2020 hat sich bisher aus Anlegersicht als ein sehr herausforderndes Börsenjahr erwiesen. Es gab zwar einerseits auch in Deutschland in diesem Jahr bereits bei führenden Aktienindizes neue Kursrekorde zu feiern. Anderseits gab es aber jüngst auch einen herben Rückschlag.

Wie stark dieser ausgefallen ist, lässt sich mit Hilfe der Wall Street und damit der Weltleitbörse verdeutlichen. Denn dort ist der S&P 500 Index kürzlich in nur sechs Handelstagen prozentual zweistellig eingebrochen. Letztlich handelte es sich dabei sogar um den schnellsten Verlust von mindestens zehn Prozent seit mindestens dem 2. Weltkrieg.

Wie heftig es auch hierzulande zur Sache ging, zeigt ein Blick auf den deutschen Nebenwerteindex MDAX. Denn dieser kommt aktuell auf ein Minus für 2020 von fast acht Prozent. Ende Februar belief sich das Minus sogar noch auf mehr als zehn Prozent. Man darf gespannt sein, ob es dem Markt gelingt, diesen Rückschlag bis Jahresende wieder wettzumachen oder nicht.

Noch keine allzu großen Kursgewinne waren bisher für die so genannten High Conviction-Aktien von Warburg Research drin, von denen man sich jeweils relativ kurzfristig einen positiven Performancebeitrag erhofft. Zum Ende des Vormonats ergab sich aber immerhin für die ersten beiden Monaten in diesem Jahr ein kleines Plus von fast einem Prozent. Angesichts der überaus schwachen Zwischenbilanz des Gesamtmarktes ist das ein respektables Ergebnis.

Jedenfalls hat sich damit die Outperformance gegenüber dem als Vergleichsmaßstab für die Conviction List dienenden MDAX weiter fortgesetzt. Das hat auch fast schon Tradition. Zumindest beziffert das Analysehaus die erzielte kumulierte Outperformance zum MDAX seit der Auflage dieses Konzeptes auf fast 142 Prozent.

Wie jeden Monat versucht Warburg Research diese Erfolgsbilanz auch im März weiter auszubauen. Die Monatspublikation Warburg Monthly Stock Tracker enthält jedenfalls wieder eine Liste mit jenen Aktien, von denen man angesichts des anstehenden Nachrichtenflusses entweder mit vergleichsweise starken Kursausschlägen nach oben oder nach unten rechnet. BÖRSE ONLINE hat davon fünf deutsche Titel herausgepickt, bei denen sich die Analysten positive Kursimpulse erhoffen., wobei die Kursziele in der Spitze Gewinne von bis zu 47 Prozent versprechen.

Nexus



In der High-Conviction-List von Warburg Research sind die Aktien von Nexus enthalten. Der Abstand zu dem erst kürzlich von 34,00 Euro auf 40,00 Euro erhöhten Kursziel ist bei einer aktuellen Notiz von 37,50 Euro mit 6,7 Prozent zwar nicht groß. Aber vielleicht erweist sich dieser Wert ja auch weiter als langfristiger Dauerläufer. Dieses Status hat sich der Titel jedenfalls seit Ende 2008 mit einem Anstieg von in der Spitze rund 2.670 Prozent redlich verdient.

Überzeugt ist der zuständige Analyst Andreas Wolf, weil er sich von dem Softwareanbieter für das Gesundheitswesen bei der am 10. März anstehenden Vorlage des Geschäftsberichts für 2019 gute Nachrichten erhofft.

Allgemein führt Wolf außerdem aus, dass sich der deutsche Markt für Krankenhaussoftware im Konsolidierungsmodus befindet. Die zuletzt bei Übernahmetransaktionen gezahlten Bewertungsmultiplikatoren (etwa das 17-fache EBITDA) untermauerten die Attraktivität der Bewertung von Nexus, so sein Urteil.

Auf geht er davon aus, dass es dem Unternehmen gelingt, neue Kunden zu gewinnen. Unter den drei größten deutschen Anbietern von Krankenhaussoftware zeige die Gesellschaft aktuell bereits das schnellste Wachstum, wobei dazu die kontinuierliche Expansion des Produktangebotes sowie die Internationalisierung der Geschäftstätigkeit beitrage.

