kühlkettentransport, wobei die Systeme mit der patentierten Vakuumisolationstechnologie, die man im Laufe von 15 Jahren entwickelt habe, selbst hergestellt würden.
Das Unternehmen habe sich zur Nummer eins der unabhängigen Hersteller von Vakuum-Isolationspaneelen (VIPs) für den europäischen Markt entwickelt. Es unterscheide sich von seinen direkten Konkurrenten durch ein umfassendes Produktangebot und einzigartige Produkteigenschaften.
Die Gesellschaft befinde sich aufgrund seiner Investitionen in neue Technologien, seines Mietmodells und seiner Wachstumschancen an einem Wendepunkt. Man bewege sich rasch in Richtung eines stärker serviceorientierten Geschäftsmodells und habe eine einzigartige Stellung auf dem Markt für Pharma-Kühlkettenverpackungen erlangt, wobei man passive Behälter und Boxen vermiete, die Temperaturabweichungen in der gesamten Kette nahezu ausschließen würden.
Charttechnik
Die Aktien von VA-Q-TEC sind seit dem 30.09.2016 an der Börse notiert. Der Ausgabepreis betrug 12,30 Euro und der erste Kurs 14,00 Euro. Allerdings ging es nach einem anfänglichen Höhenflug später auch deutlich unten mit der Notiz. Halt fand der Titel erst am 17. Dezember 2018 bei 4,87 Euro. Inzwischen sieht die Performance-Bilanz aber erstklassig aus, wozu auch ein starker Spurt nach oben seit Ende Oktober beigetragen hat. Am Freitag ging der Wert auf Schlusskursbasis mit einer Rekordnotiz von 43,30 Euro aus dem Handel. Es ist somit ein intakter Aufwärtstrend zu konstatieren. Das Einzige, was derzeit etwas stört, ist ein etwas groß gewordener Abstand zur 200-Tage-Durchschnittslinie, was kurzfristig gesehen typischerweise auf etwas Konsolidierungsbedarf hindeutet.
Profil
VA-Q-TEC bezeichnet sich selbst als Pionier hocheffizienter Produkte und Lösungen im Bereich der thermischen Isolation (sogenannte Super-Wärmedämmung) und der temperaturgeführten Lieferketten (sogenannte TempChain-Logistik). Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt hocheffiziente und damit dünne Vakuumisolationspaneele ("VIPs") zur Dämmung sowie thermische Energiespeicherkomponenten (Phase Change Materials - "PCMs") zur zuverlässigen und energieeffizienten Temperaturkontrolle.
Darüber hinaus fertigt va-Q-tec durch die optimale Integration von VIPs und PCMs passive thermische Verpackungssysteme (Container und Boxen), die je nach Typ ohne Zufuhr von externer Energie konstante Temperaturen bis zu 240 Stunden halten können. Zur Durchführung von temperatursensiblen Logistikketten unterhält va-Q-tec in einem globalen Partnernetzwerk eine Flotte von Mietcontainern und -boxen, mit denen anspruchsvolle Thermoschutzstandards erfüllt werden können.
Neben Healthcare & Logistik als Hauptmarkt werden folgende weitere Märkte von va-Q-tec adressiert: Kühlgeräte & Lebensmittel, Technik & Industrie, Bau und Mobilität. Das im Jahr 2001 gegründete und stark wachsende Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Würzburg.
Varta-Aktie
Bei Varta hat die Börse Stuttgart für den Zeitraum vom 12. bis zum 18. November über 918 841 Preisstellungen berichtet. Das bedeutet Rang vier in der Liste mit den meistgehandelten Inlandsaktien.
Bei der Berenberg Bank sind die Aktien des Batterie-Herstellers mit einer Kaufempfehlung sowie mit einem Kursziel von 145,00 Euro versehen. Bei einer aktuellen Notiz von 111,70 Euro ergibt sich darauf theoretisch die Chance auf einen Anstieg von fast 30 Prozent.
