Damals war die Schweizerische Nationalbank (SNB) von ihrer Politik des Mindestkurses zum Euro abgerückt, was alleine an einem Tag den Euro zeitweise unter einen Franken von zuvor rund 1,20 Franken gedrückt hatte. Am Devisenmarkt sorgte die anhaltende Talfahrt für Spekulationen, die Schweizer Notenbank könnte ihre Finger im Spiel haben und den Franken gezielt schwächen.
Eigentlich gilt die Schweizer Währung als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten und ist daher bei Investoren beliebt. Doch seit Jahresbeginn hat der Franken trotz der jüngsten Börsenturbulenzen 1,4 Prozent zum Euro und ein Prozent zum Dollar verloren. Der Schluss liege nahe, dass die SNB pro Woche 1 bis 1,5 Milliarden Franken aufwende, um den Franken zu schwächen, sagte ein Händler. "Das ist für den Devisenmarkt nicht viel. Wenn sie mit dieser Intervention einen solchen Erfolg erzielen, dann ist das nicht schlecht."
Die SNB wollte sich am Donnerstag nicht zu möglichen Eingriffen am Markt äußern. Vizedirektor Fritz Zurbrügg hatte jedoch in einem Interview mit der Zeitung "Corriere del Ticino" betont, die Notenbank setze neben den bestehenden Negativzinsen von minus 0,75 Prozent auf Interventionen am Devisenmarkt. Damit wollen die Währungshüter den aus ihrer Sicht überbewerteten Franken für Investoren unattraktiv machen.
Reuters