Die Wirtschafts-Supermacht China hat Anlegern in diesem Jahr noch keine Freude bereitet. Seit Januar hat der CSI 300, das wichtigste Börsenbarometer der Handelsplätze Shanghai und Shenzhen, rund ein Viertel an Wert eingebüßt. Von diesem Kurseinbruch betroffen sind auch Börsenlieblinge aus dem Technologiesektor. So hat der Internetkonzern Tencent von seinem Jahreshoch 30 Prozent an Börsenwert verloren. Ähnlich hoch sind die Verluste beim Onlinehändler Alibaba. Dicke Minuszeichen prägen auch das Bild an anderen Schwellenländerbörsen: 17 Prozent verlor im Börsenjahr 2018 bislang der MSCI Emerging Markets Index, der vielen Schwellenländerfonds als Vergleichsmaßstab dient.
Stimmungskiller Nummer 1 ist der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Marktteilnehmer befürchten, dass der zunehmende Protektionismus zu einer Abkühlung der Weltkonjunktur führt. Gleichzeitig lässt die boomende US-Wirtschaft den US-Dollar erstarken. Die Folge: Die Währungen von Schwellenländern mit einer hohen Verschuldung in US-Dollar geraten massiv unter Druck. Ein Extremfall ist die Türkei: Die türkische Lira hat seit Jahresanfang um mehr als 40 Prozent abgewertet. Hohe Auslandsschulden und ein dramatischer Währungsverfall haben auch Argentinien in eine neue Wirtschaftskrise taumeln lassen. Die Regierung hat den Internationalen Währungsfonds gebeten, Zahlungen aus einem erst vor Kurzem bewilligten Hilfsprogramm von 50 Milliarden US-Dollar vorzuziehen.
Wie sich die Schwellenländermärkte künftig entwickeln werden, entscheidet indes der asiatisch-pazifische Wirtschaftsraum mit seinen 4,5 Milliarden Menschen. Rund 75 Prozent aller Schwellenländer-Investments sind in dieser Region angesiedelt. Chinesische Firmen sind mittlerweile mit rund einem Drittel im maßgeblichen MSCI Emerging Markets Index gewichtet.
Wie stark der eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und China die Weltkonjunktur beeinträchtigen wird, darüber sind sich die Schwellenländerexperten uneins. Sean Taylor, Leiter Anlagestrategie Schwellenländer bei DWS, erwartet auf Sicht der nächsten Monate ein schwieriges Marktumfeld für Schwellenländer. Das gelte vor allem für Staaten, deren Wirtschaft durch einen steigenden Ölpreis und deren Finanzhaushalt durch einen stärkeren US-Dollar unter Druck geraten. China selbst, da ist sich Taylor sicher, werde die aus den Handelszöllen entstehenden Probleme in den Griff bekommen: "Die exportorientierten Branchen werden den Konflikt spüren. Für 2019 erwarten wir aber, dass die Einbußen durch anziehende Binnennachfrage kompensiert werden und China ein Wirtschaftswachstum von sechs Prozent schafft."
Die Situation wesentlich kritischer sieht Urs Antonioli, bei UBS Investment Head of Emerging Markets EMEA & Latin America Equities. "Wegen der geopolitischen Unsicherheiten wird sich durch den damit verspäteten Investitionszyklus in den Schwellenländern ein Aufschwung nach hinten verlagern. Deshalb wage ich keine Prognose abzugeben, wie sich die Assetklasse Schwellenländer in den nächsten zwei Quartalen entwickelt. Mit größter Wahrscheinlichkeit werden wir aber auf Sicht von drei Jahren höhere Preise sehen."
In naher Zukunft erwartet Antonioli indes ein schwächeres Wachstum in den Schwellenländern - und führt dafür einige Gründe an. Weil die US-Wirtschaft in diesem Jahr stärker als erwartet wachse, werde der US-Dollar weiter aufwerten. Zugleich wirkten sich die wirtschaftlichen Sanktionen auf China und Russland immer negativer aus: "Aufgrund der erhöhten Unsicherheit fahren Firmen ihre Investitionen in China und Asien zurück", erklärt der Experte. "Im Extremfall der Eskalation könnte stehen, dass die USA etwa keine Speicherchips mehr an chinesische Abnehmer liefern. Umgekehrt wird die Regierung in Peking nicht nachgeben und stattdessen noch mehr investieren, um ihr erklärtes Ziel, die technologische Unabhängigkeit Chinas, bis 2025 zu erreichen."
