"Wir alle hatten bei Fuchs einen guten Start ins neue Geschäftsjahr erwartet", sagte der Konzernchef. Der "erfreuliche" Auftakt habe die Erwartungen des Konzerns aber noch übertroffen. Der hohe Quartalsumsatz sei jedoch auch zumindest zu einem Teil das Ergebnis vorgezogener Käufe durch Kunden, da das Unternehmen Preiserhöhungen angekündigt habe, räumte Fuchs ein. Denn die aktuelle Knappheit und deutliche Verteuerung von Rohstoffen und Verpackungsmaterialien dürften sich negativ auf die Kosten und Margen des laufenden Geschäftsjahres niederschlagen. Nach dem Handelsstart gewann die Aktie rund 1,5 Prozent.
Das Management erwartet nun für das Jahr 2021 einen Umsatz zwischen 2,7 und 2,8 Milliarden Euro, und damit sogar mehr als vor der Corona-Krise. Zuvor hatte Fuchs Petrolub noch mit 2,6 Milliarden Euro die Marke aus dem Jahr 2019 angepeilt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) will der Konzern in diesem Jahr auf 330 bis 340 Millionen Euro steigern. Zuvor stand mit 313 Millionen Euro noch das 2020er-Niveau auf dem Plan. Für die kommenden Monate geht der Konzern davon aus, dass das Ergebnis im ersten Halbjahr deutlich über dem Vorjahr liegen wird. Im zweiten Halbjahr werde sich Fuchs allerdings mit hohen Vergleichswerten messen müssen.
Die Einschläge durch die Pandemie hatten Fuchs vor allem im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres getroffen, danach setzte die Erholung ein. Im ersten Quartal dieses Jahres stiegen die Erlöse nunmehr im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 697 Millionen Euro, das operative Ergebnis kletterte um 40 Prozent auf 101 Millionen Euro. Nach Steuern verblieb ein Gewinn von 71 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es noch 51 Millionen Euro gewesen.
Zum Jahresstart 2020 hatten die Geschäfte bei Fuchs Petrolub bereits unter der in Asien grassierenden Virus-Pandemie gelitten. Die Region erholt sich inzwischen aber bereits von der Krise. In China war in den vergangenen Monaten der Autoabsatz massiv angestiegen. Dank der hohen Nachfrage aus dem Land erzielte Fuchs Petrolub dort einen Rekordumsatz und konnte sein operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln.
Auch das Geschäft in Deutschland profitierte von hohen Konzernlieferungen nach China. Dabei erzielte der Konzern in der Geschäftsregion EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) prozentual zweistellige Ergebniszuwächse. In der umsatzmäßig kleinsten Absatzregion Nord- und Südamerika stagnierten die Erlöse zwar, weil negative Währungseffekte das Umsatzplus nahezu auffraßen, auch dank Kosteneinsparungen konnte der Konzern sein Ergebnis um rund ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr steigern. Das Vorjahresquartal war allerdings durch Forderungsausfälle belastet gewesen.
dpa-AFX