Zu den unlängst vorgelegten neuen Geschäftszahlen sagte die zuständige Analystin Charlotte Friedrichs, aufgrund einer starken und früh einsetzenden Vorweihnachtsnachfrage für Varta-Produkte aus der Unterhaltungssparte habe das Unternehmen im dritten Quartal ihre Erwartungen gleich um 20 Prozent geschlagen. Der angehobene Ausblick für 2020 und die ersten Erwartungen für 2021 sähen gleichermaßen konservativ aus und lassen nach ihrer Ansicht weiteren Raum für positive Überraschungen.
Gleichzeitig erhöhte Friedrichs die Schätzungen für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 um elf bzw. um sechs Prozent und mittelfristig um durchschnittlich rund drei Prozent. Zudem schraubte sie das Kursziel von bisher 140,00 Euro um fünf Euro nach oben. Die Schätzungen stünden im Einklang mit der neuen Umsatzprognose und lägen beim EBITDA leicht über dem oberen Ende. Die konkrete Schätzung für den Gewinn je Aktie im übernächsten Jahr beträgt 5,64 Euro je Aktie. Darauf ergibt sich auf dieser Basis ein geschätztes KGV von knapp 20.
Allgemein lobt die Berenberg Bank bei Varta, dass das Unternehmen Standards bei Mikrobatterien setzt. Mit einem Produktionsvolumen von mehr als einer Milliarde Einheiten pro Jahr sei Varta ein weltweit führender Hersteller von Mikrobatterien. Man konzentriere sich hauptsächlich auf Zink-Luft-Primärbatterien für Hörgeräte und Lithium-Ionen-Batterien für Wearables. Dank branchenführenden Forschungs- & Entwicklungs-Bemühungen und einer firmeneigenen Maschinentechnologie habe das Unternehmen eine überlegene Batteriequalität und Größenvorteile erzielt.
Zudem handele es sich um ein attraktives Engagement auf dem Endmarkt des Gesundheitswesens. Varta erwirtschafte rund 20 Prozent des Gruppenumsatzes im Jahr 2020 und schätzungsweise etwa ein Drittel des Gewinns in der Unterabteilung Gesundheitswesen, die hauptsächlich Zink-Luft-Batterien mit hoher Energiedichte für Hörgeräte verkaufe. Hier habe das Unternehmen einen dominierenden Anteil von mehr als 50 Prozent in diesem konsolidierten Markt, von dem man ein stabiles und solides Wachstum von vier bis fünf Prozent p.a. erwartet.
Chancen wittert die Berenberg Bank außerdem bei den so genannten "Hearables": Vartas Abteilung Unterhaltung & Industrie wolle mehr als 300 Millionen Mikrobatterien pro Jahr verkaufen. Das Unternehmen beschleunige dazu die Investitionen in die Produktionskapazität für Lithium-Ionen-Mikrobatterien, um der stark wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, was durch den hohen Auftragsbestand bestätigt werde.
Charttechnik
Die Aktien von Varta kamen am 19.10.2017 zu einem Ausgabepreis von 17,50 Euro an den deutschen Aktienmarkt, wobei der erste Kurs 24,25 Euro betrug. Danach konnte der Titel zwar nicht gleich weiter nachlegen, aber speziell im Jahr 2019 ist die Notiz dann sehr stark nach oben gelaufen. Anfang September 2020 reichte es mit 133,50 Euro zu einem neuen Schlussrekord, die aktuellen Kurse bewegen sich aber auf einem bereits vor einem Jahr gültigen Niveau. Es hat sich somit vorerst ein Seitwärtstrend breit gemacht und erst bei einem Ausbruch darauf nach unten oder nach oben ergeben sich nachhaltige neue charttechnische Signale.
Profil
Die Varta AG produziert und vermarktet ein umfassendes Batterie-Portfolio von Mikrobatterien, Haushaltsbatterien, Energiespeichersystemen bis zu kundenspezifischen Batterielösungen für eine Vielzahl von Anwendungen, und setzt als Technologieführer in wichtigen Bereichen die Industriestandards. Als Muttergesellschaft der Gruppe ist sie in den Geschäftssegmenten "Microbatteries & Solutions" und "Household Batteries" tätig.
