Mit Spannung erwarten SAP-Aktionäre die Zahlen fürs erste Quartal des neuen Geschäftsjahres 2022, die für Freitag angekündigt sind. Es ist davon auszugehen, dass sie keine Trendwende beim zuletzt doch unter Druck geratenen Aktienkurs auslösen werden. Eher das Gegenteil erscheint nicht ausgeschlossen, zumal SAP in den zurückliegenden Quartalen bereits mehrfach enttäuschte.

Das Unternehmen sollte beim Umsatz bei 6,9 bis sieben Milliarden Euro landen. Bei weiterhin vorhandenem Druck auf die Lizenzeinnahmen dürfte das Plus von rund einem Fünftel bei dem Mieterlösen für Software zu einem könnte aber das Ergebnis abschneiden.

Der Einbruch bei den lukrativen Lizenzgeschäften, Gehaltssteigerungen und auch die Investments ins Cloud-Geschäft sollte dazu führen, dass die Marge deutlich unter 25 Prozent fallen wird. Vor einem Jahr lag sie noch über 27 Prozent. Damit würde der Gewinn schrumpfen.

Das Walldorfer Unternehmen steckt ein wenig in der Falle zwischen Investitionen ins Wachstum und den langfristigen Margenzielen. Wie der unerwartete Weggang von Finanzvorstand Luka Mucic im kommenden Jahr zumindest erahnen lässt, setzt das Management nun noch mehr auf Wachstum. Damit besteht die Gefahr, dass der Konzern seine Mittelfristziele vor allem hinsichtlich der Profitabilität mit einer Marge von über 30 Prozent schon mit diesem Quartal zumindest relativieren, vielleicht auch komplett kassieren muss. Klar scheint auf jeden Fall zu sein, dass das Jahr 2022 SAP eher in der zweiten Hälfte wieder mehr Ertragsdynamik bringen könnte. Im Moment herrschen noch die altbekannten Probleme vor. So lange sollte die Aktie eher auf der Beobachtungsliste bleiben.

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WKN: 716460

Kurs: 97,10 €

Kursziel: 110,00 €

Stopkurs: 89,00 €