Die Einführung der elektronischen Gesundheitsakte in Deutschland dürfte die weitere Digitalisierung und das Wachstum unterstützen. Für Nexus sei das Jahr 2019 durch einen Umsatzrückgang im Segment Services gekennzeichnet gewesen, was sich dämpfend auf die Zahlen des organischen Wachstums ausgewirkt habe. Doch dieses Geschäft sollte im Jahr 2020 auf den Wachstumspfad zurückkehren.

Wolf rechnet mit soliden Ergebnissen. Negative Überraschungen seien auch deshalb eher unwahrscheinlich, weil es sich bei etwa zwei Drittel des Geschäftes um wiederkehrende Einnahmen handele. Auch geht er von einem vom Vorstand recht zuversichtlich formulierten Geschäftsausblick für das Jahr 2020 aus. Beim Gewinn je Aktie kalkuliert er für das laufende Jahr mit 0,83 Euro, nach voraussichtlich 0,66 Euro im Vorjahr, und mit 1,01 Euro für 2021.

Charttechnik



Im jüngsten allgemeinen Abwärtssog sind zwar auch die Aktien der Nexus AG deutlich abgesackt. Konkret fiel die Notiz von 38,50 Euro auf 32,60 Euro. Doch im Langfrist-Chart fällt das kaum ins Gewicht, weil es dieser Wert geschafft hat, einen blitzsauberen Aufwärtstrend aufzunehmen. Der Kurs ist jedenfalls von Dezember 2008 bis zum 21. Februar 2020 von 1,39 Euro auf 38,50 Euro gestiegen. Und nachdem der jüngste Rückschlag fast schon wieder ausgebügelt ist, ist der langfristige charttechnische Aufwärtstrend auch getrost als intakt zu bezeichnen.



Profil



Die Nexus AG ist ein europaweit führender Softwareanbieter im Gesundheitswesen. Die Softwarelösungen der Gesellschaft unterstützen Kunden insbesondere bei der Beschaffung von Informationen sowie bei der medizinischen Dokumentation. Bei der Produktentwicklung liegt der Fokus auf einer einfachen und schnellen Anwendung durch den Nutzer. Neben integrierten Gesamthauslösungen arbeitet NEXUS auch als Lösungsanbieter für Healthcare-IT.

Dabei bietet das Unternehmen Lösungen für alle Anforderungen von Gesundheitseinrichtungen an moderne Softwaresystemen: vom Patientenmanagement, medizinischen Fachlösungen mit allen Abrechnungsmodalitäten bis hin zum Qualitäts- und Organisationsmanagement. Mit den IT-Services bietet NEXUS eine weitere Kombination aus Systemintegration, Betrieb und Betreuung verschiedener Applikationen.

Deutsche Post-Aktie



Ein weiteres Mitglied in der High Conviction List von Warburg Research sind die Aktien der Deutschen Post. Den Anteilsscheinen des Post- und Logistik-Konzerns traut man einen Anstieg bis auf 39,00 Euro zu. Das ist eine Vorgabe, die sich um rund 47 Prozent über den aktuellen Notierungen von 26,52 Euro bewegt.

Laut dem zuständigen Analysten Christian Cohrs hat man den DAX-Vertreter Vorfeld der am 10. März anberaumten Berichterstattung über das Geschäftsjahr 2019 in die Conviction List aufgenommen. Denn in der von ausgeprägten makroökonomischen Unsicherheiten geprägten Zeit hält er ein Investment in dem Titel aus den folgenden Gründen für sehr attraktiv.

So werde erstens ein erheblicher Teil der Erträge in Geschäftsfeldern mit geringer Zyklizität erwirtschaftet, das heißt konkret, die Division Post & Paket trage rund 30 Prozent zum Konzern-EBIT bei. Zweiten böten höhere Portotarife und eine klar definierte Selbsthilfe-Agenda Spielraum für Ertragsverbesserungen. In diesem Zusammenhang wäre eine Wiederholung des bisher vom Unternehmen anvisierten EBIT-Ziels für 2020 von mehr als fünf Milliarden Euro eine willkommene Kursstütze.

Hinzu komme außerdem drittens eine attraktive Dividendenrendite. Eine Ausschüttung von 1,15 Euro je Anteilsschein wie für 2018 sei für 2019 mindestens ebenfalls zu erwarten und eventuell sei es sogar möglich, dass sich die Verantwortlichen zur Zahlung einer kleinen außerordentlichen Dividende durchringen. Zudem signalisiere ein auf Basis eines abgezinsten Cashflow-Berechnungsmodells ermittelter fairer Wert einiges an Luft nach oben beim Aktienkurs.

Den Gewinn je Aktie taxiert Cohrs für das Vorjahr auf 2,17 Euro je Aktie. Seine Schätzungen für 2020 und 2021 sehen für das Ergebnis je Aktie 2,39 Euro bzw. 2,59 Euro vor. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von gut zehn. Bei der von ihm für 2020 erwarteten Dividendenzahlung von 1,20 Euro je Anteilsschein ergibt sich eine Rendite von 4,52 Prozent. Den kürzlich von dem Unternehmen verkündeten Ausstieg beim umweltfreundlichen Elektrotransporter Streetscooter misst Cohrs übrigens letztlich keine sehr große betriebswirtschaftliche Bedeutung bei.

Charttechnik



Der Aktienkurs der Deutsche Post hatte von März 2009 bis Dezember 2017 seine bisher beste Zeit, als es mit der Notiz von 6,65 Euro auf 40,99 Euro nach oben ging. Seit dem letztgenannten Rekordhoch musste der Wert aber Federn lassen und eine im Vorjahr aufgenommene Erholungsbewegung hat der jüngste allgemeine Rückschlag an den Börsen zunichte gemacht, weil die Anteilsscheine des DAX-Mitglieds dabei ebenfalls sehr stark unter die Räder gekommen sind. Von der Charttechnik kommen hier deswegen aktuell nicht allzu gute Signale, wobei der hohe Abstand zur 200-Tage-Durchschnittslinie aber eventuell für eine Zwischenerholung sprechen könnte.



Profil



Die Deutsche Post AG ist ein weltweit führender Post- und Logistik-Konzern. Das Unternehmen stellt Logistiknetze für die globalen Post- und Warenströme sowie die damit verbundenen Informations- und Finanzaktivitäten bereit. Mit den Konzernmarken Deutsche Post und DHL verfügt die Gesellschaft über ein einzigartiges Leistungsspektrum rund um Logistik und Kommunikation (Paket-, Express-, Briefgeschäft). Zudem enthält das Angebot einfach zu handhabende Standardprodukte wie auch maßgeschneiderte Lösungen, die vom Dialogmarketing bis hin zur industriellen Versorgungskette reichen.

Die Deutsche Post unterstützt ihre Kunden in der Verteilung von Presseerzeugnissen sowie Werbe- und Katalogsendungen und bietet Gesamtlösungen für die Unternehmenskommunikation. Über den reinen Transport hinaus werden auch Zusatzleistungen erbracht und beispielswiese Software zur Adressverwaltung oder zur Verwaltung von Verteilgebieten von Postwurfsendungen bereitgestellt. Ende 2016 übernahm der Konzern den britischen Post- und Logistikdienstleister UK Mail.

Washtec-Aktie



In der Monthly Conviction List von MM Warburg für März sind auch die Aktien von Washtec enthalten. Eine Kaufempfehlung für den Anbieter von Fahrzeugwaschanlagen ist mit einem Kursziel von 64,40 Euro versehen. Das heißt, gemessen am aktuellen Kurs von 50,90 Euro traut man dem SDAX-Vertreter einen Anstieg von 26,5 Prozent zu.

Der zuständige Analyst Eggert Kuls begründet seine zuversichtliche Haltung wie folgt: "Die im Februar von Washtec bereits veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse für 2019 beinhalteten ein starkes Schlussquartal. Ein Rekordquartalsumsatz von 127,4 Millionen Euro hat den Umsatzrückgang in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 mehr als ausgeglichen. Die erwartete Umsatzwende ist eingetreten, und angesichts der Tatsache, dass der Auftragsbestand Ende Dezember 2019 höher war als im Vorjahr, glauben wir, dass sich dieser Trend im Jahr 2020 fortsetzen wird."