Das Segment "Microbatteries & Solutions" fokussiert sich auf das OEM-Geschäft für Mikrobatterien sowie auf das Lithium-Ionen-Batteriepack-Geschäft. Durch intensive Forschung und Entwicklung setzt VARTA die weltweiten Maßstäbe im Mikrobatterienbereich und ist anerkannter Innovationsführer in den wichtigen Wachstumsmärkten der Lithium-Ionen-Technologie sowie bei primären Hörgerätebatterien. Das Segment "Household Batteries" umfasst das Batteriegeschäft für Endkunden, darunter Haushaltsbatterien, Akkus, Ladegeräte, Portable Power (Power Banks) und Leuchten sowie Energiespeicher.
Der Varta AG Konzern mit dem Hauptstandort in Ellwangen beschäftigt derzeit über 4.000 Mitarbeiter. Mit fünf Produktions- und Fertigungsstätten in Europa und Asien sowie Vertriebszentren in Asien, Europa und den USA sind die Tochtergesellschaften der Varta AG derzeit in über 75 Ländern weltweit tätig.
Allianz-Aktie
996 Preisstellungen im Zeitraum vom 12. bis zum 18. November bringen den Aktien der Allianz nach den Angaben der Börse Stuttgart den dritten Platz in der jüngsten Rangliste der meistgehandelten Inlandsaktien.
Die Anteilsscheine des Versicherungskonzerns sind bei der Berenberg Bank mit einem Kaufvotum sowie mit einem Kursziel von 232,00 Euro garniert. Da dem ein aktueller Kurs von 195,40 Euro gegenübersteht, verspricht das im Falle einer Zielerreichung ein Plus von knapp 19 Prozent.
Außerdem kämen auch noch interessante Dividendenrenditen hinzu. Denn für die Geschäftsjahre 2020 bis 2022 sieht die erwartete Zahlungsreihe je Aktie wie folgt aus: 9,60 Euro, 10,60 Euro und 11,87 Euro. Daraus errechnen sich gemessen an der derzeitigen Notiz Renditen von 4,91 Prozent, 5,42 Prozent und 6,07 Prozent.
Der zuständige Analyst Michael Huttner erklärte nach der jüngsten Zahlenvorlage, die Allianz liefere ungeachtet der Coronavirus-Pandemie weiterhin. Der Versicherer befinde sich auf bestem Weg, im kommenden Jahr alle laut Dreijahresplan gesteckten Ziele zu erreichen. Einen Katalysator für Allianz gebe es in dem Sinne allerdings nicht, teils aufgrund des Fokus auf eine Verringerung der Ursachen für die Volatilität von Gewinnen und Cashflow.
Neben der attraktiven Dividendenrendite sei zu beachten, dass im zweiten Halbjahr 2021 wieder Aktienrückkäufe aufgenommen werden dürften. Huttner weist außerdem darauf hin, dass Allianz der einzige europäische Versicherer ist, der von S&P Global ein AA-Rating erhalten hat. Nach Ansicht von Berenberg könnte der Markt übersehen, dass Allianz kontinuierlich Gewinnwachstum erziele und wahrscheinlich 2021 auch zu einem Umsatzwachstum zurückkehren werde. Die Aktie sei sehr attraktiv bewertet und verfüge über erhebliches Kurspotenzial, zitiert die Nachrichtenagentur Dow Jones den Analysten der Berenberg Bank.
Ganz allgemein heißt es auch noch, die Allianz sei leistungsfähig, weil sie aufgrund ihres diversifizierten Geschäftsmodells in der Lage sei, eine progressive Dividendenpolitik unter allen, bis auf sehr extreme Umstände beizubehalten und zusätzlich Rückkäufe zu tätigen, wenn die Bedingungen weniger angespannt als aktuell seien.
Die Ertragsqualität verbessere sich, weil das Ertragswachstum im Wesentlichen auf das Underwriting zurückzuführen sei. Man glaubt, dass die versicherungstechnischen Gewinne die wertvollste Art von Versicherungserträgen seien, da sie nicht mit den Kapitalmärkten korreliert seien. Die Preise in großen kommerziellen Sparten seien um mehr als zehn Prozent gestiegen und lägen damit über der geschätzten Schadenkosteninflation von rund sieben Prozent. Dieser Margenanstieg dürfte der Allianz helfen, ihre Geschäftssparteneinheit Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) zu sanieren.
