Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
"Alle sind falsch positioniert", sagte ein Börsianer am frühen Morgen. "Keiner hat damit gerechnet, dass die Briten wirklich austreten. Jetzt gibt es immensen Absicherungsbedarf." Seit Mitte der Vorwoche war der Dax in zunehmender Hoffnung auf einen Verbleib der Briten noch um fast 9 Prozent angesprungen.
Ein Drittel der Dax-Werte standen nun am Freitagmorgen prozentual zweistellig im Minus. Vor allem Bankenwerte gerieten massiv unter Druck. Die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank
Auch die Aktien der exportlastigen Autobauer fielen deutlich, genauso die Papiere der in Großbritannien engagierten Versorger RWE
"An der Börse muss man auch stets das Unmögliche denken", sagte Marktexperte Daniel Saurenz. Dies hätten die Investoren zuletzt offenbar nicht mehr getan. Der bislang schwärzeste Tag im Dax war 1989 mit einem Rutsch um letztlich 12,81 Prozent. Um diesen Negativrekord einzustellen, müsste der Dax aber deutlich unter 9000 Punkte abrutschen.
Auch abseits des Aktienmarktes sorgte das Brexit-Votum für extreme Verwerfungen: Während das Pfund einbrach und zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit 1985 fiel, war vor allem der japanische Yen als Fluchtwährung gesucht. Auch Gold und Anleihen waren am Morgen als "sichere Häfen" gefragt./