Und wie er in diesem Zusammenhang weiter ausführt: "Washtec hat noch keinen Ausblick für 2020 gegeben, wird dies aber auf der Bilanzpressekonferenz am 18. März tun. Das Unternehmen könnte angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds und der Verfehlung der ursprünglich abgegebenen Prognosen sowohl für 2018 als auch für 2019 dieses Mal eine vorsichtige Einschätzung bei der Prognose für das Gesamtjahr 2020 einnehmen. Aus unserer Sicht dürfte Washtec ein leichtes Wachstum (3-5 Prozent nach der Definition des Unternehmens) und eine zweistellige EBIT-Marge anstreben. Längerfristig sehen wir über den gesamten Zyklus hinweg ein EBIT-Margenpotenzial von 13 bis 16 Prozent. Trotz dieser vorsichtigen Vorhersage glauben wir, dass die Aktie angesichts des positiven Umsatz- und Gewinntrends Aufwärtspotenzial hat."

Den Gewinn je Aktie von Washtec taxiert Warburg Research für 2020 auf 2,45 Euro. Den vorliegenden Schätzungen sollten daraus 2021 dann 2,84 Euro werden. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von knapp 18.

Den Kalkulationen von Cohrs ist auch zu entnehmen, dass er für das Geschäftsjahr 2002 von einer Dividendenzahlung von 2,40 Euro je Aktie ausgeht und für 2021 von 2,70 Euro. Stimmen diese Annahmen, ergeben sich daraus Dividendenrenditen von 4,7 Prozent bzw. von 5,3 Prozent.

Charttechnik



Die Kursentwicklung von Washtec kann sich langfristig betrachtet von März 2003 bis August 2018 mit einem Anstieg von 0,84 Euro auf 83,60 Euro sehen lassen. Seit dem letztgenannten Rekordhoch ist allerdings die Luft raus aus der Notiz. Nach einem Abstieg bis auf ein im Oktober 2019 markiertes Zwischentief von 42,50 Euro versucht sich der Wert derzeit an einer Bodenbildung. Die Hoffnung auf deren erfolgreichen Abschluss ist solange gegeben, wie das zuvor genannte Vorjahrestief nicht unterschritten wird.



Profil



Die Washtec AG ist ein führender Anbieter von Fahrzeugwaschanlagen für PKW, Nutzfahrzeuge und Schienenfahrzeuge. Portalanlagen, Waschstraßensysteme und SB-Waschplätze bilden die Angebotspalette der WashTec im PKW- und Nutzfahrzeugbereich. Die Anlagen arbeiten entweder mit Bürsten oder mit Hochdrucktechnik. Ergänzend dazu bietet das Unternehmen Wartung und Service-Dienstleistungen an. Zu den Hauptkunden zählen Tankstellen, Supermärkte, Verkehrsunternehmen und selbständige Betreiber. Washtec fertigt seine Produkte in Werken in Deutschland, Frankreich, Kanada und den USA. Des Weiteren werden die Anlagen weltweit vertrieben.

Darüber hinaus bietet die Gesellschaft weitreichende Dienstleistungen wie regelmäßige Wartung, Chemieversorgung, Hallenreinigung, technisches und optisches Facelifting. Für Netzbetreiber bietet die Wesurent Car Wash Marketing GmbH ein umfassendes Leistungsspektrum, das von Finanzierungsmodellen über Planungsunterstützung und Standortrealisierung bis hin zum Betrieb der Anlage in Zusammenarbeit mit dem Kunden reicht. auwa Chemie verfügt über ein komplettes Produktportfolio von Waschchemie und ist mit der Marke "auwa" ein etablierter Hersteller des mittelständisch geprägten Marktes für Waschchemie in Europa. auwa Chemie verfügt über einen eigenen Vertrieb in Deutschland und unabhängige Vertriebspartner in Europa. So kann WashTec seine Kunden durch die Lieferung von speziell auf Fahrzeugwaschanlagen ausgerichteter Waschchemie noch umfangreicher in ihrem Waschgeschäft unterstützen.

