Die US-Börsen sind mit herben Verlusten in die Woche gestartet. Die drei wichtigsten Indizes gaben am Montag jeweils mehr als ein Prozent nach. Ihr zunächst nur leichter Abwärtstrend verschärfte sich deutlich, als auch aus den USA enttäuschende Konjunkturdaten bekanntwurden. Zuvor hatten die Aktienmärkte bereits unter Druck gestanden, weil Chinas Wirtschaft langsamer wächst und die US-Notenbank allmählich ihre ultra-lockere Geldpolitik strafft. Das billige Zentralbankgeld hatte die Aktienmärkte lange gestützt. Auch die Währungsturbulenzen in Ländern wie der Ukraine, der Türkei und Argentinien sorgen für Vorsicht bei den Anlegern.

Der Dow-Jones -Index der Standardwerte notierte im New Yorker Nachmittagshandel 1,4 Prozent im Minus bei 15.486 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 büßte 1,5 Prozent auf 1755 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rutschte 1,8 Prozent auf 4029 Stellen ab. In Frankfurt verabschiedete sich der Dax 1,3 Prozent im Minus bei 9186 Punkten aus dem Handel.

"Die Konjunkturdaten sind durch die Bank weg sehr schwach", sagte Paul Zemsky, der beim New Yorker Vermögensverwalter ING Investment Management die Portfolio-Strukturierung verantwortet. "Es ist wirklich schwer, irgendwo gute Nachrichten zu finden."

Wie schon in Frankfurt bereitete die Lage in China auch den US-Anlegern von Sitzungsbeginn an Kopfschmerzen: In der nach den USA weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft wuchs der Dienstleistungssektor im Januar so langsam wie seit mindestens einem Jahr nicht mehr. Am Nachmittag enttäuschte dann auch die US-Industrie: Sie verlor mehr Fahrt als erwartet und nährte damit Zweifel an der Stärke des Aufschwungs. Das Barometer für den Wirtschaftszweig sank im Januar auf 51,3 von 56,5 Punkten im Dezember, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem leichten Dämpfer gerechnet.

Ungeachtet des deutlichen Abwärtstrends waren auch Lichtblicke zu erkennen: So erhöhten sich Pfizer -Aktien um mehr als zwei Prozent, nachdem der Pharma-Konzern bei der Entwicklung eines neuen Medikaments gegen Brustkrebs Fortschritte gemacht hatte.

Der Medizintechnik-Konzern Smith & Nephew stärkt mit einem Zukauf in den USA seine Sparte für Sportmedizin. Die Briten legen für ArthroCare 1,7 Milliarden Dollar in bar auf den Tisch. Deren Aktien verteuerten sich um 7,7 Prozent.

Die Papiere von Time Warner Cable legten knapp 1,3 Prozent zu. Der Kabel-Konzern kann Insidern zufolge auf ein höheres Übernahmeangebot des Rivalen Charter Communications hoffen. Charter-Papiere notierten 0,6 Prozent im Plus.

Reuters