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Heterogenes Gesamtbild
Klar ist aber auch: Bei den meisten Schwellenländern sind die Wachstumsperspektiven intakt (siehe Tabelle).
In Indien wird sich das Wachstum in diesem Jahr auf mehr als sieben Prozent beschleunigen. Die Botschaft kommt an den Märkten an: Der indische Leitindex Sensex verzeichnete dieses Jahr ein Plus und korrigiert gerade vom Allzeithoch. Über Indonesien schwebt zwar das Damoklesschwert einer hohen Verschuldung in US-Dollar. Die Wirtschaft wächst aber weiter mit mehr als fünf Prozent jährlich. Die Regierung führt den Haushalt diszipliniert, und die Notenbank hat ihr Ziel einer stabilen Rupiah mit vier Leitzinserhöhungen in diesem Jahr untermauert. Auch in Thailand setzt sich die wirtschaftliche Erholung fort. In Vietnam halten die starken ausländischen Kapitalzuflüsse die Währung stabil. Die Folge: Inflation und Zinsen bleiben niedrig, bei anhaltend hohen ausländischen Investitionen.
Ein gemischtes Bild bietet Lateinamerika. Mexiko hat mit den USA ein neues Handelsabkommen unterzeichnet, das unter anderem neue Regelungen für die wichtige Autoproduktion vorsieht. Mit diesem Schritt verschafft sich das Land gute Voraussetzungen, um das Wirtschaftswachstum wieder zu beschleunigen. Entscheidend für die künftige Rolle Lateinamerikas bleibt jedoch die Entwicklung in Brasilien. Ganz gleich, wer bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Oktober das Rennen macht: Die neue Regierung muss Wirtschaftsreformen angehen. Noch ist Brasilien abhängig von Rohstoff- und Erdölpreisen. Die deutliche Abwertung der Landeswährung Real beflügelt aber allmählich exportorientierte Branchen wie etwa Chemie und Maschinenbau.
Und in Afrika? Dort ist die größte Volkswirtschaft Südafrika wieder in die Rezession abgerutscht. Im zweiten Quartal schrumpfte die Wirtschaft zum zweiten Mal in Folge. Die Abwertung der Landeswährung Rand setzt sich fort. Verheerend für die Wirtschaft wäre die angestrebte Verfassungsänderung, die eine Landumverteilung von weißen an schwarze Südafrikaner ohne Entschädigung ermöglichen soll.
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Die Strategie der Fondsexperten
Die ökonomischen Kräfte sind also unterschiedlich verteilt. Vor diesem Hintergrund bleibt Asien bei allen Schwellenländer-Investments das absolute Schwergewicht. Und nach den jüngsten Kursverlusten sind Aktien und Anleihen aus Schwellenländern attraktiv bewertet. "Die meisten Schwellenländermärkte befinden sich auf historisch günstigen Bewertungsniveaus. Auch in Fremdwährungen gerechnet zeigen die Unternehmen ein robustes Gewinnwachstum", sagt Wolfgang Fickus, Mitglied des Investmentkomitees der Fondsgesellschaft Comgest. Beim Auswahlprozess der Titel für die Fondsportfolios setzt das Comgest-Team auf nachhaltiges Wachstum. Das bedeutet: Unternehmen müssen über einen Zeitraum von fünf Jahren mindestens zehn Prozent Gewinnwachstum erzielen. Das Geschäftsmodell muss darauf ausgelegt sein, Wettbewerbern den Markteintritt möglichst schwer zu machen - etwa durch besonders innovative Technologien oder Produkte. Darüber hinaus sollen die Firmen in der Lage sein, ihre Erträge unabhängig von zyklischen Entwicklungen zu steigern. Technologietitel sind in den Portfolios höher gewichtet, die Sektoren Rohstoffe, Banken und Energie dagegen unterrepräsentiert.
