"Im Vergleich zum Tempo der Digitalisierung geht der Umstieg auf S/4 langsam", sagte der DSAG-Vorstandsvorsitzende Marco Lenck der Nachrichtenagentur Reuters. Das sei überraschend, da es sich um das neue Flaggschiffprodukt von SAP handele.

SAP-Chef Bill McDermott hatte auf der Jahrespressekonferenz vergangene Woche erklärt, von den Bestandskunden weltweit seien bereits 15 Prozent für das neue Produkt gewonnen worden. Damit seien noch 85 Prozent der Kunden zu gewinnen. "Tausende werden noch wechseln, das ist eine einmalige Wachstumschance", betonte McDermott. Bisher sind es einschließlich Neukunden in absoluten Zahlen 5400 Nutzer, die im Besitz einer S/4-Linzenz sind, diese aber noch nicht alle aktiv nutzen. Die DSAG habe hingegen nach dem tatsächlichen Einsatz gefragt, wie Lenck erklärte. An der Umfrage beteiligten sich 269 der rund 2000 SAP-Firmenkunden, die Mitglied der DSAG sind.

Etwa 30 Prozent der SAP-Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz seien noch unentschlossen, ob sie wechseln. Weitere 30 Prozent wollten an der angestammten Business Suite festhalten und setzen nach Einschätzung Lencks darauf, dass SAP noch länger als zum bisher angegeben Termin 2025 die Software aktualisiert und wartet. Zu ähnlichen Ergebnissen kam der SAP-Kundenverband ASUG in den USA mit einer Umfrage im Herbst. Danach hatte sich schon jedes dritte befragte Unternehmen das 2015 eingeführte Paket angeschafft, aber erst acht Prozent nutzen es. Bis Ende 2018 wollten weitere 28 Prozent Lizenzen für S/4Hana erwerben.

rtr