von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Langsam wird es nervig: Allerorten liest man nur noch über die 10.000-Punkte-Marke beim DAX. Sicher ist dieses Thema eine Erwähnung wert, und auch in dieser Chartanalyse wurde es bereits intensiv kommentiert. Doch irgendwann ist es genug, inzwischen wird kaum mehr über etwas anderes geschrieben. Die Erklärung dafür ist relativ einfach: Es gibt in der Regel zwei Gruppen von Marktkommentatoren, die eine davon handelt selbst gar nicht an der Börse, sondern berichtet nur darüber. Aus dieser Ecke kommen auch die sich nervend wiederholenden leeren Worthülsen, da kaum jemand weiß, was er sonst noch über den auf Allzeithoch verlaufenden DAX schreiben kann. Chartmarken gibt es wenige, die nun wichtig sind, also wird immer wieder der bald fünfstellige Kurs erwähnt.

Wer zur zweiten Gruppe der Berichterstatter gehört, verbringt seine Zeit überwiegend mit dem Eigenhandel und bannt nur die dazu gehörenden Beobachtungen und Erkenntnisse gelegentlich aufs (digitale) Papier. In diesem Fall wird schnell ersichtlich, dass der der 10.000 viel zu viel Aufmerksamkeit zuteilwird. Dies ist bestenfalls unterhaltsam, aber nicht wirklich nutzwertig für das kurzfristige Tagesgeschäft.

Was also ist nun wirklich wichtig? Zunächst eine kurze Bestandsaufnahme: Die Trends auf allen Zeitebenen zeigen nach oben. Der Markt ist kurzfristig leicht überhitzt, aber in der Vergangenheit gab es bereits deutlich überkauftere Phasen, aus dieser Richtung ist somit bislang erst ein schwaches Warnsignal zu vernehmen. Widerstände existieren nicht mehr, Anleger müssen sich anhand vergangener Extremsituationen ihre nächsten Kursziele zurecht basteln.

Dabei hilft beispielsweise der relativ zuverlässige Abstand zum Monatsdurchschnittskurs, der in Hochphasen 3,8 bis 5,5 / 5,7 Prozent betragen kann. Daraus errechnet sich Kurspotenzial bis 10.115 / 10.300 Zählern (siehe Chart auf der folgenden Seite ganz unten). Mittelfristig hilft auch der bis Sommer 2012 zurück reichende Aufwärtstrendkanal zur Kurszielbestimmung (ebenfalls erkennbar auf Seite 2).

Da eine Korrektur jederzeit möglich ist, sollten Anleger zudem die nächsten Unterstützungen kennen. Diese liegen bei 9700/9800 und bei 9350/9400 Zählern, wobei ein Einbruch an die zweitgenannte Marke aus heutiger Sicht noch relativ unwahrscheinlich ist. Fazit: Der Markt ist trotz seiner leichten Überhitzung allgemein positiv, und sollte spätestens nach einer Korrektur weiter in den fünfstelligen Bereich steigen können - die Zahl mit der Eins und den vier Nullen nennen wir an dieser Stelle bewusst nicht mehr. Sie hat bereits genug Aufmerksamkeit erhalten, und wird erst wieder erwähnt, wenn dieses Kursniveau auch tatsächlich durchbrochen ist, oder sich durch mehrere Abpraller dort ein realer charttechnischer Widerstand bilden sollte.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

Chart 3 - Tageschart

Im Tageschart ist nun vor allem der Aufwärtstrendkanal wichtig: Er lässt den Kursen Luft nach oben bis etwa 10.400 / 10.600 Zähler. Die Untergrenze dieses Kurskorridors bildet bei 9200/9300 Punkten zusammen mit der 200-Tage-Linie zugleich die erste Unterstützung im übergeordneten Zeitfenster - erst darunter wird die Prognose wieder schlechter, doch momentan droht dieser Ernstfall nicht.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart ergeben sich zusätzlich zu den kurzfristigen Kursbildern des Deutschen Aktienindex vor allem zwei Zusatzinformationen: Er zeigt die starke Unterstützung bei 7500/8000 Punkten, die jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gebraucht wird. Der Abstand zur 200-Tage-Linie und die geglättete Stochastik-Kurve warnen zudem rechtzeitig vor einer massiv überkauften Marktlage. Doch dazu müssen sie erst obere Extrembereiche (rote Zonen) erreichen - davon sind die Signalgeber noch weit entfernt.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände