In dieser Woche war es wieder einmal so weit. Baader Helvea hat eine neue Version der hauseigenen Top-Pick-Aktienliste vorgestellt. Diese umfasst Titel aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz), wobei in der aktuellen Liste 20 Einzelwerte enthalten sind.

Bevor wir darauf noch etwas näher eingehen, zunächst der Hinweis darauf, wie der Broker die derzeitige Ausgangslage an den Aktienmärkten beurteilt. Dazu verweisen die Autoren in der aktuellen Studie, dass sie zuletzt bereits vorhergesagt hätten, dass Aktien bis in den Sommer hinein in eine Verdauungs-/Korrekturphase eintreten werden, da sich die wirtschaftliche Wachstumsdynamik etwas abkühlen dürfte.

Konkret sei man davon ausgegangen, dass sich im zweiten Quartal ein schwierigeres Aktienmarktumfeld entwickelt, mit steigender Selektivität und höherer Volatilität. In Übereinstimmung mit diesem Szenario erwartet man bei Baader Helvea weiterhin eine Rotation hin zu defensiveren Themen (langfristiges strukturelles Wachstum versus zyklisches Wachstum).

Auf Basis dieser Annahme sei es jüngst schon zu einigen Änderungen im Portfolio gekommen, mit denen man das tiefzyklische Engagement schrittweise reduziert habe. Diese Vorgehen schreibt man auch aktuell weiter fort, wobei man eine breite Streuung der Empfehlungen anstrebt, mit besonderem Augenmerk auf Aktien, die in letzter Zeit bereits etwas gelitten haben oder bei denen man die Risiken als eher gering einschätzt.

Derzeit umfasst die Top-5-Liste regional betrachtet acht Aktien aus Deutschland, neun aus der Schweiz und drei aus Österreich. In Sachen Größe bzw. Marktkapitalisierung sind fünf der Top-Empfehlungen den Standardwerten zuzurechnen, neun sind zu den mittelgroßen Titeln zu rechnen und sechs zu den kleineren Nebenwerten.

In Anbetracht der starken Ausrichtung auf Mid- und Small-Caps hält man an einer eher breit Aufstellung fest, indem man sich auf die mittelfristigen Favoriten in jedem der abgedeckten Sektoren konzentriert. Mit diesem Ansatz zielt man darauf ab, temporäre Volatilität und potenzielle Rückschläge in einzelnen Bereichen mit Hilfe einer hohen Diversifizierung über die Sektoren hinweg zu überstehen.

Seit der letzten Aktualisierung am 24. März 2021 erzielte die Top-Picks-Liste eine Rendite von 5,8 Prozent, was leicht besser war als die gleichzeitige Performance des Referenzindex STOXX Europe 600. Da sich seit der Auflegung der Top-Picks-Liste am 7. Januar 2013 eine absolute Rendite von 391,4 Prozent ergibt, ist es auch gelungen, den Vergleichsmaßstab in diesem Zeitraum sehr deutlich abzuhängen. Nachfolgend stellen wir fünf der deutsche Topempfehlungen vor. Deren Kursziele bewegen sich um 18 Prozent bis 47 Prozent über den aktuellen Notierungen.

Deutsche Beteiligungs AG-Aktie



Bei den Aktien der Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) hat Baader Helvea die positive Einschätzung mit einem Kauf-Rating bestätigt. Dabei billigt man diesem Titel ein weiterhin attraktives Aufwärtspotenzial zu. Konkret beträgt das Kursziel 42,20 Euro. Daraus ergibt sich gemessen an der Schlussnotiz vom Mittwoch von 33,90 Euro theoretisch die Chance auf einen Anstieg von 24,5 Prozent.

Wie der zuständige Analyst Tim Dawson erklärt, hat die auf mittelständische Unternehmen ausgerichtete Beteiligungsgesellschaft jüngst eine Bezugsrechtsemission durchgeführt, bei der neue Aktien zu einem Preis von 28,00 Euro ausgegeben wurden. Der Konzern habe angegeben, dass der Emissionserlös zur Finanzierung von Beteiligungen dienen solle, insbesondere von zukünftigen Co-Investments an der Seite von DBAG-Fonds und zur Finanzierung langfristiger Investitionen, die der Konzern vollständig aus eigenen Mitteln finanziere. Die Bezugsrechtsemission sei zu über 99% von den bestehenden Aktionären gezeichnet worden, was das Vertrauen und die Unterstützung in das Unternehmen und seine langfristige Strategie und Perspektive zeige.

