Die Zahlen zum Halbjahr per Ende Dezember sahen ähnlich aus. Zwar fiel die Zahl der von Sekt Wachenheim abgesetzten Flaschen in den sechs Monaten um 7,0 Prozent auf 123,3 Millionen Stück, doch Preiserhöhungen brachten dem Konzern aus Trier unter dem Strich ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 184,1 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie kletterte im Halbjahr von 1,12 auf 1,29 Euro.
Kurs weit unter Buchwert
Trotz der Kurssteigerungen der vergangenen Monate bleibt Sekt Wachenheim für Börsianer aus zwei Gründen interessant. Firmenchef Wilhelm Seiler kündigte zwar wegen des erfolgreichen Jahresstarts ohnehin ein moderates Gewinnplus an - wir rechnen mit einem Anstieg im Gesamtjahr von 1,21 auf 1,40 Euro je Aktie. Doch da stecken noch Überraschungschancen drin. Denn wegen der flauen Konjunktur beklagt Sekt Wachenheim im Halbjahr in Ostmitteleuropa, insbesondere in Polen, fallende Umsätze.
Nun aber erhöhen Ökonomen ihre Konjunkturprognosen für Länder wie Polen oder Tschechien derzeit. Polen etwa soll schon Mitte 2014 seine langfristige durchschnittliche Wachstumsrate von 3,5 Prozent wieder erreichen und nicht erst 2015, wie noch vor einigen Monaten von Volkswirten erwartet. Kommt es in der Region aber zur schnelleren und stärkeren Konjunkturerholung, dürfte Sekt Wachenheim mit unerwartet guten Verkaufszahlen spätestens im neuen Geschäftsjahr 2014/15 aufwarten.
Und dann ist da noch die Bilanz des Unternehmens. Bei einer starken Eigenkapitalquote von 45,0 Prozent liegt der Buchwert mit 16,35 Euro je Aktie weit über dem aktuellen Kurs. Angesichts eines geschätzten Achter- KGVs erscheint der Abschlag von 25 Prozent vom Eigenkapital für maßlos übertrieben. Da steckt noch Power in der Flasche.