Ross Teverson sieht indes vor allem bei zahlreichen großen Schwellenländer-Konzernen, die zuletzt ein starkes Gewinnwachstum lieferten, diese hohe Erwartungshaltung in den Kursen eingepreist. Der Chefstratege Schwellenländer bei Jupiter Asset Management rät dazu, mehr auf Nebenwerte zu setzen. Ein Problem sieht er bei chinesischen Titeln: "Wegen des strukturellen Wachstums von vielen Branchen bleibt China ein spannender Markt. Zugleich ist die Unternehmensverschuldung in den letzten Jahren deutlich gestiegen, und es ist noch schwierig abzuschätzen, wann dies zu Problemen im Bankensektor führt. Aus diesem Grund haben die Schwellenländerfonds von Jupiter zurzeit eine niedrigere China-Gewichtung als im MSCI Emerging Markets Index." Generell meidet das Jupiter-Team Unternehmen, die hoch in US-Dollar verschuldet sind und zugleich einen Großteil des Umsatzes in lokaler Währung generieren.
UBS-Experte Antonioli bleibt übergewichtet im Finanzsektor. Hier setzt er vor allem auf chinesische Versicherungskonzerne, die mit ihren Produkten angesichts der hohen Zahl an nicht versicherten Personen einen immensen Markt bedienen, sowie auf Technologiefirmen. Geradezu billig sei auch der russische Bankensektor: "In Moskau notiert eine Sberbank unter ihrem Buchwert, das Ganze bei einer Eigenkapitalrendite von 20 Prozent und einer Dividendenrendite von zehn Prozent", erläutert der Fachmann.
Das aktuelle Marktumfeld bietet also exzellente Kaufkurse. Die Kunst besteht darin, für das eigene Portfolio das richtige Risiko-Rendite-Profil zu finden. Aktiv verwaltete Investmentfonds, seien es reine Aktienfonds oder Mischfonds, sind ein geeignetes Anlagevehikel. Als kostengünstige Alternative bieten sich ETFs auf bestimmte Länder oder Branchen an. Aktien von Marktführern mit starkem Wachstum runden das Ganze ab.
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Offensive Investments: In Zukunftstechnologien und Wachstumsmärkten dabei
Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Anleger Schwellenländer mit den BRIC-Staaten, also Brasilien, Russland, Indien und China, gleichsetzten. Die Bandbreite an Ländern mit zunehmender Wachstumsdynamik vergrößert sich ständig. Unbestritten hängt die ökonomische Entwicklung der meisten Märkte noch an den Rohstoffpreisen.
Das Beispiel China zeigt indes, dass die Zeiten, in denen die führenden Schwellenmärkte als verlängerte Werkbank der Welt galten, bald der Vergangenheit angehören. Dank seiner wachsenden und zunehmend kaufkräftigen Mittelschicht sowie seiner hochmodernen verarbeitenden Industrie ist das Reich der Mitte inzwischen ein Akteur, von dem ein ganz enormer Nachfrageimpuls und Konkurrenzdruck ausgeht. Die steigende Binnennachfrage in vielen Schwellenländern sowie der technologische Fortschritt versprechen aus Anlegersicht die beste Rendite. Anleger decken die gesamte Bandbreite über ausgewählte Investmentfonds ab.
Vier Fonds, vier Investmentansätze
Der im Januar 2012 aufgelegte Comgest Growth Emerging Markets hat sich zu einem der Schwergewichte entwickelt, das auch unter Nachhaltigkeitsaspekten bei der Anlagestrategie überdurchschnittlich gut abschneidet. Die Regionen- wie auch die Branchengewichtung ist ausgewogen. Lateinamerika und Afrika sind zusammen mit fast 30 Prozent vertreten. Auch die Top-Positionen reflektieren diesen breiten Mix - von Taiwan Semiconductor über China Life Insurance bis zur indischen Softwarefirma Cognizant. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass kein Ausgabeaufschlag anfällt. Für den Templeton EM Smaller Companies müssen Anleger dagegen vergleichsweise happige Gebühren entrichten - und kaufen im Gegenzug ein mit gut 130 Positionen gestreutes Portfolio, das mit einem breiten Branchen- und Ländermix und einer konstant überdurchschnittlichen Performance glänzt. Nach einer Reihe von personellen Veränderungen - so hat sich der frühere Fondsmanager und Schwellenländer-Pionier Mark Mobius mit einer eigenen Fondsboutique selbstständig gemacht - wird sich zeigen, ob das neue Team diese Erfolgsstory fortsetzen wird.
