Bei vielen dieser Firmen musste die Beteiligungsfirma aktiv eingreifen. Von

Diese Tradition des Aktivismus hat das Unternehmen bis zur aktuellen Vorstandschefin Helena Stjernholm beibehalten. Es ist deshalb wohl kein Zufall, dass kurz nach ihrem Amtsantritt im Mai 2015 der schwedische Konzern Svenska Cellulosa (SCA) ankündigte, sich mittelfristig in zwei Teile aufspalten zu wollen. SCA hat im Prinzip zwei Bereiche: Zum einen die Hygienepapiere mit bekannten Marken wie Tempo oder Zewa. Zum anderen ist SCA Europas größter Waldbesitzer. Rund 2,6 Millionen Hektar sind im Eigenbesitz. Dieser immense Substanzwert kommt allerdings im Börsenkurs nicht zum Ausdruck. Industrivärden ist SCAs größter Aktionär. Die Beteiligungsfirma hält zehn Prozent der Anteile und rund 30 Prozent der Stimmrechte. "Wir glauben, dass eine Trennung der Geschäftsbereiche Werte schaffen wird", sagt Stjernholm.

Auf der Aktionärsversammlung am 5. April sollen die Anteilseigner die Aufspaltung beschließen. Sie erfolgt nach schwedischem Recht und ist für Aktionäre erst einmal steuerfrei. Weil Schweden Mitglied der EU ist, sollte das auch für deutsche Anleger gelten. Die Planung sieht vor, den Bereich Hygieneprodukte in eine eigene Aktiengesellschaft zu überführen und an die Aktionäre abzuspalten. In der alten AG bleibt der Waldbesitz. Das Hygienegeschäft macht rund 85 Prozent der Erlöse und den Großteil der Profite aus. Hier dürfte es zu einer Neubewertung kommen, zumal SCA den Bereich gerade mit der Übernahme von BSN medical, einem Hersteller von Wundverbandprodukten, gestärkt hat. Im Moment wird das ganze Konglomerat mit einem Abschlag gegenüber Konkurrenten wie der US-Firma Kimberly-Clark gehandelt.

Wertvoller Wald



Auch über die Substanz dürften sich die Anleger im Fall einer Aufteilung ihre Gedanken machen. Setzt man etwa einen Wert von einem Euro pro Quadratmeter an, wäre der Wald so viel wert wie ganz SCA heute. So gesehen wird SCA in zwei Teile aufgeteilt, von denen jeder so viel wert sein könnte wie das Konglomerat.

Das sehen auch die Analysten von KeplerCheuvreux so: "Eine volle Bewertung der Aktivitäten entspräche ungefähr einem Kurs von 430 Kronen." Umgerechnet sind das 45 Euro. Weniger will Industrivärden mit der aktivistischen Vorstandschefin wohl nicht erreichen.