Die künftige Wachstumsstrategie sehe für das laufende und die beiden folgenden Geschäftsjahre ein durchschnittliches Volumen von rund 120 Millionen Euro an neuen Eigenkapitalinvestitionen vor. In einer Stellungnahme des Konzerns anlässlich der Emission sei deutlich geworden, dass die Pipeline für künftige Investitionen weiterhin gut gefüllt sei und es im Zielsegment Mittelstand der DBAG noch reichlich viele Möglichkeiten gebe. Dawson geht fest davon aus, dass die DBAG auch in den kommenden Jahren überdurchschnittliche Renditen für ihre Fondsinvestoren und für ihre Aktionäre erwirtschaften wird.

Die für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2020/21 gemeldeten Ergebnisse hätten die Stärke des Portfolios erneut bestätigt. Die Unternehmen sehe ein sich verbesserndes makroökonomisches Umfeld, was durch höhere Budgets und Prognosen zu einem deutlichen Anstieg der Bewertungen führe. Der Konzern habe gezeigt, dass er in hohem Maße auf eine sich verändernde Landschaft von Gelegenheiten reagieren könne, und werde daher gut positioniert bleiben, um weitere attraktive Investitionen für seine Investoren und seine Aktionäre zu tätigen. Die DBAG sei ein qualitativ hochwertiges Unternehmen mit einer hervorragenden Erfolgsbilanz und starken Zukunftsaussichten, was eine Kaufempfehlung rechtfertige.

Die Schätzungen zum Gewinn je Aktie bewegen sich für das laufende Geschäftsjahr bei 4,41 Euro je Aktie, für das nächste Geschäftsjahr bei 4,27 Euro und für das übernächste Geschäftsjahr bei 6,28 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 5,4. Bei der Dividende kalkuliert er für diese drei Jahre mit Zahlungen von 1,20 Euro, 1,50 Euro und 1,75 Euro. Daraus errechnen sich die folgenden Renditen: 3,54 Prozent, 4,42 Prozent und 5,2 Prozent.



Ceconomy-Aktie



Die Aktien des Handelsunternehmens für Unterhaltungselektronik Ceconomy hat Baader Helvea eben erst neu in die Top-Pick-Liste aufgenommen. Einher geht das mit einer bestätigten Kauf-Empfehlung, die mit einem Kursziel von 6,80 Euro verknüpft ist. Da der Titel am Mittwoch mit 4,61 Euro aus dem Xetra-Handel ging, birgt diese Vorgabe ein Aufwärtspotenzial von 47 Prozent.

Der verantwortliche Analyst Volker Bosse erwartet, dass Ceconomy von den Wiedereröffnungen von Geschäften aufgrund der Fortschritte bei den Impfungen in Europa profitieren wird. Die Einzelhandelsmarken des Unternehmens seien stark (online & offline), die zugrunde liegende Nachfrage nach Unterhaltungselektronikprodukten sei gegeben. So habe die Gesellschaft über starken Nachholbedarf in Österreich berichtet, wo kürzlich Geschäfte wiedereröffnet worden seien.

Im März 2021 seien nur 76 Prozent der physischen Läden der Gruppe geöffnet gewesen. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 (Jan.-März) sei der Konzernumsatz jedoch "nur" um 5,7 Prozent rückläufig gewesen, was eine starke Kompensation durch Online-Verkaufsaktivitäten unterstreiche. Der Online-Umsatz der Gruppe habe sich im zuletzt deutlich auf 146,5 Prozent im Jahresvergleich auf 2,1 Milliarden Euro beschleunigt. Dies bedeute 49 Prozent des gesamten Konzernumsatzes und eine deutliche Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt (rund 60 Prozent in Deutschland).