Die Solvabilität der Allianz sei komfortabel, aber nicht übertrieben. Der Solvency-II-Koeffizient liege immer noch über dem angestrebten Minimum von 180 Prozent. Die Allianz habe auch die Möglichkeit, die Übergangsanpassung einzuführen, welche die Solvabilität um 50 Prozentpunkte erhöhen und die Flexibilität erheblich steigern würde. Der Puffer sei groß genug, um überschüssigen Cashflow für Rückkäufe zu verwenden. Die Allianz verfüge zudem über eine gute organische Kapitalbildung. Man strebe eine organische Netto-Kapitalgenerierung von acht bis zehn Prozent nach Steuern und Dividenden an. Damit verbleibe ein erheblicher Überschuss zur Finanzierung von Wachstum und für Aktienrückkäufe.
Charttechnik
Bei den Aktien der Allianz ist ganz allgemein erst einmal festzuhalten, dass der Kurs derzeit nicht höher notiert als bereits 1997. Langzeit-Investoren mussten sich hier somit letztlich mit den Dividendenerträgen zufrieden geben. Seit Anfang 2015 gab es Höchstkurse von 232,00 Euro sowie von 119,00 Euro zu registrieren, wobei sich diese Extremnotierungen innerhalb einer kurzen Zeitspanne vom 17. Februar bis zum 18. März 2020 ergaben. Abgesehen davon kostet der Titel momentan so viel wie Ende Oktober 2017, so dass die Notierungen zuletzt unter dem Strich letztlich nur seitwärts gelaufen sind.
Profil
Die Allianz SE ist einer der weltweit führenden Versicherungs- und Finanzdienstleister. Die Gruppe bietet umfassenden Service in den Bereichen Schaden- und Unfallversicherung sowie Lebens- und Krankenversicherung an. Das Portfolio reicht dabei von allgemeinen Lebens-. Haftpflicht- und Autoversicherungen über Reise- und Kreditversicherungen bis hin zu Assistance-Leistungen.
Zudem zählt die Gesellschaft weltweit zu den größten Vermögensverwaltern und stellt Kunden zahlreiche Asset Management-Produkte und -Services zur Verfügung. Das Versicherungsangebot wird zudem in Deutschland, Italien, Frankreich, den Niederlanden und Bulgarien um Bankprodukte ergänzt.
Daimler-Aktie
Beim Daimler hat die Börse Stuttgart vom 12. bis zum 18. November 1.026 Preisstellungen registriert. Das bedeutet Platz zwei in der aktuellen Rangliste der meistgehandelten Inlandsaktien.
Bei dem deutschen Autobauer sind die Drittquartalszahlen laut großartig ausgefallen. Auch die Aussichten für das vierte Quartal seien gut, auch wenn die zuständigen Analysten die Ansicht vertraten, dass sich dies nun bis zu einem gewissen Grad im Aktienkurs niederschlage.
In Reaktion auf den Quartalsbericht hat man die bestehende Kaufempfehlung bekräftigt, das bisherige Kursziel von 57,00 Euro aber um drei Euro auf 60,00 Euro erhöht. Allerdings ist der Kurs zuletzt so stark gestiegen, dass sich bei einer aktuellen Notiz von 55,52 Euro trotzdem nur ein überschaubares Potenzial von gut acht Prozent ergibt.
Mit Blick auf die weitere Geschäfts- und Kursentwicklung heißt es, es sei nun vor allem relevant, was mit den eigenen Prognosen für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 geschieht. Wobei angemerkt wird, dass man bis vor kurzem mit den neuen eigenen Schätzungen noch um rund 20 Prozent über dem Marktkonsens zum angepassten EBIT lag. Außerdem vertrat man die Meinung, dass zunehmende Kostensenkungen in Zukunft zu mehr positiven Überraschungen führen könnten.
