Nachhaltig zu investieren, ist für viele Fondsgesellschaften das Gebot der Stunde. Denn in jüngerer Zeit legen sie fortlaufend entsprechende Produkte auf. Das gilt zum Beispiel für die britische Fondsgesellschaft Schroders, die im Dezember 2018 den Schroder ISF European Sustainable Equity lanciert hat. Auch die Investoren interessieren sich offenbar für derartige Fonds. "Unsere Analysen weisen beständig darauf hin, dass das Interesse der Investoren an nachhaltigen Kapitalanlagen zunimmt", sagt Jessica Ground, Global Head of Stewardship bei Schroders.
Nicholette MacDonald-Brown und Scott MacLennan investieren beim Schroders ISF European Sustainable Equity in europäische Aktien, die mit ihren Fundamentaldaten und ESG-Eigenschaften überzeugen. Das Akronym ESG steht dabei für die Begriffe Environmental, Social und Governance beziehungsweise für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.
Um die ESG-Tauglichkeit der jeweiligen Unternehmen einzuschätzen, hat Schroders das sogenannte Context-Konzept entwickelt. Zudem möchte Schroders damit Unternehmen identifizieren, die ihre ESG- Eigenschaften verbessern, sodass die bei den Fondsmanager bis zu 15 Prozent gezielt in solche Unternehmen investieren können. Gleichzeitig sortiert Schroders Firmen aus, die mindestens zehn Prozent ihrer Umsätze mit Tabak, Waffen, fossilen Energieträgern, Alkohol oder Glücksspiel erwirtschaften. Im Schnitt werden MacDonald-Brown und MacLennan rund 40 bis 60 Einzelwerte halten und können dabei deutlich vom MSCI Europe Index abweichen.
Zu ihren zehn größten Einzeltiteln zählen derzeit unter anderem Akzo Nobel, Danone, Glaxosmithkline, Lloyds Banking, Nestlé, Nokia, Roche und Sanofi. Interessanterweise halten beide deutlich mehr Rohstoffwerte (18%) als im MSCI Europe Index (8%) und im Gegenzug deutlich weniger Industriewerte (4 %) als im Index (12 %).
Nachhaltige Kapitalanlage und überdurchschnittliche Renditen müssen kein Gegensatz sein, postulieren die Fondsanbieter. Anleger sollten abwarten, ob es so kommt.