Unter den China-Fonds mit thematischen Anlageschwerpunkten überzeugt der 1996 aufgelegte UBS Equity China Opportunity bei Strategie, Wertentwicklung und Kosten. Der Fonds zeigt eindrucksvoll, dass China nicht nur schnell wachsende Internetkonzerne zu bieten hat. Versicherer und Unternehmen, die sich auf Bildung spezialisiert haben, sind im Portfolio mit am höchsten gewichtet.
Zu den Highlights der auf Schwellenländerprodukte spezialisierten Fondsboutique Stewart Investors zählt der First State Asia Pacific Sustainability, der stark auf Nachhaltigkeit setzt: Für den Anlageprozess sind ökologische, soziale und die Unternehmensführung betreffende Kriterien maßgeblich. Das Portfolio umfasst 50 Firmen, die umweltfreundliche Technologien und umweltbewusste Verbraucherprodukte entwickeln. Technologie und Basiskonsumgüter sind die am stärksten vertretenen Branchen. SRI
Auf Seite 5: Defensive Fonds
Defensive Fonds: Weniger Schwankung, mehr Absicherung
Schwellenländer-Investments bringen den Charme mit sich, dass auch Staats- und Unternehmensanleihen mit guter Bonität eine ordentliche Rendite abwerfen. Aus diesem Grund können Mischfonds eine gute Alternative zu reinen Aktienfonds bilden.
Eine vergleichsweise hohe Anleihequote von 30 Prozent fährt der UniRak Emerging Markets A. Bei Marktschwankungen schichtet das Fondsmanagement um. Rund ein Viertel des Portfolios ist in asiatischen Industrieländern investiert. Relativ hoch gewichtet im Vergleich zu Konkurrenzprodukten ist auch der Lateinamerika-Anteil von 18 Prozent. Auf der Branchenseite geben klar Technologiewerte und Finanzdienstleister den Ton an.
Der AB Emerging Markets Multi-Asset hat im Zuge der allgemeinen Marktschwäche seine Anleihequote auf 27 Prozent hochgefahren. Mit 2,2 Milliarden Euro Volumen zählt der Fonds zu den Schwergewichten in seiner Klasse. Fondsmanager Morgan Harting ist die meiste Zeit nahezu voll investiert und setzt vor allem auf Aktien aus China, Südkorea und Taiwan.
Technologie steht hoch im Kurs
Im Gegensatz dazu hält sich der DWS Invest Global Emerging Markets Equities eine beträchtliche Cashquote für Neuengagements offen. Überdurchschnittlich hoch mit 80 Prozent ist auch der Asienanteil. Der Finanz- und der Technologiesektor bilden auf nahezu gleichem Niveau die Branchenschwerpunkte. Internet- und Technologiewerte stellen auch die größten Fondspositionen. Mit knapp 80 Positionen ist das Risiko breit gestreut. Vom Volumen eher gering ist der in US-Dollar notierende Nordea 1 Emerging Markets Focus Equity Fund. Wegen des mit 40 Prozent vergleichsweise hohen Anteils an Technologietiteln hat dieser Fonds auch eine größere Schwankungsbreite. Dazu ist das Portfolio mit rund 40 Positionen sehr konzentriert.
Auf Seite 6: Aktien
Aktien: Marktführer günstig zu haben
Die Kursverluste der vergangenen Monate haben unter anderem die meisten Technologietitel aus den Schwellenländern stark in Mitleidenschaft gezogen. Das gilt vor allem für den chinesischen Markt. Der Aktienkurs von Alibaba litt unter der Tatsache, dass der Internetkonzern ein operatives Geschäft in den USA hat und vom Handelskonflikt direkt betroffen wäre. Außerdem kündigte Firmengründer Jack Ma letzte Woche an, 2019 als Firmenchef zurückzutreten. Aktuell ist die Aktie mit einem 2020er-KGV von unter 20 für ihre Verhältnisse geradezu als Schnäppchen zu haben. Chinas größter Onlinehändler dominiert mit seinen Portalen, seinem eigenen Bezahlsystem und seinen Datendiensten den heimischen Markt. Ein schwaches US-Geschäft hinterlässt hier kaum Bremsspuren. Wir passen Ziel- und Stoppkurs an.
