Shell treibt nach der 54 Milliarden schweren Übernahme des Rivalen BG seinen Sparkurs voran. Wie das britisch-niederländische Unternehmen am Dienstag mitteilte, sollen bis zu zehn Prozent der Öl- und Gasproduktion verkauft werden. Damit stünde das Geschäft in bis zu zehn Ländern zur Disposition. Welche das sind, wurde zunächst nicht bekannt. Zugleich kündigte Shell an, die jährlichen Investitionen bis zum Ende des Jahrzehnts unter 30 Milliarden Dollar zu halten. Für 2016 stutzte der hinter Exxon Mobil zweitgrößte Ölkonzern die Investitionen zum dritten Mal herab, auf nun 29 Milliarden Dollar. Ursprünglich sollten es 35 Milliarden sein. Die Integration von BG soll zu Kostensenkungen über 4,5 Milliarden Dollar führen, das sind eine Milliarde mehr als zunächst anvisiert. Mit der Übernahme steigt Shell zum weltweit führenden Anbieter von Flüssiggas auf.

Ähnlich wie die Konkurrenten stemmt sich der Konzern mit Einsparungen gegen sinkende Gewinne im Zuge des Ölpreisverfalls. Allein in diesem Jahr streicht er 12.500 Stellen. 2015 verkaufte Shell bereits Geschäftsteile über 5,5 Milliarden Dollar. Bis etwa 2018 sollen weitere Anteile im Wert von 30 Milliarden Dollar versilbert werden.

Shell-Aktien lagen im Vormittagshandel fast drei Prozent im Plus.

Reuters