Im Moment erinnere die Story bei Daimler auch immer mehr an jene bei Peugeot. Wie beim französischen Branchenkonkurrenten spreche man auch bei dem Stuttgarter Autohersteller von der Senkung des Break-even-Punktes und der stärkeren Konzentration auf profitable Verkäufe. Das sei positiv und bedeutet für die Analysten der Bank of America, dass die Ergebnisse noch eine Weile positiv überraschen werden, bevor sich die Konsenserwartungen an den "neuen" Daimler angepasst habe.
Zur Investmentstory führt man darüber hinaus noch aus, dass Daimler in naher Zukunft die Erwartungen hinsichtlich des freien Cash-Flows übertreffen dürfte, da sich der Markt für Premium-Automobile besser als erwartet erhole. Nach Ansicht der Analyten ist die derzeitige Elektrifizierungsstrategie von Daimler aber kein positiver Fall und die verfügbaren batterieelektrischen Fahrzeugmodelle wie EQC nicht wettbewerbsfähig.
Dennoch sehe der Modellzyklus von Daimler in den Jahren 2021/2022 vielversprechend aus, und die Modelle der batterieelektrischen Fahrzeuge sollten mit der Markteinführung der neuen Generation von Elektrofahrzeugen wettbewerbsfähig werden. Die Schätzungen zum Gewinn je Aktie sehen für das kommende Jahr 7,25 Euro vor und für das übernächste Jahr 8,44 Euro. Auf der letztgenannten Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 6,6.
Charttechnik
Das Kursgeschehen bei den Aktien von Daimler war seit Mai 1996 von einem ständigen Auf und Ab geprägt. Die Schwankungen fielen dabei regelmäßig auch sehr heftig aus. Als Beispiel dafür taugt auch die jüngere Vergangenheit. Denn von März 2015 bis März 2020 bewegt sich die Notierungen in einer breiten Spanne von 95,79 Euro bis 21,84 Euro. Das letztgenannte Tief stammt vom 19. März und seitdem hat die Notiz ebenso rasant wieder zugelegt, wie es zuvor im Sog der allgemeinen Coronavirus-Baisse nach unten gegangen war. Ob sich der dabei ausgebildete steile Aufwärtstrend ohne Zwischenkonsolidierung fortschreiben lässt, bleibt abzuwarten, merklich verbessert hat sich die charttechnische Ausgangslage aber allemal.
Profil
Die Daimler AG ist ein global operierender Automobilhersteller. Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge sowie Finanzdienstleistungen bilden das Kerngeschäft des zu den international führenden Autoproduzenten zählenden Konzerns. Daimler vertreibt seine Fahrzeuge und Dienstleistungen in nahezu allen Ländern der Welt und hat Produktionsstätten auf fünf Kontinenten.
Zum heutigen Markenportfolio zählen neben Mercedes-Benz, der wertvollsten Premium-Automobilmarke der Welt, die Marken smart, Freightliner, Western Star, BharatBenz, Fuso, Setra und Thomas Built Buses. Die Muttergesellschaft vereint die Mercedes-Benz AG, die Daimler Truck AG und die Daimler Mobility AG unter einem Dach.
SAP-Aktie
Bei den SAP-Aktien hat die Börse Stuttgart vom 12. bis zum 18. November insgesamt 1.634 Preisstellungen gezählt. Damit belegt der Softwarekonzern mit einem erheblichen Abstand auf den Zweitplatzierten den ersten Platz in der aktuellen Rangliste der meistgehandelten Inlandsaktien.
Die Berenberg Bank ist beim Kursziel für diesen DAX-Vertreter zuletzt zwar zurückgerudert, an der bestehenden Kaufempfehlung hat man aber nicht gerüttelt. Laut dem zuständigen Analysten Andrew DeGasperi hat SAP unlängst unerwartet die Prognosen für das Gesamtjahr 2020 gesenkt und zudem auch die Ziele für das Geschäftsjahr 2023 aufgrund der sich verschlimmernden Pandemie fallen gelassen. Das Unternehmen habe zudem auch eine größere Investitionsphase signalisiert, um einen beträchtlichen Teil seiner Vor-Ort-Plattform auf die Cloud umzustellen.
