Marktbeobachter wie Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners und Andreas Lipkow von Comdirect sprachen von einem trotz des Ukraine-Kriegs und der hohen Energie- und Rohstoffpreise "robusten Aktienmarkt". Es fehle jedoch an Dynamik in der Marktbreite. Zudem sei das Handelsvolumen dünn. "Die Gesamtgemengelage bleibt angespannt und fragil. Eine drohende Rezession sowohl in den USA als auch in Europa kann nicht ausgeschlossen werden", warnte Lipkow. Zudem verwies er darauf, dass es im Krieg Russlands gegen die Ukraine nach wie vor keine ernsthaften Anzeichen einer Entspannung gebe.
Mehrere Unternehmen vor allem aus der zweiten und dritten Reihe standen mit Nachrichten im Blick. Aus dem MDax etwa gab der Autovermieter Sixt vorläufige Zahlen zum ersten Geschäftsquartal bekannt, die am Markt gut ankamen: Die Aktie stieg an der Spitze des Index für mittelgroße Werte um 6,0 Prozent. Sixt steigerte seinen Quartalsumsatz kräftig und rechnet nach einem Verlust im ersten Quartal 2021 mit einem positiven Vorsteuerergebnis von 80 bis 95 Millionen Euro.
Der Gabelstapler-Hersteller Kion zog angesichts anhaltender Unsicherheiten mit Blick auf den Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie seine Prognose für 2022 zurück. Dass es für die Aktie dennoch um knapp ein halbes Prozent nach oben ging, ist dem jüngsten Kurssturz im März geschuldet. Da war Konkurrent Jungheinrich diesen Schritt gegangen und hatte die Kion-Aktie gleich mit nach unten gezogen.
Im SDax zählten die Aktien der Aareal Bank sowie die der Shop Apotheke und Grenke zu den Spitzenwerten. Alle drei warteten mit Nachrichten auf: So sind Advent und Centerbridge nach dem erst vor Kurzem gescheiterten Übernahmeversuch weiter an dem Gewerbeimmobilienfinanzierer Aareal Bank interessiert, was der Aktie nach einem spekulationsbedingten Kurssprung am Vortag weitere Gewinne von 4,0 Prozent bescherte.
Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke legte Eckzahlen für das erste Quartal vor und bestätigte zudem seine Jahresprognose. Der Leasingspezialist Grenke meldete für sein Neugeschäft eine fortgesetzte kräftige Erholung vom Einbruch infolge der Corona-Pandemie. Während die Anteile der Shop Apotheke um knapp 14 Prozent hochsprangen, legten die von Grenke um 2,3 Prozent zu.
Der Euro kostete zuletzt 1,0970 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1005 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,41 Prozent am Vortag auf 0,45 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,28 Prozent auf 138,30 Punkte. Der Bund-Future sank am Nachmittag um 0,55 Prozent auf 158,41 Punkte.
dpa-AFX