Fermenter, in denen Zellkulturen wachsen, Filter zur Wasserreinigung oder Chromatografen, die Stoffe genauestens analysieren können, zählen zum Produktsortiment von Sartorius. Aber auch Bioreaktoren und sterile Einwegbeutel, wie bei der Produktion der Impfstoffe von Biontech in Marburg oder von Moderna durch die Schweizer Lonza Group, spielen eine wichtige Rolle.
Das Unternehmen aus Göttingen zählt zu den Erfolgsstorys unter den deutschen Mid Caps. Mit immer neuen Produkten ist Sartorius in seinen Marktnischen weltweit top. In den vergangenen fünf Jahren hat das im MDAX und TecDAX gelistete Unternehmen Umsatz und Konzerngewinn mehr als verdoppelt. Im selben Zeitraum hat sich der Aktienkurs verachtfacht. Betrachtet man den aktuellen Börsenwert des Streubesitzes, hat Sartorius gute Chancen, im September in den auf 40 Mitglieder erweiterten DAX aufzusteigen.
Für die nächsten fünf Jahre hat sich Sartorius das ambitionierte Ziel gesetzt, den Umsatz auf fünf Milliarden Euro zu verdoppeln, das Ganze bei einer Ebitda-Marge von 32 Prozent. "Wir planen mit einem Wachstum von etwa 15 Prozent jährlich, vor allem durch organisches Wachstum, teilweise auch durch Akquisitionen. Dieses Wachstum speist sich vorrangig nicht aus der Corona-Pandemie", erläutert Vorstandschef Joachim Kreuzburg im Gespräch mit BÖRSE ONLINE.
Wachstumsbeschleuniger Covid-19
Unbestritten profitiert Sartorius jedoch von Corona-Effekten. Die Produkte der Sparte Bioprocess Solutions werden vor allem bei der Impfstoffproduktion eingesetzt. Dazu werden bestimmte Produkte des zweiten Geschäftsbereichs Lab Products & Services für Tests auf das Coronavirus benötigt. Das für 2021 erwartete Umsatzplus von 40 Prozent bei Bioprocess Solutions soll knapp zur Hälfte von der gestiegenen Nachfrage der Endkunden im Kontext zur Pandemie kommen.
Erst im März hatte das Unternehmen die Konzernprognose für 2021 erhöht. Statt wie bislang 19 bis 25 Prozent erwartet Sartorius ein Umsatzplus von 35 Prozent und eine operative Marge von 32 Prozent. Im Auftaktquartal 2021 schnellte der Auftragseingang um 80,9 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro. Zugleich kletterte der Umsatz um 55,1 Prozent auf 791,1 Millionen Euro. Der operative Gewinn auf Ebitda-Basis schnellte um 91,2 Prozent auf 264 Millionen Euro, während sich der Konzerngewinn auf 121,6 Millionen Euro mehr als verdoppelte. Trotz ihrer sportlichen Bewertung hat die Aktie Luft für weitere Höhenflüge.