Man könne auf die Erfolge der vergangenen zwölf Monate bei der Stabilisierung des Instituts und der Rückkehr zur Profitabilität aufbauen und werde noch stärker die Interessen der Kunden ins Visier nehmen. Das Management wolle auch für langfristig nachhaltige Renditen für die Aktionäre sorgen.

Ähnlich hatte sich Sewing bereits auf der Hauptversammlung Ende Mai geäußert - aber keine Details preisgegeben. Diese werden nun spätestens mit den nächsten Quartalszahlen Ende Juli erwartet. Die Deutsche Bank hatte wochenlang eine Fusion mit der Commerzbank ausgelotet, sich dann aber dagegen ausgesprochen und sucht nun ihr Heil im Alleingang. Weitere Einschnitte im kapitalzehrenden Investmentbanking, das bei den Frankfurtern seinen Glanz verloren hat, gelten als wahrscheinlich.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier brach mit ungewöhnlichen Worten eine Lanze für das Institut. "Wir sind stolz auf die Deutsche Bank. Sie ist ein Teil unseres sozusagen nationalen Erbes", erklärte der CDU-Politiker auf der Konferenz und fügte an die Adresse Sewings hinzu: "Wir wissen, dass Sie einige schwierige Probleme geerbt haben. Aber wir sind beeindruckt, mit welcher Gradlinigkeit sie diese lösen werden und wir wünschen alles Gute bei diesem Prozess."

Auch vor dem Hintergrund der internationalen Handeskonflikte zwischen den USA, China und Europa forderte Sewing eine stärkere Integration in Europa. Denn man stehe im Wettbewerb mit dem chinesischen Staatskapitalismus und der "America First"-Doktrin von US-Präsident Donald Trump. Hier gelte es, die richtigen Antworten finden und vor allem bei der Digitalisierung den Rückstand zu China und den USA aufzuholen. "Derzeit ist die Situation nichts anderes als enttäuschend", sagte Sewing.

rtr