Schwache Konjunkturdaten drückten sowohl die Standardaktien als auch die Technologiewerte stark ins Minus: Der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie hatte sich im Januar unerwartet kräftig eingetrübt. Der Frühindikator fiel auf 51,3 Zähler von 56,5 Punkten im Vormonat, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 56,0 Punkte gerechnet.

Den Leitindex sackte um 2,08 Prozent auf 15 372,80 Punkte ab, nachdem er im Januar bereits mehr als 5 Prozent eingebüßt hatte. Für den S&P-500-Index ging es zu Wochenbeginn um 2,28 Prozent auf 1741,89 Punkte nach unten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 2,31 Prozent auf 3440,50 Punkte.

KONJUNKTURRISIKEN DER SCHWELLENLÄNDER

Die Wirtschaft in den USA entwickele sich nicht so stark wie erwartet, sagte ein Vermögensverwalter. Die Anleger legten nun eine Pause ein und überlegten, in welcher Phase die Märkte sich nun befinden. Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank sagte: 'Der scharfe Verfall der ISM-Daten, der ja ein Stimmungsindikator ist, zeigt, dass auch das Verarbeitende Gewerbe der USA die Konjunkturrisiken der Schwellenländer ernst nimmt'.

Auf die Kurse drückten einmal mehr auch Nachrichten aus China, die weitere Hinweise auf ein Abkühlen der Konjunktur lieferten. Die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungsgewerbe fiel im Januar auf den tiefsten Stand seit mindestens zwei Jahren. In der Industrie zeigte sich ein ähnliches Bild. Hier liegt der Stimmungsindikator nur noch knapp im Expansionsbereich.

'VIELE UNWÄGBARKEITEN'

Händler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner sagte: 'Es lasten derzeit zu viele Unwägbarkeiten auf den Kapitalmärkten.' Die eher nüchternen Konjunkturzahlen aus China oder die Turbulenzen an den Märkten der Schwellenländer seien keine Kaufargumente.

Wie verunsichert die Anleger derzeit sind, zeigt auch der deutliche Anstieg des Volatilitätsindex Vix. Die auch als 'Angstbarometer' bekannte Kennzahl misst die Schwankungsintensität des S&P 500 und stieg auf den höchsten Wert seit Dezember 2012.

AT&T VERLIEREN AM DOW-ENDE DEUTLICH

Telekommunikationsaktien gerieten im Dow besonders stark unter Druck. So fielen AT&T am Indexende um 4,11 Prozent auf 31,95 US-Dollar und Verizon Communications verbilligten sich um mehr als 3 Prozent. AT&T hatte eine neue Runde im Preiskampf der Mobilfunkbranche in den USA eingeläutet. Das Unternehmen bietet nun Familien, die viele Daten nutzen, günstigere Tarife an.

An der Indexspitze zogen die Aktien von Pfizer um 0,66 Prozent an. Der Pharmakonzern hatte positive Testergebnisse zu einem Medikament gegen Brustkrebs gemeldet. Alle anderen Dow-Werte notierten im Minus.

AUTOWERTE NACH ABSATZZAHLEN SEHR SCHWACH

Das bitterkalte und schneereiche Winterwetter hatte die US-Amerikaner indes vielerorts vom Autokauf abgehalten. Bei den Marktführern General Motors (GM) und Ford ging der Absatz im Januar um 12 beziehungsweise 7 Prozent zurück. Die Titel von GM und von Ford fielen um jeweils mehr als zwei Prozent.