Die angezogene Inflationsrate hat den DAX am Montag belastet. Sie stieg im Mai auf 2,5 Prozent. Experten hatten weniger erwartet. Ein Grund hierfür war insbesondere das teure Öl, welches die Verbraucherpreise ansteigen ließ.

Experten gehen davon aus, dass die Thematik um die Inflation in den kommenden Wochen entscheidend bleiben dürfte. Börsianer befürchten, dass die US-Notenbank Fed ihre lockere Geldpolitik zurückfahren könnte.

Auf Unternehmensseite stand die Deutsche Bank im Fokus der Anleger. Laut Medienberichten wurde das Finanzinstitut aufgrund von Mängeln beim Risikomanagement und Compliance Verstößen von der Fed erneut abgemahnt. Die Deutsche Bank Aktie fiel in der Spitze um 1,7 Prozent.

Nach unten ging es auch mit den Anteilsscheinen des Impfstoffentwicklers CureVac. Der Aktienkurs gab zeitweise um 7,7 Prozent nach. So dürfte sich der Zulassungsantrag für den Covid-19-Impfstoff, der ursprünglich für das zweite Quartal geplant war, verzögern. Das Biotechunternehmen teilte mit, dass Daten zur Wirksamkeit des Impfstoffes für Juni erwartet werden. Dann werde "schnellstmöglich" die Zulassung bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA beantragt, so eine Firmensprecherin am Montag. Bei den konkurrierenden Impfstoffherstellern Biontech und Moderna vergingen zwei bis drei Wochen zwischen der Veröffentlichung der Wirksamkeitsdaten und dem Zulassungsantrag bei der EMA. In den Kursen sei ein positives Studienergebnis bereits eingepreist, sagte Analyt Zhiqiang Shu von der Berenberg Bank.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war



Lufthansa verzeichnet deutlich steigende Buchungszahlen
Die Lufthansa will angesichts steigender Nachfrage in den kommenden Wochen bis zu 50 zusätzliche Flugzeuge reaktivieren. "Seit acht Wochen wachsen die Buchungszahlen stabil, in der vergangenen Woche mit einem deutlichen Sprung nach oben. Das waren die stärksten sieben Tage seit April 2020", sagte Vorstandsmitglied Harry Hohmeister den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). "Für Flüge im Juli und August ist die Nachfrage zehn- bis elfmal so hoch wie noch vor vier Wochen." Auf manchen Strecken sei die Nachfrage sogar höher als vor der Corona-Pandemie.

Immobilien-Investmentmanager Corestate Capital verliert Finanzchef
Der Immobilien-Investmentmanager Corestate Capital muss sich mitten in seiner jüngsten Krise mit roten Zahlen und hohen Schulden einen neuen Finanzvorstand suchen. Der Aufsichtsrat habe sich mit dem bisherigen Finanzvorstand Lars Schnidrig, der sein Amt zum 31. Mai niederlegt, über die Auflösung seines Dienstvertrags zum 31. Juli verständigt. Die Trennung geschehe auf Schnidrigs Wunsch und aus persönlichen Gründen, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Sonntag in Luxemburg mit. Der Prozess der Nachfolgesuche werde umgehend eingeleitet, hieß es. Die Aufgaben des Finanzvorstands übernehme ab sofort kommissarisch Vorstandschef René Parmantier, der selbst erst seit Kurzem im Amt ist.

Grenke verdient wie erwartet weniger - Prognose für 2021 bestätigt
Der zuletzt mit der Kritik an seiner Bilanzierung kämpfende Leasingspezialist Grenke hat im ersten Quartal wie erwartet weiter mit den Folgen der Corona-Pandemie gekämpft. Der Gewinn sei um 29 Prozent auf 14 Millionen Euro gefallen, teilte das vor der Rückkehr in den SDax stehende Unternehmen am Montag in Baden-Baden mit. Die Prognosen für das laufende Jahr wurden bestätigt. "Wir sind auf Kurs", sagte Finanzvorstand Sebastian Hirsch. "Jetzt müssen wir in die Normalität, um unser Geschäft wieder auszubauen. In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir, dass unser Neugeschäft anzieht."

Studie: Globale Autoindustrie schon über dem Vorkrisenniveau
Die weltweite Autoindustrie hat im ersten Quartal einer Studie zufolge schon wieder mehr umgesetzt und operativ auch mehr Geld verdient als vor der Corona-Krise. Der Gewinn der größten Autohersteller vor dem Abzug von Zinsen und Steuern stieg der Branchenerhebung des Beratungsunternehmens EY zufolge im Zehn-Jahres-Vergleich sogar auf den höchsten überhaupt in einem Startquartal gemessenen Wert. Die Studie lag der Deutschen Presse-Agentur am Montag vor.

'WSJ': Boeing stoppt 'Dreamliner'-Auslieferungen erneut - Aktie verliert
Boeing muss bei der Behebung der Produktionsmängel bei seinem Langstreckenjet 787 "Dreamliner" einem Pressebericht zufolge einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Der Hersteller habe die Auslieferung des Flugzeugtyps ein weiteres Mal gestoppt, berichtete das "Wall Street Journal" am Freitag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Grund seien weitere Fragen der US-Luftfahrtbehörde FAA zu Boeings Problemlösungen. Der Konzern hatte die Auslieferung der Dreamliner-Jets nach einer fünfmonatigen Unterbrechung erst im März wieder aufgenommen.

Kreise: Credit Suisse will Geschäfte mit japanischer Softbank-Gruppe kappen
Credit Suisse (CS) will Kreisen zufolge die Geschäftsbeziehungen mit der japanischen Softbank -Gruppe kappen. Der japanische Mischkonzern und Technologieinvestor war ein wichtiger Geschäftspartner der inzwischen insolventen Greensill Capital.

dpa-AFX/rtr/lb