Angesichts des sehr schlechten Vorjahresniveaus im dritten Quartal 2019/20 (Apr.-Jun.) geht Bosse davon aus, dass Ceconomy einen vergleichsweise guten Start im diesjährigen Drittquartal hatte. Kurzfristig bestehe natürlich das Hauptrisiko darin, dass niemand wisse, wie sich die Einkaufsbudgets und Infektionsraten der Verbraucher im zweiten Halbjahr entwickeln werden. Auf dem aktuellen Bewertungsniveau in Verbund mit kommenden Wiedereröffnungen und den implementierten Selbsthilfemaßnahmen sowie strukturellen Veränderungen ergebe sich aber ein sehr attraktives Chancen/Risiko-Profil.

Darüber hinaus nehme Anfang August der neue Vorstandschef, Dr. Karsten Wildberger, die Arbeit auf. Er werde auch die Position des CEO der Media-Saturn-Holding GmbH in einer Doppelrolle übernehmen. Dies bedeute einen wesentlichen Schritt der Vereinfachung und Vereinheitlichung der Führungsstruktur der Gruppe. Bereits im April 2021 sei mit Florian Wieser der CFO von Media-Markt-Saturn zum Finanzvorstand der Gruppe ernannt worden. Damit werde die Führungsstruktur vereinheitlicht und die doppelte Führungsstruktur beseitigt.

Auch habe Ceconomy eine Lösung für seine intensiven und langjährigen Auseinandersetzungen mit dem Hauptminderheitsgesellschafter Convergenta gefunden. Dies sei ein "Game Changer" für die Gruppe, denn es bedeute eine Vereinfachung, einen leichteren Entscheidungsprozess und werde Werte innerhalb der Gruppe freisetzen (zum Beispiel die Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen).

Die Schätzreihe zum Gewinn je Aktie für die Geschäftsjahre 2020/21 bis 2022/23 gestaltet sich wie folgt: 0,19 Euro, 0,57 Euro und 0,80 Euro je Aktie. Auf letztgenannter Basis bewegt sich das geschätzte KGV bei 5,8. In Sachen Dividenden sollen für diese drei Jahren Dividenden von 0,10 Euro, 0,15 Euro und 0,25 Euro je Anteilsschein an die Aktionäre fließen. Das wäre auf Höhe der aktuellen Notiz gleichbedeutend mit Renditen von 2,17 Prozent, 3,25 Prozent und 5,42 Prozent.



Zalando-Aktie



Bei Zalando hat Baader Helvea die Aktien des Online-Versandhändlers bereits vor der Veröffentlichung der neuen Top-Pick-Liste in die Favoritengruppe aufgenommen. Im Rahmen einer bestätigten Kaufempfehlung beträgt das Kursziel hier unverändert 115,00 Euro. Bei einer Schlussnotiz von 84,64 Euro am Mittwoch birgt diese Vorgabe 32 Prozent Luft nach oben.

Auf Höhe der genannten Zielvorgabe würde Zalando mit einem Multiplikator von 2,2 bei Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz auf Basis der Schätzungen für 2022 gehandelt. Dies wäre laut dem verantwortlichen Analysten Knut Woller ein Aufschlag von 30 Prozent auf den entsprechenden durchschnittlichen Multiplikator von 1,7 bei der Konkurrenz. Aus der Sicht von Woller ist dies angesichts der starken europäischen Marktführerschaft und der Gewinndynamik der Gruppe gerechtfertigt. Gemessen an den Prognosen für 2022 ergebe sich beim Kursziel ein 1,5-facher Multiplikator beim Verhältnis von Unternehmenswert zum Bruttowarenumsatz, was im Einklang mit der Durchschnittsrelation bei den Wettbewerbern (ohne Amazon) stehe.

Zalando habe bereits seine Wachstumsziele für das Geschäftsjahr 2021E in Bezug auf das Bruttowarenvolumen (+31-36 Prozent) und Umsatz (26-31 Prozent) sowie die angepasste EBIT-Prognose (400-475 Millionen Euro) erhöht. Dies bestätige die Zuversicht der Gruppe, auf einem starken Wachstumskurs bleiben zu können. Darüber hinaus habe Zalando angekündigt, eigene Aktien im Gesamtwert von bis zu 200 Millionen Euro zurückzukaufen, jedoch nicht mehr als 20 Millionen Aktien (entspricht acht Prozent der gesamten Aktien). Das Programm habe am 7. Mai 2021 begonnen und werde spätestens am 30. Juli 2021 enden.

