von Andreas Büchler, Herausgeber des Index-Radar (mehr Infos auf Seite 6)




Chart 1 - Intradaychart auf Fünf-Minuten-Basis

Die Unterstützungszone bei rund 9540/9600 Zählern, an der im DAX seit Monatsbeginn immer Käufe zu beobachten waren, hat in der Vorwoche nicht mehr gehalten. Die ausbleibende Nachfrage ließ den Deutschen Aktienindex in einen Abwärtstrend übergehen, der für die kommenden Tage nichts Gutes erahnen lässt.

Erst bei 9350/9420 Punkten ist wieder mit stärkerer Kaufbereitschaft zu rechnen, dort hätte der Index die Hälfte der gesamten kurzfristigen Aufwärtsbewegung von rund 8900 bis 9900 Punkten wieder korrigiert. Die Erfahrung zeigt, dass dieses so genannte 50%-Retracement wieder Schnäppchenjäger anlocken kann. Greifen diese auch hier nicht zu, könnte die 8900er-Marke schnell wieder gesehen werden. Stabilisiert sich der Index dagegen, müssen sich erst auch über 9540/9600 noch Käufer finden, was derzeit nicht selbstverständlich ist. Darüber ist dann aber abgesehen von leichtem Abgabedruck bei 9690 und 9730/60 Punkten der Weg frei bis zurück bis mindestens 9900/9950 Zähler, wo im Tageschart der ehemalige Aufwärtstrendkanal (grün) die jüngste Korrektur auslöste.

Ob der DAX das derzeit noch leicht unwahrscheinlichere Szenario einer Bodenbildung vollziehen kann, hängt von den Impulsen der US-Börsen ab. Dort verläuft der S&P 500 noch in einem Aufwärtstrendkanal, doch mit dem Rückschlag unter die nun als Widerstand dienende Zone um 1978/1990 Zähler hat sich auch hier ein erstes Warnsignal gezeigt. Kann der Markt dieses Areal nicht zurück erobern, kommt der Aufwärtstrend bei knapp 1945 Punkten auf den Prüfstand. Wenn sich auch hier nicht genug Käufer finden, droht der Absturz, der dann auch den DAX weiter mit nach unten reißen wird.

Auf Seite 6 dieser Analyse stellen wir Ihnen spannende Zertifikate vor, mit der sie in den kommenden Stunden und Tagen von der Entwicklung des DAX profitieren können. So haben wir beispielsweise ein Derivat mit Basispreis 9350 Punkten für Sie herausgesucht, mit dem sich auf eine Bodenbildung an der nächsten Unterstützung setzen lässt. Allerdings nur mit Kleinstbeträgen von wenigen Euro, denn es verfällt wertlos, falls der DAX unter die 9350er-Marke fällt. Dafür würde bereits eine einprozentige Erholung des Marktes zu einem Plus von mehr als 60 Prozent im Zertifikat führen - eine heiße Spekulation also. Wer es lieber etwas gemütlicher angehen lässt, findet in den Tabellen aber auch eher langfristig ausgerichtete Zertifikate, mit denen auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung in den kommenden Monaten oder auf eine längere Korrektur setzen lässt. Anleger, die ohne großen Zeitaufwand ein passendes Produkt zur Umsetzung eines Chartsignals finden möchten, sollten die Tabellen regelmäßig im Auge behalten.

Chart 2 - S&P 500 - Tageschart, Abstand zur 21- und 200-Tage-Linie in %

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Chart 3 - Tageschart

Im Tageschart ist das jüngste auffällige Ereignis das Abprallen der Kurse am ehemaligen Aufwärtstrend bei aktuell 9900/9950 Zählern. Aus der Position dieser Trendlinie (unterer Rand des grün markierten Korridors) lassen sich dadurch auch für die nähere Zukunft Kursziele ableiten. Negativ ist das Signal aber nicht, denn auch ein flacherer Anstieg der Kurse würde letztendlich zu Gewinnen führen, und gleichzeitig das Risiko einer schnellen Marktüberhitzung senken. Denn davor wareb die Notierungen zu schnell geklettert, um nachhaltig noch weiter steigen zu können - diese Gefahr besteht nun nicht mehr, der Markt muss ein neues Aufwärtstempo erst noch finden, wenn es mittelfristig überhaupt aufwärts geht.

Pendelt der DAX sich eher in einer Seitwärtsbewegung ein, was nach dem Rückfall unter die 200-Tage-Linie die leicht wahrscheinliche Option darstellt, ist die Zone um 8900 Zähler als Unterstützung ins Auge zu fassen. Solange hier - wie schon seit Ende 2013 - weiter gekauft wird, droht kein neuer Abwärtstrend.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart ist der Aufwärtstrend gebrochen, hier ist Abwärtspotenzial erkennbar. Bevor die Kurse nicht mindestens 25 bis 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie fallen, ist der Markt aus ganz langfristiger Sicht nicht als überverkauft zu sehen. Kursverluste bis an die 7500er-Marke, wo eine weitere Unterstützung liegt, sind aus dieser Perspektive durchaus möglich. Allerdings nur, wenn die 8900er-Marke nicht halten sollte. Derzeit ist dies noch offen, Anleger müssen noch nicht mit dem Schlimmsten rechnen.

Insbesondere aus dem übergeordneten Sichtwinkel wird erkennbar: Seit 2009 tendiert der Markt nach oben, und selbst Korrekturen wie der Mini-Crash in 2011 konnten den DAX nicht allzu lange vom Steigen abhalten. Diese Tendenz dürfte sich auch nach einer ausgeprägten Konsolidierung, wenn sie denn kommt, wieder fortsetzen.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände























































Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

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