Anleger finden auch in anderen Schwellenländern wieder attraktiv bewertete und wachstumsstarke Unternehmen.Der indische IT-Gigant Infosys etwa ist längst nicht mehr nur ein kostengünstiger Outsourcingpartner für internationale Konzerne. Das Unternehmen ist zahlreiche Forschungspartnerschaften eingegangen. So entwickelt Infosys mit Google neue Cloud-Dienste auf der Basis von künstlicher Intelligenz. Der aktuelle Rücksetzer bietet wieder Einstiegskurse, denn die Firma zeichnet sich durch ein langjährig konstantes Gewinnwachstum aus. Darüber hinaus werden mehr als die Hälfte der Gewinne an die Aktionäre ausgeschüttet.
Ein Top-Investmemt aus Südafrika ist der Medienkonzern und Onlinehändler Naspers mit Sitz in Kapstadt, der auch ein Drittel der Anteile des Internetkonzerns Tencent aus China hält. Anleger bezahlen für die Aktie das 18-Fache des Gewinns je Aktie für das am 31. März endende Geschäftsjahr 2019/20. Bei einem geschätzten jährlichen Gewinnwachstum von 33 Prozent bleibt da noch Luft nach oben. Neuen Wert heben will das Naspers-Management nächstes Jahr mit dem Börsengang der Pay-TV- und Streaming-sparte Multichoice.
Auf Seite 7: ETFs
ETF: Fernost- und Latino-Charme
Schwellenländer-ETFs eröffnen zum einen die Möglichkeit, mit einem kostengünstigen Produkt auf einen breit angelegten Index erste Schwellenländer-Positionen aufzubauen. Zum anderen lassen sich dank der Vielzahl an ETFs auf einzelne Länder- oder Branchenindizes bestimmte Themen und Märkte spielen, die sich gerade im Aufschwung befinden. Dank der niedrigen Kostenquote können Anleger hier flexibler agieren als mit aktiv verwalteten Fonds, für die weitaus höhere Gebühren anfallen.
Asien ist und bleibt die größte Wachstumsregion unter den Schwellenländern. Als Einstieg bietet sich hier der iShares MSCI EM Asia an. Das in US-Dollar notierende Produkt schüttet keine Dividenden aus. Analog zur Indexgewichtung bilden die Internet- und Technologieschwergewichte Tencent, Samsung Electronics, Taiwan Semiconductor und Alibaba die mit Abstand größten Positionen. Was im Umkehrschluss bedeutet: Sobald es China schafft, die negativen Auswirkungen aus dem Handelskonflikt mit den USA zu überwinden, wird der Index dank der starken Gewichtung mit Titeln aus China kräftig in die Höhe schießen.
Wer auf einzelne südostasiatische Länder setzt, fährt aktuell sehr gut mit einem Engagement in Thailand. Getrieben wird die wirtschaftliche Erholung gleichermaßen von Tourismus, Exporten und der wieder anziehenden landwirtschaftlichen Produktion. Für 2018 prognostiziert die Weltbank ein Wirtschaftswachstum von 4,1 Prozent. Weil sich das neue Gewinnwachstum der Firmen noch in der Anfangsphase befindet, bietet die Börse Bangkok weiter Aufwärtspotenzial. Der Xtrackers MSCI Thailand UCITS ist das geeignete ETF-Vehikel, um an diesem Aufschwung zu partizipieren.
Hoffnung in Mexiko
Noch etwas spekulativer ist der Xtrackers MSCI Mexico UCITS. Mit seinen 25 Titeln, die hauptsächlich aus dem Konsum-, dem Telekommunikations-, Finanz- und Industriesektor stammen, verspricht der Index eine attraktive Rendite, sollte das Wirtschaftswachstum wieder anziehen. Die Chancen dafür stehen gut, nachdem Mexiko mit den USA ein neues Handelsabkommen geschlossen hat. Damit sind die Unsicherheiten im Hinblick auf die künftigen Handelsbeziehungen mit dem wichtigsten Wirtschaftspartner erst einmal vom Tisch. Als Reaktion auf den Deal legte der Leitindex IPC deutlich zu. Die meisten Lateinamerika-Experten betrachten den mexikanischen Markt im internationalen Vergleich weiter als günstig bewertet.