Screenvest - Anleger im falschen Film
· Börse Online Redaktion
Damit Filme gedreht werden können,
holen sich Produzenten Kapital aus vielen
Töpfen - auch von Anlegern. Für sie
enden Beteiligungen über Geschlossene
Filmfonds aber oft in einem finanziellen
Fiasko. Es drohen Steuernachzahlungen
und Verluste. Selbst Kassenknüller wie
der dritte Teil des Fantasyfilms "Herr der
Ringe" zahlten sich für Anleger nicht aus.
Screenvest mit Sitz in Grünwald bei München
will ausgerechnet mit Genussscheinen
alles besser machen. Zusammen mit
Bavaria Film Partners sollen 60 Millionen
Euro von Anlegern eingeworben werden.
Das Genussrechtskapital soll Finanzierungslücken
schließen und die Zwischenfinanzierung
von noch nicht konkret feststehenden
Filmen bereitstellen. Neben der
Sicherheit durch Vorverkäufe sei der beste
Schutz des eingesetzten Kapitals, "wenn
man mit Produzenten zusammenarbeitet,
die ihr Handwerk bei Produktion und Vertrieb
verstehen", sagt Sven Clement, Geschäftsführer
von Screenvest. Clement ist
kein Newcomer. Er war Koproduzent des
Hollywoodstreifens "L.A. Crash" mit Sandra
Bullock, der drei Oscars erhielt. Doch
von einstigem Glamour sollten sich Anleger
nicht blenden lassen. Der in Aussicht
gestellte jährliche Zins von 6,2 Prozent ist
eine zu geringe Prämie für das Risiko, das
Anleger tragen. Bavaria Film Partners ist
ein erfahrener Partner, der aber keine Gewähr
für den wirtschaftlichen Erfolg der
Filme übernimmt. Der Branchendienst
"kapital markt intern" stellt deshalb zu
Recht die Frage, "weshalb man ausgerechnet
diesem Anbieter sein Geld anvertrauen
soll". MHS