Gleichzeitig buhlt auch die Börse Euronext um die Madrider Börse. Wie die Mehrländerbörse mitteilte, verhandle sie mit dem BME-Verwaltungsrat über ein Übernahmeangebot.
Die SIX bietet den BME-Aktionären 34 Euro je Aktie. Das entspreche einem Aufschlag von einem Drittel im Vergleich zum letzten Schlusskurs, erklärte die Schweizer Börse. Finanzieren will die SIX den Deal zum Teil aus Barreserven. Zudem soll der Kapitalmarkt angezapft werden. Der Schweizer Börsenbetreiber ist bereit, die Börsennotierung der BME selbst bestehen zu lassen. Sollten die gesetzlich vorgeschriebenen Squeeze-out-Schwellen erreicht werden, könne das Unternehmen auch von der Börse genommen werden. Das Management der BME habe freundlich auf das Angebot reagiert, sagte SIX-Chef Jos Dijsselhof. "Das ist der richtige Deal zur richtigen Zeit." die beiden Börsen könnten eine wichtige Rolle in der Konsolidierung der Branche spielen.
Durch die Branche der Finanzmarktbetreiber schwappt eine regelrechte Fusions- und Übernahmewelle. So hatte sich die Euronext zuletzt im Übernahmekampf mit der Nasdaq um die Börse in Oslo durchgesetzt und sich die Mehrheit gesichert. Im Oktober gab der Hongkonger Börsenbetreiber HKEX seine 39 Milliarden Dollar schweren Übernahmeplän für den britischen Konkurrenten LSE auf - der seinerseits vor der Übernahme des Datenanbieters Refinitiv für 24 Milliarden Euro steht. Die Deutsche Börse war 2017 mit dem Versuch einer Übernahme der LSE gescheitert.
rtr