Vossloh-Aktie



In der Monthly Conviction List von Warburg Research finden in der März-Ausgabe auch die Aktien von Vossloh Berücksichtigung. Der Titel, der zudem auch zu den besten Favoriten des Analysehauses für 2020 insgesamt zählt, ist mit einem Kursziel von 44,00 Euro versehen. Bei einer aktuellen Notiz von 37,00 Euro verspricht das im Falle einer Zielerreichung einen Anstieg von fast 19 Prozent.

Der für den Anbieter im Bereich der Bahninfrastruktur zuständige Analyst Christian Cohrs sieht auf Vossloh die Stunde der Wahrheit zukommen. Denn das Unternehmen gibt am 19. März die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2019 bekannt, die endlich die Trendwende bei den bereinigten Gewinnen zeigen sollen.

Während die gemeldeten Ergebnisse durch einmalige Kosten im Zusammenhang mit dem Performance-Programm des Unternehmens (rund 47 Millionen Euro für Personalabbau und Buchverluste im Zusammenhang mit Standortschließungen) stark verzerrt sein werden, erwarten Cohrs, dass die Dynamik des zugrunde liegenden Ertragswachstums wieder deutlich positiv geworden ist.

Die Haupttreiber dafür dürften zum einen erste Umsätze aus neuen Verträgen im hochprofitablen Geschäft mit chinesischen Verbindungselementen sein. Zum andere befänden sich bei den kundenspezifischen Modulen die Aufträge mit besseren Margen jetzt in der Ausführungsphase. Darüber hinaus dürfte sich ein starkes Jahresendgeschäft im Hinblick auf Maschinenverkäufe im Bereich Lifecycle Solutions als Stütze erwiesen haben.

Seine positive Haltung gegenüber dem Titel werde auch durch die Prognose von Vossloh für das Gesamtjahr unterstützt, die am unteren Ende der Vorhergage eine deutliche Steigerung beim Gewinn vor Steuern und Zinsen vorsehe. Und weil das Unternehmen im Vorfeld bisher nichts anders habe verlauten lassen, sollte diese Prognose weiterhin gelten.

Sobald die Trendwende aber sichtbar werde, dürfte die Zuversicht am Märkt mit Blick auf die Warburg-Prognose für 2020 zum EBIT von 75 Millionen Euro und damit einem Anstieg von mehr als 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr zunehmen. Hinzu kämen auch noch strukturelle langfristige Einflussfaktoren, die ebenfalls dazu beitragen dürften, die Kaufempfehlung zu untermauern.

Die Prognosen von Warburg Research gehen beim Gewinn je Aktie für 2020 von einem Wert von 1,84 Euro aus und für 2021 von 2,25 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von 16,4. Außerdem setzt er für die beiden genannten Geschäftsjahre auf eine unveränderte Dividendenzahlung von jeweils einem Euro je Anteilsschein, was eine Dividendenrendite von 2,7 Prozent bedeuten würde.

Charttechnik



Der Langfrist-Chart von Vossloh ist geprägt von einem Anstieg von 11,74 Euro auf 99,58 Euro von März 2000 bis April 2011 sowie einer anschließenden Abwärtsbewegung bis auf 31,20 Euro im Juni 2019. Das letztgenannte Zwischentief gilt es zu verteidigen, um die Chance auf eine Bodenbildung zu erhalten. Aktuell ist aber ein noch völlig intakter charttechnischer Abwärtstrend zu konstatieren, der nun schon seit fast neun Jahren besteht.



Profil



Die Vossloh AG ist ein weltweit in den Bereichen Eisenbahn und Verkehr operierender Konzern. Mit seinen Aktivitäten in der Sparte Eisenbahn & Verkehr besetzt der Konzern weltweit führende Marktpositionen. Das Unternehmen konzentriert sich dabei auf seine Kerngeschäfte in der Bahn-Infrastruktur sowie auf Schienenfahrzeuge und Elektrobusse.

