An den September 2008 können sich noch einige Marktteilnehmer erinnern: Denn am 15. September 2008 meldete Lehman Brothers Konkurs an – die Börsen stürzten ab. Allein im September 2008 verlor der Dax 9,2 Prozent. Und leider war dieser Börsenmonat auch im Jahr 2022 sehr schlecht. Doch wie könnte es für den Dax und Co im Oktober weitergehen?
Der Dax pendelt weiter um die 12.000 Punkte-Linie herum. Damit hat der Deutsche Aktienindex im September ein Minus von 6,4 Prozent eingefahren. Es ist der schlechteste September seit der Finanzkrise 2008. Überraschend kommt dies nicht, ist der September an den Börsen doch statistisch gesehen der mit Abstand schwächste Monat. Eigentlich sollte es ab Oktober dann wieder aufwärts gehen.
Zwar gilt der Oktober nicht als der allerstärkste Monat, doch im Schnitt ging es für den Dax im Oktober immer um 0,59 Prozent nach oben. Zudem weisen Experten daraufhin, dass das vierte Quartal saisonal ein stets gutes ist. So sagt Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst des Online-Brokers CMC Markets: "Saisonalität ist keine Garantie, aber eine Orientierung. In vierten Quartalen hätte der Dax stets insgesamt durchschnittlich um 6,8 Prozent zugelegt.
Etwas Hoffnung für Oktober macht derweil die Charttechnik. Im Chart unten sehen Sie, dass der Dax ein Falling Wedge bildet. Diese Chartformation wird öfter nach oben aufgelöst als nach unten. Und aktuell spielt der Dax mit der unteren Trendlinie. Ein kleiner Sprung nach oben scheint möglich. Doch die Nachrichtenlage müsste dafür auch mitspielen.
Dow Jones mit schlechtestem September seit 2002
Noch schlimmer sieht es aktuell tatsächlich an der Wall Street aus. "Wegen der anhaltenden Rezessionsängste droht der Wall Street der schwärzeste September seit mehr als zehn Jahren. Beim US-Standardwerteindex Dow Jones summiert sich das Minus seit Monatsbeginn auf rund sieben Prozent. Es wäre der größte Verlust in einem September seit 20 Jahren", schreibt die Nachrichtenagentur Reuters.
Der S&P 500 würde ein Minus von acht Prozent ansteuern, die Technologiebörse Nasdaq von rund neun Prozent.
Dabei wird sowohl in den USA, als auch in Europa die anstehende Berichtssaison sehr interessant. Es ist kaum davon auszugehen, dass es zu sehr vielen positiven Überraschungen kommt. Dadurch könnte die Volatilität nochmals zunehmen. Zudem dürften sehr viele Unternehmen ihre Geschäftsausblicke sehr konservativ halten. Die Stichwörter Rezession, Inflation, Lieferketten und Unsicherheiten dürften fast überall zu finden sein. Anleger, die sich bei Investments unsicher sind, sollten mehr Cash aufbauen. Denn es kann zu starken Ausschlägen bei Einzelaktien nach den Quartalszahlen kommen. Allerdings könnten sich hier auch gute Einstiegsgelegenheiten bei Qualitätsaktien bieten.
Anders als der Dax befindet sich der Dow Jones in einem Abwärtstrendkanal. Auch der US-Index ist an der unteren Trendlinie, weswegen die kommenden Tage sehr spannend werden. Bei einem Bruch drohen deutlich tiefere Kurse. Dreht der Index nach oben, so dürfte erstmal die obere Trendlinie bei rund 32.000 Punkten angesteuert werden.