Für Woller befindet sich das Unternehmen in einer stärkeren Position als je zuvor. Aus Sicht der Kunden sei Zalando die Online-Mode-Destination. Mit 38,7 Millionen aktiven Kunden und 5,4 Milliarden Website-Besuchen (beides im Jahr 2020) verfüge die Gesellschaft über die Kundenfrequenzen, die von der Mehrheit der Fashion-Player im Markt (Marken und Händler) dringend gesucht werden. Dieser Kundenzugang sei der Hauptgrund für Marken und Händler, sich mit Zalando zusammenzuschließen.

Zalando habe auch die richtigen Maßnahmen eingeleitet (Plattformstrategie mit seinem Partnerprogramm und "Connected Retail", das heißt Partnerschaften mit stationären Geschäften), um zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen. So entstehe letztlich eine Endlosspirale: Je relevanter Zalando für die Marken und Händler werde, desto relevanter werde Zalando wiederum für seine Kunden. Mit nahtlosem Komfort, endloser Auswahl und einem maßgeschneiderten digitalen Erlebnis sei Zalando in der Lage, Website-Besucher in Käufer und Erstkäufer in loyale Stammkunden zu verwandeln (4,9x durchschnittliche Bestellungen pro aktiven Kunden, auf einem Rekordhoch im ersten Quartal 2021).

Darüber hinaus stehe Zalando erst am Anfang, um das Potenzial zu nutzen, das mit ZMS (Zalando Media Services), Beauty, Zalando Lounge, Pre-owned, Designer, Zalando Plus und regionaler Expansion einhergehe. Die Schätzreihe zum Gewinn je Aktie in den Geschäftsjahren 2021 bis 2023 sieht wie folgt aus: 0,69 Euro, 0,99 Euro und 1,40 Euro, nach 0,86 Euro je Anteilsschein im Vorjahr.



Linde-Aktie



Wie Zalando hat Baader Helvea auch die Aktien von Linde bereits für der neuen Version der Top-Pick-Liste in die Reihe der besonders hervorgehobenen Empfehlungen aufgenommen. Das im Zuge eines auf Zukaufen lautenden Votums zugunsten des Gase-Anbieters abgegebene Kursziel bewegt sich bei 285,00 Euro.

Die genannte Vorgabe hat man kürzlich im Anschluss an eine im Anschluss ean eine Telefonkonferenz zu den zuvor vorgelegten Quartalszahlen von bisher 238,00 erhöht. Nach der schon besser als erwartet ausgefallenen Berichterstattung zum Startquartal sei auch die Telefonkonferenz des Konzerns sehr positiv verlaufen, erklärte der zuständige Analyst Markus Mayer diese Entscheidung. Verglichen mit der Schlussnotiz am Mittwoch von 241,50 Euro winkt somit ein Anstieg von rund 18 Prozent, sofern die Rechnung aufgehen sollte.

Wie Mayer rückblickend feststellt, erzielten die Linde-Aktien im Jahr 2020 eine absolute Performance von zehn Prozent und entwickelten sich damit besser als der DAX, der STOXX Europe 600 und die europäische Chemiekonkurrenz. Seit März 2021 habe die Outperformance des Titels wieder eingesetzt, nachdem sie im ersten Quartal 2021 unterdurchschnittlich ausgefallen sei.

Zu erklären sei das damit, dass die Marktpräferenz für Aktien mit hohem Beta abgekühlt sei und ein Wechsel zu Aktien mit niedrigem Beta und Spätzyklikern stattfinde. Zudem seien die Informationen über Lindes potenzielle Mega-Story Wasserstoff konkreter geworden. Darüber hinaus habe Linde den Markt mit den Ergebnissen zum ersten Quartal 2021 positiv überrascht, da die Zahlen deutlich besser ausgefallen seien als die der Wettbewerber. Da es weiteres Potenzial für eine Aufwärtsrevision durch den Analystenkonsens gebe, hat man den Titel am 12. Mai auf die Top-Picks-Liste gesetzt.