Die Angebote der Infrastrukturabteilung des Unternehmens umfassen Schienenbefestigungen für den Nah- und Schwerlastverkehr und Hochgeschwindigkeitsstrecken, Weichen, Steuerungs- und Kontrollsysteme. Daneben fertigt das Unternehmen Diesellokomotiven und Fahrzeuge für Nahverkehrsbahnen, die Ausrüstung von Elektrobussen und Stadtbahnen mit elektrischen Systemen sowie Wartungs- und Ersatzteilservices. Derzeit liegt dem Unternehmen ein Übernahmeangebot der KB Holding GmbH vor.

Adesso-Aktie



Zu einer Aufnahme in die Monthly Conviction List von Warburg Research hat es in der März-Ausgabe auch bei den Aktien von Adesso gereicht. Das im Zuge einer Kaufempfehlung vergebene Kursziel beträgt 75,00 Euro. Geht die Rechnung auf, verspricht das bei einer aktuellen Notiz von 56,00 Euro einen Anstieg von fast 34 Prozent.

Die Aufnahme des IT-Dienstleisters in die monatliche Favoritenliste begründet der zuständige Analyst Andreas Wolf damit, dass das Unternehmen im Februar bereits sehr beruhigende vorläufige Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlicht hat. Diese hätten seinen Investment Case unterstützt, der auf einer steigenden Auslastung und damit auf steigenden Margen basiert.

Die Prognose des Unternehmens für 2019 dürfte übertroffen worden sein, da erste Indikationen einen Umsatz von 449 Millionen Euro und ein EBITDA von 46 Millionen Euro ausgewiesen hätten, was sich mit einer Prognosespanne von 40-45 Millionen Euro vergleiche. Diese starke Entwicklung hänge mit dem Abschluss von Lizenzgeschäften für die Versicherungsproduktreihe zum Ende des Vorjahres zusammen sowie mit einer verbesserten Auslastung.

Zu den Kunden gehörten die private Versicherungsgesellschaft Continentale sowie die DEVK. Insgesamt beliefen sich die Ende letzten Jahres unterzeichneten Lizenzgeschäfte auf rund fünf Millionen Euro. Hinzu kämen Einnahmen aus Wartung und Implementierung. Vor diesem Hintergrund erwartet Wolf, dass Adesso bei der Veröffentlichung der endgültigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2019 am 31. März eine günstige Prognose für das Geschäftsjahr 2020 abgeben wird.

Geht es nach Wolf, dann steigt der Umsatz von 2019 bis 2021 von 442,0 Millionen auf 525,1 Millionen Euro. Beim Ergebnis je Aktie setzt Warburg Research in diesem Jahr auf eine Verbesserung auf 3,06 Euro und für das kommende Jahr geht man von einem weiteren Anstieg auf 3,57 Euro aus. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 15,7.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Adesso ist von 2012 bis 2018 von 5,75 Euro auf 66,80 Euro gestiegen. Das ist eine Performance, die aller Ehren wert war. Allerdings ist aktuell ein seit Anfang 2017 vorherrschender Seitwärtstrend zu konstatieren. Die Notiz bewegte sich in dieser Zeit in einer Spanne von 44,56 Euro bis zum bereits erwähnten Rekordhoch von 66,80 Euro. Erst bei einem Ausbruch daraus ergeben sich charttechnisch gesehen neue nachhaltige Chart- und damit Anlagesignale.



Profil



Die Adesso AG ist ein herstellerunabhängiger IT-Dienstleister mit den Schwerpunkten Beratung und Softwareentwicklung. Dabei konzentriert sich die Gesellschaft auf die elektronische Unterstützung übergreifender Geschäftsprozesse. Adesso begleitet Kunden bei der Abbildung und Entwicklung innovativer Geschäftsideen durch geeignete Softwaresysteme und Lösungen. Unternehmen können hierdurch flexibler auf Marktanforderungen reagieren und produktiver arbeiten.

Das Dienstleistungsspektrum umfasst sowohl die fachliche Beratung als auch die praktische Umsetzung. Als Beispiele wären die Entwicklung von Web-Portalen zur Abbildung von Prozessschritten zwischen Erst- und Rückversicherungen oder die Entwicklung eines Informationssystems für die spezifischen Erfordernisse der gesetzlichen Krankenversicherungen zu nennen.