Investoren würden sich nun fragen, wie sie die SAP-Aktien bewerten sollen, jetzt, da sowohl das Wachstum als auch die Margen in den nächsten zwei Jahren bestenfalls stagnieren dürften. Andrew DeGasperi glaubt, dass ein vernünftiger Ansatz darin besteht, das SAP-Portfolio "auszupacken", das heißt, das Kerngeschäft von den wachstumsstärkeren Cloud-Produkten zu trennen, was bedeute, dass der Markt die SaaS-Vermögenswerte derzeit unfair bestrafe. Aus seiner Sicht ist der Titel auf der Basis der Summe der Einzelteile 115,00 Euro wert, was sich mit einer bisherigen Vorgabe von 148,00 Euro vergleicht. Das heißt, das neue Ziel lässt bei einem aktuellen Kurs von 98,80 Euro noch 16,4 Prozent Luft nach oben.
Angesichts der starken Verlangsamung des Wachstums beim Cloud-Geschäft im vierten Quartal (sechs bis sieben Prozent gegenüber 19 Prozent im zweiten Quartal) fragten sich viele Investoren gemäß DeGasperi darüber hinaus, ob das neue Ziel für 2025 von 22 Milliarden Euro und mehr beim Umsatz erreichbar ist. Er glaubt, dass das Unternehmen nahe in diese Vorgabe herankommen, es aber nicht ganz erreichen wird.
Ansonsten heißt es auch noch, der S/4HANA-Ersatzzyklus beginne erst und das erste Feedback sei positiv. Ähnlich wie 2004-2006 dürfte auch dieser Zyklus ein erhebliches Wachstumspotenzial generieren und dazu beitragen, verlorene Marktanteile zurückzugewinnen.
In den vergangenen Jahren sei der europäische Softwaresektor im Hinblick auf den Übergang von Geschäftsmodellen hinter dem US-Markt zurückgeblieben. SAP habe sich jedoch voll und ganz zu mietbasierten Implementierungen verpflichtet, und die Investitionen sind bereits getätigt worden. Während das Management höchstwahrscheinlich kleine Zukäufe tätigen werde, dürften die in den nächsten Jahren generierten freien Mittel wahrscheinlich in die Bilanz fließen.
Charttechnik
Die Langfrist-Performance der Aktien von SAP fällt nach wie vor akzeptabel aus. Schließlich ist der Kurs von November 1996 bis heute von 8,05 Euro auf 98,80 Euro gestiegen. Allerdings waren es im August 2020 in der Spitze auf Schlusskursbasis auch schon 142,26 Euro. Doch ein scharfer Einbruch in Reaktion auf negative Geschäftsnachrichten war den Titel wieder deutlich zurück. Als Folge davon kostet der Wert derzeit nicht mehr als vor bereits gut drei Jahren und unter dem Strich ist nicht mehr als ein intakter mittelfristiger Seitwärtstrend zu attestieren.
Profil
Die SAP SE zählt weltweit zu den führenden Anbietern von Unternehmenssoftwarelösungen, die die verschiedenen Prozesse innerhalb der Unternehmen und über Unternehmensgrenzen hinweg organisieren. Das Portfolio umfasst Geschäftsanwendungen für große und mittelständische Betriebe sowie Standardlösungen für kleine und mittelgroße Firmen. Darüber hinaus unterstützt SAP mit branchenspezifischen Lösungen Kernprozesse in den Industriezweigen Handel, Finanzen, High-Tech, im Gesundheitswesen und öffentlichen Verwaltungen.
Das Flaggschiff des Konzerns stellt dabei die SAP Business-Suite dar, die auf die jeweiligen Anforderungen und Geschäftsziele exakt zugeschnitten werden kann. Basis dieser Anwendung ist die von SAP entwickelte Datenbanktechnik Hana, bei der Daten nicht mehr auf der Festplatte, sondern im Arbeitsspeicher abgelegt werden und so schneller zur Verfügung stehen.