"Wir hatten einen soliden Start in das Jahr und unser Ausblick bleibt unverändert", so Luka Mucic, Finanzvorstand des Softwareunternehmens SAP, bei der Vorlage der Quartalszahlen am Freitag.

Zum Jahresstart belastete der Krieg in der Ukraine das Geschäft. Anfang März hatte SAP sämtliche Neuverkäufe in Belarus und Russland gestoppt. Zudem hat der DAX-Konzern begonnen, seinen Cloudbetrieb in Russland einzustellen. Aufgrund von Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und höherer Investitionen in Forschung und Entwicklung und Vertrieb und Marketing fiel das Betriebsergebnis währungsbereinigt sieben Prozent geringer aus als noch im Vorjahr. Insgesamt verdiente der Konzern damit 1,68 Milliarden Euro zum Jahresauftakt.

Die Umsatzerlöse stiegen hingegen aufgrund des guten Cloud-Geschäfts währungsbereinigt um sieben Prozent von 6,35 Milliarden Euro auf 7,08 Milliarden Euro. Die Clouderlöse kletterten sogar um 25 Prozent auf 2,82 Milliarden Euro nach oben.

Ausblick für das laufende Jahr


Die Auswirkungen des Kriegs dürfte SAP auch im laufenden Jahr belasten. So erwartet der Konzern insgesamt einen negativen Einfluss auf den Umsatz in Höhe von rund 300 Millionen Euro durch fehlendes Neugeschäft und die Beendigung bestehender Aufträge. Das Betriebsergebnis könnte mit 350 Millionen Euro negativ beeinflusst werden. Weitere Auswirkungen durch die sich schnell verändernden Situation seien derzeit nicht bekannt, so SAP. Verschärft sich jedoch die Lage über das aktuelle Maß hinaus, könnte das für die Geschäftsaktivitäten möglicherweise erheblich negative Folgen haben.

Ungeachtet der negativen Einflüsse bestätigte der Konzern den Ausblick für Clouderlöse, für die Cloud- und Softwareerlöse sowie für das Betriebsergebnis und den Free Cashflow. So sollen die Clouderlöse währungsbereinigt um 23 Prozent bis 26 Prozent ansteigen. Das Betriebsergebnis dürfte dagegen um bis zu fünf Prozent geringer ausfallen. Bestenfalls würde es stagnieren. Der Free Cashflow wird bei über 4,5 Milliarden Euro erwartet. Im Vorjahr waren es noch 5,01 Milliarden Euro.

Einschätzung zur Aktie


SAP befindet sich mit der Transformation hin zu einem Cloud-Unternehmen auf einem guten Weg. Die Erlöse in diesem Bereich konnten zum Jahresauftakt deutlich gesteigert werden. Im laufenden Jahr werden deutliche Belastungen durch den Ukraine-Krieg erwartet. Zudem wurden die Nachrichten rund um den Rücktritt von Finanzchef Mucic von den Anlegern nicht gut aufgenommen. Wir von BÖRSE ONLINE sind zurückhaltend und empfehlen, die Aktie zu beobachten.

lb mit rtr