Wie die Verantwortlichen bei der bereits erwähnten Telefonkonferenz hätten durchblicken lassen, sei der April besser als erwartet verlaufen (breit angelegter Trend - Erholung der Industrieaktivität). Daher erwarte der Vorstand, das obere Ende der Prognosespanne beim Gewinn je Aktie im laufenden Quartal zu erreichen oder sogar zu übertreffen. Für das 2. Quartal 2021 erwartet Linde bisher konkret ein bereinigtes verwässertes Ergebnis je Aktie in einer Bandbreite von 2,50 bis 2,55 Dollar.

Für das Gesamtjahr 2021 rechnet das Unternehmen mit einem bereinigten verwässerten Ergebnis je Aktie in einer Spanne von 9,60 bis 9,80 Dollar. Weil Mayer davon ausgeht, dass die zuletzt gültigen Geschäftsbedingungen anhalten oder sich sogar verbessern, liegt er mit seinen Schätzungen um drei bis sieben Prozent über den Konsensprognosen. Demnach soll der Gewinn je Aktie in diesem Jahr laut Mayer von 8,23 Dollar auf 10,35 Dollar stiegen. Für 2022 und 2023 kalkuliert er dann mit 11,23 Dollar sowie mit 13,38 Dollar.



SAP-Aktie



Schon länger in der Top-Empfehlungsliste von Baader Helvea enthalten sind die Anteilsscheine von DAX-Mitglied SAP. Das Kursziel für den Software-Konzern hat der zuständige Analyst Knut Woller auf 141,00 Euro festgezurrt. Gemessen an der Schlussnotiz vom Mittwoch von 112,10 Euro verspricht diese Kaufempfehlung somit ein Aufwärtspotenzial von 25,8 Prozent.

Das Unternehmen habe einen starken Start in das laufende Jahr hingelegt, vor allem aufgrund des unerwarteten Lizenzwachstums von währungsbereinigt elf Prozent im Jahresvergleich (27 Prozent über dem Konsens), was zu einer operativen Hebelwirkung geführt habe, die sich in einem um 14 Prozent verbesserten Non-IFRS-EBIT im ersten Quartal 2021 widerspiegele.

Ein weiterer positiver Aspekt sei, dass der aktuelle Cloud-Backlog im ersten Quartal eine sequenzielle Wachstumsbeschleunigung von fünf Prozentpunkten auf 19 Prozent im Jahresvergleich bei konstanten Wechselkursen erfahren habe, was ein gutes Zeichen für eine sich beschleunigende Cloud-Dynamik in den kommenden Quartalen sei. Das abgelaufene Quartal sei das zweite Quartal in Folge gewesen, in dem SAP die Konsenserwartungen übertroffen habe und Woller sieht das Unternehmen auf dem besten Weg, das Vertrauen der Investoren nach der Enttäuschung des dritten Quartals wiederherzustellen.

Baadser Helvea hat die Umsatzschätzungen für 2021-2023 um bis zu drei Prozent und doe Gewinnschätzungen je Aktie um bis zu sechs Prozent nach der Veröffentlichung der endgültigen Erstquartalsergebnisse angehoben. Die Ergebnisprognosen von SAP für das erste Jahr nach der Veröffentlichung der Ergebnisse für das dritte Quartal 2020 seien deutlich nach unten korrigiert worden, was auf die gesenkte Prognose für 2020 und die gesenkte Ambition für 2023 sowie auf die für den Markt enttäuschende neue Ambition für 2025 zurückzuführen gewesen sei.

Woller geht jedoch davon aus, dass die Gewinnschätzungen ihren Tiefpunkt erreicht haben und sich von hier aus erholen werden. SAP habe in den vergangenen Jahren eine solide Erfolgsbilanz in Bezug auf das Erreichen bzw. Übertreffen der Prognosen vorzuweisen gehabt und der Analyst glaubt, dass die Ziele bis 2025 konservativ formuliert sind. Deshalb hält er an einem Zielmultiplikator von 25 beim KGV auf Basis der Schätzungen für 2022 fest. Konkret sehen die Vorhersagen für 2021 einen Gewinn je Aktie von 5,41 Euro vor, für 2022 von 5,58 Euro und für 2023 von 6,04 Euro. Bei den Dividenden rechnet man gleichzeitig mit Ausschüttungssätzen von 1,86 Euro, 1,90 Euro und 2,00 Euro je Anteilsschein.