Es waren die Zukäufe, dank denen Sartorius die Markterwartungen schlagen konnte. Der Konzern aus Göttingen steigerte seine Einnahmen in den ersten drei Monaten um 12,2 Prozent auf 343,1 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit Erlösen in Höhe von 331,8 Millionen Euro gerechnet. Ohne die jüngsten Übernahmen aber liegt der Umsatz bei rund 334 Millionen Euro.
Zusammen mit den Akquisitionen und dem organischen Wachstum konnte das TecDax-Unternehmen seine Kapazitäten allerdings besser auslasten und Skaleneffekten die Marge verbessern. Dank der um 0,7 Prozentpunkte auf 24,7 Prozent gesteigerten Ebitda-Marge stieg der operative Gewinn stärker als der Umsatz. Insgesamt legte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 17 Prozent auf 84,6 Millionen Euro zu. Die Gewinnspanne verbesserte sich dabei in beiden Geschäftsbereichen von Sartorius. In der Sparte Bioprocess Solutions, die auf Einwegprodukte zur Herstellung von Biopharmazeutika spezialisiert ist, stieg die Marge von 26,9 auf 27,2 Prozent. Noch deutlicher verbesserte sich die Profitabilität im Segment Lab Products. Im Geschäft mit Laborausrüstung sprang die operative Rendite um 2,5 Prozentpunkte auf 17,7 Prozent nach oben.
Angesichts des Wachstums sowie verbesserten Profitabilität bestätigte Sartorius seine erst Anfang April leicht erhöhte Prognose. Demnach soll der Umsatz zwischen 12 und 16 Prozent höher ausfallen und die Marge um etwas mehr als 0,5 Prozentpunkte verbessert werden.
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Einschätzung der Redaktion
Das guten Zahlen dem Aktienkurs keinen wirklich neuen Schub geben konnten hat zwei Gründe. Das TecDax-Papier notiert nahe dem Höchststand der vergangenen zwölf Monate von 82 Euro und ist nicht mehr günstig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 30,8. Angesichts dieser Bewertung helfen auch zweistellige Zuwachsraten nicht, um den Kurs zu treiben. Hinzu kommt, dass der einstige Wachstumsmotor nicht mehr auf Hochtouren läuft. In den vergangenen beiden Jahren war es vor allem die Sparte Bioprocess Solutions, die das Wachstum generierte. Nach diesem Boom normalisiert sich die Nachfrage aktuell jedoch.
Doch trotz der schwächeren Nachfrage für Produkte zur Herstellung von Biopharmazeutika wächst der Bereich weiter. Der Markt ist damit alles andere als im Abschwung begriffen. Gleichzeitig haben die Göttinger ihre Laborsparte durch Zuläufe gestärkt, die sich besonders positiv auf die Marge auswirken. Sartorius bietet damit unverändert hohes organisches Wachstum bei steigender Profitabilität. Wegen der hohen Bewertung drängt sich ein Kauf derzeit aber nicht auf.
Empfehlung: Halten.
Kursziel: 81,00 Euro
Stoppkurs: 70,00 Euro