Die schweizerische Investmentbank Credit Suisse riet zum Kauf der Papiere, die von Anlegern auch als Coronavirus-Gewinner geschätzt werden. Während der deutsche Leitindex Dax (DAX 40) aus Sorgen um die neue Variante des Virus um 1,4 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Mitte Oktober abrutschte, erklommen Shop Apotheke am Vormittag ein Hoch seit Ende Juni vergangenen Jahres. Zuletzt betrug der Aufschlag 3,6 Prozent auf gut 161 Euro.
Die Analystin Victoria Petrova von der Credit Suisse nahm die Bewertung der Aktien mit "Outperform" auf und setzte sich mit einem Kursziel von 211 Euro sogleich an die Spitze der elf vom Informationsdienstleister Bloomberg geführten Experten. Sie begründete ihren Optimismus vor allem mit Online-Verschreibungen für Medikamente, die sich ihrer Ansicht nach in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den kommenden Jahren immer mehr durchsetzen dürften. In dieser Region habe die Online-Apotheke im vergangenen Jahr rund 84 Prozent aller Umsätze erzielt.
Petrova rechnet in den Jahren 2020 bis 2025 mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von mehr als einem Viertel. Der Konzernumsatz werde sich in diesem Zeitraum verdreifachen. Das Wachstumpotenzial des digitalen Rezepts für verschreibungspflichtige Medikamente betrage jährlich sogar 48 Prozent "angesichts des Komforts, das es den Kunden bietet". Das Geschäft werde sich zunehmend weg vom Ladentisch der Apotheke und hin zum Online-Handel verlagern - und somit den Weg des Handels mit Lebensmitteln gehen.
Angetrieben von diesen Aussichten, setzte sich der Aktienkurs am Dienstag erstmals seit Juni 2020 wieder nennenswert von der 200-Tage-Linie nach oben ab. Diese aktuell bei gut 156 Euro verlaufende Linie gilt als längerfristiger Trendindikator und findet mithin im Aktienhandel Beachtung. Bei einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung könnte das Hoch vom Juni 2021 bei 182 Euro in Reichweite rücken.
dpa-AFX