Wohin geht die Reise für die Aktienmärkte im Jahr 2024? Eine neue Kennzahl dürfte bei Anlegern jetzt für lange Gesichter sorgen.
Wer sein Geld in Aktien investiert, muss damit rechnen, dass Kurse mal hoch und auch mal runter gehen. Wirklich sicher kann man nie sein. Dennoch gibt es bestimmte Metriken, die mehr oder weniger genau vorhersagen, wohin sich Aktienmärkte in Zukunft bewegen. Einer dieser Werte ist der Conference Board Leading Economic Index (LEI), der sich unter anderem auf die Märkte in den USA, Deutschland, England, den Euroraum und Japan bezieht und teilweise jeden Monat neue Ergebnisse veröffentlicht. Die Basis des Index bilden zehn Komponenten, die zusammengesetzt ein genaues Bild über wirtschaftliche Zukunftsaussichten über die nächsten sieben Monate hinweg zeichnen sollen. Im Dezember 2023 gehörten in den USA zu diesen Komponenten unter anderem die Wochenarbeitszeit im verarbeitenden Gewerbe, die Baugenehmigungen für private Wohneinheiten oder auch die Performance des S&P 500. Und genau diesen zusammengesetzten Wert sollten Anleger jetzt im Auge behalten, denn er war in der Vergangenheit ein sicherer Indikator für eine kommende Rezession.
Das sagt der LEI über die Zukunft der Märkte
„Der US-amerikanische LEI ist im Dezember leicht gesunken und signalisiert damit weiterhin eine zugrundeliegende Schwäche der US-Wirtschaft", sagte Justyna Zabinska-La Monica, Senior Managerin für Konjunkturindikatoren bei The Conference Board. Im Dezember sank der Index um 0,1 Prozent, über sechs Monate betrachtet sogar um 2,9 Prozent. Das mögen an sich noch keine besonders hohen Werte sein, der Dezember markierte aber den 21. Monat in Folge, in dem der Index fiel. Nur zweimal seit 1959 - während der Finanzkrise (2007-2009) und während der Rezession in den 70er-Jahren (1973-1975) - dauerte diese traurige Serie mit 24 und 22 Monaten länger an, wie „The Motley Fool“ berichtete. Noch besorgniserregender ist aber der Vergleich der Jahreswerte. Innerhalb der letzten 65 Jahre kam es immer zu einer Rezession in der US-Wirtschaft, wenn der LEI in einem Jahr um mindestens vier Prozent fiel. War das 2023 der Fall? Ja! Zwar erholte sich der Wert gegen Jahresende etwas, am Ende steht jedoch ein Abfall von besagten 2,9 Prozent von Juni bis Dezember 2023 und ein noch stärkerer Abfall von 4,3 Prozent in den sechs Monaten davor, wie das Conference Board mitteilte. Laut dem Index ist eine Rezession im Jahr also sehr wahrscheinlich, wie auch „The Motley Fool“ feststellt.
Auch für Deutschland war der Index im letzten Berichtsmonat im August 2023 gefallen, zwischenzeitlich lag der Wert im Sommer aber auch im Plus. Zumindest hierzulande gab es also keinen langlaufenden Abwärtstrend.
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