Rollt nun bereits die nächste Krise an? Eine Top-Strategin warnt, dass nach der Bankenkrise nun die gewerblichen Immobilien das nächste Opfer sein könnten. Der Grund: leerstehende Bürogebäude
Für den gewerblichen Immobilienmarkt könnte es schon bald ungemütlich werden. Wie „Fortune“ berichtete, belasten diesen schon seit Jahren unter anderem der Trend Richtung Homeoffice, der die Immobilienpreise in den Keller drückt. Lisa Shalett, Chief Investment Officer von Morgan Stanley Wealth Management und ihr Team warnen vor einer „großen Hürde.“
"Wir befürchten, dass die Spannungen in anderen Anlageklassen zu einem weiteren Gegenwind für Megacap-Tech-Aktien werden, neben denen, die von einer Gewinnrezession und/oder einer wirt-schaftlichen Rezession ausgehen", schrieb die Top-Strategin in einer Notiz des Global Investment Committee.
"Mehr als 50 Prozent der 2,9 Billionen Dollar an gewerblichen Hypotheken müssen in den nächsten 24 Monaten neu verhandelt werden, wenn die neuen Kreditzinsen wahrscheinlich um 350 bis 450 Basispunkte steigen", so Shalett. Besonders besorgniserregend: 70 bis 80 Prozent der neuen Kreditvergaben im vergangenen Zyklus entfielen auf regionale Banken. "Die Analysten von MS & Co. prognostizieren einen Rückgang der CRE-Preise vom Höchststand bis zum Tiefpunkt von bis zu 40 Prozent, schlimmer als in der großen Finanzkrise.", so Shalett.
Weiche Landung noch möglich? Das sagt die Expertin
Fortune berichtete bereits zuvor, dass striktere Kreditvergabestandards für den gewerblichen Immobilienmarkt wahrscheinlich sind. Das könnte verheerende Auswirkungen haben: So erklärt Shalett, dass diese Misere Vermieter und den Banken, die ihnen Kredite geben, treffen wird. Es würde sich aber auch auf Unternehmen, private Kapitalgeber und Anleger auswirken. Nicht einmal der Tech-Sektor und zyklischen Konsumgüter seien „immun“.
Shalett hält eine weiche Landung zwar nicht für ausgeschlossen. Sie betont aber, dass die Wahrscheinlichkeit aufgrund der vermutlich strikteren Kreditvergabestandards zunehmend abnimmt.
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